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KOLUMNE der Vermögensmanagerin Ines CasparGold bleibt der Lichtblick am Horizont

ALSFELD (ol). Ein turbulenter Jahresstart 2020 liegt hinter uns. Begonnen hat das Jahr mit den Meldungen zur Tötung des iranischen Generals Solemani durch das US-Militär. Kurzfristig sah es so aus, als könnte daraus ein neuer Krieg entstehen. Die Märkte haben entsprechend nervös mit einem kurzfristig deutlichen Kursrückgang reagiert. Eine Kolumne von Ines Caspar, Vermögensmanagerin bei Aurum Vermögensmanagement in Alsfeld, im Wortlaut.

Die überraschend besonnenen Reaktionen der Iraner ließen dann die Märkte schnell wieder aufatmen und der DAX konnte anschließend einen neuen Höchststand über 13.600 Punkten erreichen. Die Lage schien sich insgesamt zu beruhigen.

Aktuell hält der Corona-Virus die Märkte in Atem. Die Lungenkrankheit breitet sich rasend schnell aus. Wie sehr sich dies in der Realwirtschaft und somit in den Gewinnen der Unternehmen niederschlagen wird, ist selbst für Experten derzeit nur schwer einzuschätzen. Die chinesische Wirtschaft wird aktuell nur noch mit einem Wachstum von unter zwei Prozent für 2020 eingeschätzt. Das wäre der massivste Einbruch seit 2004. Der volkswirtschaftliche Schaden ist enorm und es kann zu einem globalen Abschwung kommen.

Der Corona-Virus und die chinesische Wirtschaft

Städte wie Schanghai und Suzhouz sowie Provinzen wie Guangdong, Zhejiang und Jiangsu, die Industriezentren sind und einen großen Teil der chinesischen Wirtschafsleistung erbringen, haben fast alle Geschäftstätigkeiten bis zum 9. Februar untersagt. Betroffen von der Virus-Angst sind neben der Transport- und Reisebranche in Chinas Wirtschaft vor allem der Einzelhandel und der Dienstleistungssektor. Kinos und Restaurants geschlossen; die Menschen sind angehalten, sich nicht aus ihren Wohnungen zu begeben. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen sind zum Wochenbeginn deutlich abgesackt.

Um die chinesische Wirtschaft während der Epidemie zu stützen wird die Zentralbank in Peking laut Reuters umgerechnet 173,8 Milliarden Dollar an Liquidität in die Märkte pumpen. Ohne diese Unterstützung wäre der bisherige Einbruch an den Börsen sicher wesentlich höher ausgefallen. Auch die westlichen Notenbanken werden mit massiven quantitativen Lockerungen reagieren, sollte die Weltwirtschaft durch die Krise unter Druck geraten. Letztlich wird dies nur eine Stagflation verursachen, ähnlich der in den siebziger Jahren. Damals schob man die Schuld an den explosionsartig gestiegenen Preisen auf die Ölkrise, die jedoch nur ein Sündenbock für die platzende Dollarblase war. So könnte heute der Virus als Sündenbock für eine Rezession und massiv steigender Preise sein.

Die wahre Ursache dieser Krise sind jedoch die vorherigen QE-Programme der Notenbanken und die massive Verschuldung von Staaten und Wirtschaft zu künstlich niedrigen Zinsen. Wie entschlossen die chinesische Führung ist, die Auswirkungen der Epidemie einzugrenzen sieht man auch daran, dass innerhalb von 8 Tagen in Wuhan eine komplett neue Klinik für mehrere Tausend Patienten errichtet wurde. Vielleicht sollten sich die Bauherren des Berliner Flughafens mal mit den Chinesen austauschen.

Bereits vor Ausbruch des Corona-Virus gab es in Deutschland einige negative Vorzeichen für die Wirtschaft. Massive Stellenabbaupläne der Industrie deuten auf weiter schwierige Zeiten hin. Das Verhältnis der Börsenkurse zum Gewinn der Unternehmen (KGV) ist aktuell auf einem ähnlich schlechten Niveau wie vor dem Platzen der „Dotcom-Blase“ im Jahr 2000. Derzeit ist Deutschland als Investitionsstandort international nur wenig gefragt. Fehlende Planungssicherheit, hohe Energiekosten und Steuern sowie eine ausufernde Regulatorik schrecken Investoren immer mehr ab.

Der vollzogene Brexit

Der nun endgültig vollzogenen Brexit löst keine Kursturbulenzen mehr aus. Er war auch lange genug angekündigt beziehungsweise verschoben. Im Gegenteil! Im Silicon Valley schwärmen derzeit Alle über den Standort Großbritannien. Deutschland kommt in den dortigen Überlegungen eher untergeordnet vor. Außerhalb der USA ist derzeit London einer der attraktivsten Orte, um ein Unternehmen in den Bereichen Financial Technology, künstliche Intelligenz oder Genomics zu gründen. In den letzten fünf Jahren hat Großbritannien doppelt so viele Milliarden-Dollar-Tech-Firmen hervorgebracht wie Deutschland. Allein 2019 floss ein Drittel aller europäischer Tech-Investitionen dorthin. Man sollte also nach dem Brexit durchaus die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass das Land im Gegensatz zur EU aufblühen könnte.

Für die USA wird das Jahr 2020 geprägt sein von den im November anstehenden Präsidentschaftswahlen. Trump wird alles für einen vermeintlichen „Big-Deal“ tun, um vor seinen Wählern gut dazustehen. Die Schlammschlacht wird erst beginnen, wenn der Gegenkandidat feststeht. Es ist aber davon auszugehen, dass es eine zweite Amtsperiode für Trump geben wird. Wird Trump gewählt, gibt es für Ihn keine Hindernisse mehr, seine persönlichen Ziele zu verfolgen. Europa und Deutschland sollten sich dann schon mal auf neue Eskapaden einstellen!

Zinsen gibt es keine und wird es auch weiter nicht geben. Trotzdem werden Renten-Papiere insbesondere Staats-Papiere weiter verstärkt gekauft. Sie steigen dadurch im Kurs und die Renditen sinken weiter. Besonders die EZB mit ihren Mrd.-Kaufprogrammen befeuern diese Schulden-Spirale weiter. Ein Ende ist nicht in Sicht und die Risiken enorm.

Gold, ein Lichtblick am Horizont

Gold bleibt der Lichtblick am Horizont. Die Unsicherheiten der Märkte sowie die nicht absehbaren Folgen der Corona-Epidemie lassen die Preise weiter steigen. Der Goldpreis ist zwar im 2019 bereits um über 20 Prozent gestiegen, allerdings wird angesichts der Welt-Lage mit weiter steigenden Preisen gerechnet. Für den Gold- und Silberpreis könnte der Coronavirus ein zusätzlicher Katalysator sein, während die Industriemetalle unter einer schwächeren Konjunktur leiden und im Preis fallen könnten. Dieses Szenario besteht zumindest solange, bis die Notenbanken ihre Geldschleusen öffnen, um den Zusammenbruch der Blasenwirtschaft zu verhindern. Für Anleger ist es derzeit wahrlich nicht leicht, die richtige Strategie zu finden.

Allgemein lässt sich sagen, dass der Fokus auf einer international ausgerichteten Anlagestruktur liegen sollte. Der Einzelmarkt Deutschland wird zunehmend kritischer gesehen und bleibt schwierig angesichts rückläufiger Gewinne. Wachstums-Märkte wie neue Technologien, Demographie, Gesundheit und Asien bieten weiter gute Chancen für langfristige Investoren. Für Stabilität und Sicherheit sorgt eine Beimischung von Edelmetallen und Immobilien.

Wenn Sie Fragen haben oder Anlagemöglichkeiten suchen, hilft Aurum gerne weiter. Rufen Sie unter der Telefonnummer 06631/8018440 an und vereinbaren Sie einen Termin.

Disclaimer: Der obige Marktkommentar gilt nicht als Finanzanalyse i.S.d. § 34 b WpHG und spiegelt lediglich die Meinung des Verfassers wider. Insbesondere stellt der Marktkommentar weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Finanzinstrumenten dar. Er dient ausschließlich zu Informationszwecken.

Anmerkung der Redaktion: Die Kolumne spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von Oberhesssen-Live wider. Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist: Aurum Vermögensmanagement GmbH Ines Caspar Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld

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