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Luise Keil: Perfekt „Kannowoniwasein“ gelesen Vorlesewettbewerb der 6. Klassen an der Geschwister-Scholl-SchuleLuise Keil: Perfekt „Kannowoniwasein“ gelesen

ALSFELD (ol). „Kannawoniwasein“ lautet der Titel des alles entscheidenden Buches über den Sieg des diesjährigen Vorlesewettbewerbs der sechsten Klassen an der Alsfelder Haupt- und Realschule. Ein Titel, der kaum auszusprechen ist, im Inhalt eine witzige Geschichte von zwei mutigen aber vielleicht auch vorlauten Jungen, und sprachlich schon herausfordert, wenn man den Text ungeübt vor einem großen Publikum vorlesen muss. Doch Luise Keil aus der 6a der Geschwister-Scholl-Schule hat dies mit Bravour gemeistert und sich damit den Gesamtsieg ihrer Jahrgangsstufe gesichert.

Die Stuhlreihen in der Aula in der Schillerstraße waren an dem Morgen des jährlich stattfindenden Vorlesewettbewerbes voll besetzt. Alle Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen waren dabei, als die von ihnen vorher ausgewählten Klassensieger – die im klasseninternen Vorlesewettbewerb von den Schüler als Repräsentanten ihrer Klasse ausgewählt und auf den Schulwettbewerb geschickt wurden – gegeneinander antraten.

Dem Wettbewerb war eine intensive, wochenlange Leseeinheit in der Jahrgangsstufe 6 vorausgegangen. Das Thema „Lesen“ stand dabei auf unterschiedlichste Weise im Mittelpunkt: Es wurden Lesetagebücher geführt, Lektüren gemeinsam gelesen oder individuelle Buchvorstellungen vorgenommen. Alle Bücher der Leseeinheit hatten allerdings eines gemeinsam – und in diese Reihe passt auch das Kannawoniwasein-Buch aus der Endrunde des Schulwettbewerbs: Es ging um Freundschaft und Helden des Alltags.

Pflichtaufgabe: einen ungeübten Text lesen

Zurück in die Aula an dem für die Schülerinnen und Schüler aufregenden Morgen: Lehrerin Anette Bischoff, früher Fachbereichsleisterin Deutsch und auch heute noch Organisatorin des Vorlesewettbewerbs, hatte einen bunten Rahmen für den Lese-Wettstreit vorbereitet: Eine Theatergruppe aus der 6d spielten Szenen aus „Das Sams in der Schule“, Schüler der 6d und 6b führten ein Lesegedicht in vielen verschiedenen Sprachen vor und wiederum die Klasse 6d las einen „Lesekanon“.

Die Klassensiegerinnen mit Organisatorin und Deutschlehrerin Anette Bischoff. Foto: Anja Kierblewski

Bei dem eigentlichen Wettbewerb lasen die Klassensieger Luise Keil (6a), Nimue Mitzger (6b), Alischa Trzeba (6c) und Svenja Bernhard (6d) zunächst einen selbst ausgesuchten Text vor, den sie vorher fleißig üben konnten. Dies war sozusagen die „Kür“ des Wettbewerbs, für die es auch schon Noten von der Jury gab. Dieses setzte sich aus der Deutschlehrerin Birgit Kasten, dem Mitarbeiter der Schulmediathek Alexander Pawelka, der Inhaberin der Buchhandlung „Lesenswert“ Johanna Mildner und der Vorjahressiegerin Leni Stein aus der 7aR zusammen.

In der zweiten Runde mussten die vier Schülerinnen einen fremden Text, einen Pflichttext, aus dem Buch „Kannawoniwasein“ lesen – ein Buch, was sie vorher nicht kannten und sie somit den Text vorher nicht üben konnten. Beim Vorlesen des ungeübten Textes zeigte sich, wer auch ohne viel Fleiß ein richtig guter Leser ist. Lesefluss, Betonung auch bei wörtlicher Rede, Fehlerquote aber auch die deutliche Aussprache waren die Hauptmerkmale, auf die die Jury bei der Bewertung der Leseleistung achtete.

Kopf-an-Kopf-Rennen entschied über Schulsieg

Der Jury war die Entscheidung nicht leicht gefallen, denn es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen – während die eine Vorleserin vielleicht fehlerfreier las, gelang der nächsten dafür die Intonation der verschiedenen Rollen besonders gut. Aber, das Gesamtpaket zählte, und da konnte sich Luise Keil durchsetzen. Alle Teilnehmerinnen bekamen als Belohnung nicht nur eine Urkunde, sondern auch ein Buch, gestiftet vom Förderverein der Geschwister-Scholl-Schule, von Anette Bischoff überreicht. Luise Keil bekam sogar zwei Urkunden und noch ein kleines „Versorgungspacket“ als Schulsiegerin des diesjährigen Vorlesewettbewerbs.

Für sie ist der Wettbewerb noch nicht vorbei. Sie darf weiterkämpfen, indem sie wieder so toll vorliest und dieses Mal versucht den Kreisentscheid, und wer weiß, vielleicht auch den Regional- oder Landesentscheid, für sich zu entscheiden.  Dass das nicht einfach ist, weiß die Vorjahressiegerin Leni Stein. Sie hatte vergangenes Jahr beim Kreisentscheid immerhin den zweiten Platz für sich entschieden, ganz knapp, sagt sie: „Wenn mir nicht meine Haare ständig im Gesicht gehangen hätten, hätte ich bestimmt den ersten Platz gemacht!“

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