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Feuerwerk zu Silvester bringe Probleme mitBUND Vogelsberg unterstützt die Forderung der Deutschen Umwelthilfe für eine gute Luft zum Jahreswechsel

VOGELSBERG (ol). Erstens hat es Tradition und zweitens ist es für die meisten Menschen schön anzusehen: das Feuerwerk zu Silvester. Aber es bringt auch Probleme mit sich: Jedes Jahr müssen die Ärzte massenweise Verbrennungen, Augenverletzungen und Hörschädigungen behandeln. Gebäude und Autos werden beschädigt und – nicht zuletzt – die Luftbelastung durch Feinstaub, Stickoxide und andere Luftschadstoffe nehmen in kurzer Zeit enorm zu. Das teilt der BUND Vogelsberg in einer Pressemitteilung mit.

Im Wettbewerb um ein immer höher, größer und weiter nimmt auch der Einsatz von Schwermetallen und Stoffen wie Strontium zu. Wenn das Spektakel vorbei ist, bleiben dichte Rauchwolken und ein Riesenberg an Müll zurück, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Der BUND Vogelsberg unterstützt die Forderung der Deutschen Umwelthilfe für eine gute Luft zum Jahreswechsel. „Wir halten es für sinnvoll, die Frage zu stellen, ob das Böllern wirklich sein muss und noch zeitgemäß ist. Jeder kann einen Beitrag leisten, sich beispielsweise überlegen, das Böllergeld für einen guten Zweck zu spenden. Fortschrittliche Städte bieten bereits organisierte Licht- und Lasershows an.“

Vielleicht könne zur Freude auch beitragen, wenn man auf ein Produkt verzichte, das schon denjenigen, die es herstellen, wenig Freude macht. Jedes Jahr sterben laut Pressemitteilung Menschen bei der Produktion von Feuerwerkskörpern. Rund 97 Prozent der Weltmarktproduktion kommt aus China und Indien. Ein Großteil werde in Kinderarbeit hergestellt, in Indien leisten zirka 70.000 Kinder unter gefährlichen Bedingungen ihren Beitrag zum Silvesterfeuerwerk, heißt es weiter. Erst im September 2019 wurde von einer schweren Explosion in einer Feuerwerksfabrik in Indien berichtet, bei der mindestens 21 Menschen getötet und 17 weitere verletzt wurden.

„Wir brauchen eine Alternative, dabei geht es uns nicht um ein Verbot des Silvesterfeuerwerks, sondern um eine angemessene Form, um den Start ins neue Jahr zu feiern“, erklärt BUND Landesvorstandsmitglied Dr. Werner Neumann. „Auch in anderen europäischen Ländern gibt es längst gesetzliche Vorgaben. Der letzte Tag im Jahr sollte etwas Besonderes sein und nicht im Feuerwerksnebel und im Müll untergehen.

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