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Große Fremdensitzung des Alsfelder Karnevalisten am 22. Februar ab 19.31 UhrVorbereitungen auf den großen Auftritt

ALSFELD (ls). Wenn sich am Samstag, pünktlich um 18.31 Uhr die Türen der Alsfelder Hessenhalle öffnen, spätestens dann muss alles fertig sein. Hunderte Besucher werden kurz darauf auf ihren Stühlen Platz nehmen und auf die närrische Show des Alsfelder Carnevalclubs warten. Tänze, Sketche, Büttenreden – und viel Gelächter. Der Höhepunkt nach einem guten Dreivierteljahr voller Training. Welche Mühen dahinter stecken, offenbart ein Blick hinter die Kulissen.

Die schwere Eingangstür fällt mit einem lauten Schlag ins Schloss. In schnellen Schritten kommt ein Mädchen in die Aula der Alsfelder Stadtschule, macht ihre Jacke auf, setzt sich auf eine der Holzbänke, die am Rande des Raumes aufgestellt sind und zieht sich die schwarzen, ledernen Tanzschuhe an. Es ist Mittwoch, früher Abend, kurz vor halb sechs. Trainingszeit für die zwölf Mädchen der Nachwuchsgarde. Während die nach und nach eintrudeln, sich umziehen und warm machen, sitzen Nadine Mühlbach und Michelle Kirchhausen, die Trainerinnen, schon seit gut einer Stunde in dem Raum.

„Wir sind immer ein kleines bisschen früher hier und besprechen uns. Wir gehen den Tanz durch, ändern die ein oder andere Schrittfolge ab und gehen die Choreographie durch“, erklärte Trainerin Nadine. Gefeilt werden muss am Tanz so kurz vor dem großen Faschingswochenende nichts mehr, dennoch wird etwas umgestellt. Am Wochenende nämlich steht vor der eigenen Fremdensitzung der Besuch in Altenburg auf dem Plan. „Hier tanzen wir nur mit der Hälfte der Mädchen, da müssen wir ein bisschen umstellen“, sagten die Trainerinnen. Seit vier Jahren schon trainieren Nadine Mühlbach und Michelle Kirchhausen die Nachwuchsgarde des ACCs, die Konfettis.

Die Konfettis bei ihrer Probe in der Aula der Stadtschule. Foto: ls

Schon seit Ostern laufen die Vorbereitungen. „Los geht es da mit dem normalen Training, da lassen wir die Mädels schon einmal entscheiden auf welches Lied sie in der nächsten Kampagne tanzen wollen. Während dann in den Sommerferien Trainingspause ist, schreiben wir den passenden Tanz dazu und nach dem Sommerferien geht die heiße Phase wieder los“, erklärte Michelle Kirchhausen.

Das ganze Jahr über Freude

Der Höhepunkt nach einem Dreivierteljahr des Übens ist jetzt gekommen. Da stand am vergangenen Wochenende schon die Sitzung in Altenburg an, vorher war man schon auf der Tanzgaudi in Kirtorf zu Gast, auf der bereits das Können demonstriert wurde, Fasching im Rambachhaus und in der Stadtschule und die Generalprobe, ehe am Samstag die große Sitzung wartet. Seit gut vier Wochen ist die Choreographie der Konfettis fertig. Was dann bei der großen Carnevalssitzung so locker leicht aussieht, ist ein Ergebnis von intensiver Proben, so wie an diesem Tag.

„Ich hab die ganze Welt gesehen, von Singapur bis Aberdeen“, schallt es dann gleich zu Beginn nach dem Warm-Up durch den Raum. Ein Remis des Liedes „Aloha Heja He“ von Achim Reichel begleitet die Nachwuchsgarde in diesem Jahr durch den Tanz. Ein paar traditionelle Elemente wie die berühmten Beinschwünge, Spagate und Radschläge müssen sein – aber der weitere Ablauf entstand über die letzten Monate immer wieder neu und musste über die Monate ein ums andere Mal eingeübt werden. „Mittlerweile hat sich der Gardetanz etwas geändert. Man macht viele Sprünge und ist von der vorherigen Polka etwas in Richtung Marsch gekommen“, sagen die Trainerinnen. Das, was man da von den Mädchen sieht, sieht schon richtig gut aus und macht Vorfreude. Muss es auch: Am Samstag ist die große Sitzung, bis dahin müssen jeder Schritt, jeder Drehung sitzen.

„Wir freuen uns das ganze Jahr auf die Sitzung. Es ist toll die Mädels dann auf der Bühne glänzen und das Produkt der langen Arbeit zu sehen“, sagte Nadine Mühlbach. Und wahrlich, fragt man Sitzungspräsident Manuel Spahn nach dem Programm in diesem Jahr, lässt das so einiges erhoffen.

Tänze, Späße, Büttenreden und verschiedene Highlights

15 närrische Programmpunkte sind es in diesem Jahr, die nach dem Einlass ab 19.31 Uhr durch den Abend führen, sieben davon sind Tänze. „Es ist auf jeden Fall wieder ein buntes Programm, das uns durch den Abend führt und für viel Spaß sorgen wird“, sagte Spahn. Seit 2019 ist er Sitzungspräsident, verspricht schon jetzt ein paar Highlights – und verrät schon einmal vorab einige Details. Während sich die Purzelgarde, also das jüngste Team im Verein, in diesem Jahr dem Traum eines Rennfahrers verschieben hat, wird es im Showtanz der Springmäuse Magisch: Harry Potter lässt grüßen.

„Daneben haben wir noch die beiden klassischen Gardetänze, die im Fasching nicht fehlen dürfen und zwei weitere Showtänze“, erklärte Spahn. Gemeint ist das das große Showteam, das einen Sketch auf verschiedene Lieder tanzen wird – unter anderem zusammen mit Bürgermeister Stephan Paule. Der Showtanz wird dann auf Musik von Michael Jackson ihre Choreographie zeigen. „Der Auftritt des Männerballetts ist auch sehr zu empfehlen. Hier wird es märchenhaft. Einen ersten Vorgeschmack gibt es schon an Weiberfasching“, stellt Spahn in Aussicht. Im Güterbahnhof in Alsfeld laden die Narren jährlich zur großen Party zu Weiberfasching ein, auf der verschiedene Männerballetts ihre Tänze zeigen und den Weibern ordentlich einheizen.

Mit der Band Halb6 kommt musikalische Stimmung auf die Bühne, mit einigen Gastrednern in der Bütt sichert man sich Lacher. Auch die junge Karnevalistin Lene Raab wird wieder in der Bütt zu sehen sein. „Vor fünf Jahren stand sie das erste Mal in der Bütt. Da sind wir sehr stolz drauf“, sagte Spahn. Nachdem sich die Bütt der mittlerweile 12-Jährigen im letzten Jahr um das „Pubertier“ handelte, steht die diesjährige Rede unter dem Titel „Traumboy gesucht“. Auch der besonderer Spaßact von Torsten Funk und Peter Buhl kommt zurück auf die Bühne – allzu viel wird hier aber noch nicht verraten.

Eindrücke von der Sitzung im letzten Jahr

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