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KOLUMNE des Vermögensmanager Manfred SchnellDie Wirtschaft bewegt sich in einem Rhythmus von Aufschwung und Abschwung

ALSFELD (ol). Die Urlaubszeit ist wieder vorbei. Einige haben ihren Urlaub am Meer verbracht und dem Gezeitenspiel von Ebbe und Flut zugesehen. Dieses Naturereignis folgt in einem täglich exakten Zeitabstand. Auch die Wirtschaft bewegt sich in einem Rhythmus von Aufschwung und Abschwung. Wie ist die derzeitige Stimmung an den Märkten? Eine Annäherung an die Antwort gibt Manfred Schnell, Vermögensmanager bei Aurum Vermögensmanagement in Alsfeld. Eine Kolumne im Wortlaut.

Seit der letzten großen Krise 2008 haben die Zentralbanken durch ein großes Experiment mit einer expansiven Geldpolitik diese Marktbewegungen abgeschwächt oder sogar verhindert. Nun tritt der amerikanische Präsident wie Poseidon auf und wirbelt die Märkte wegen geopolitischer Ziele für einen Handelskrieg wild durcheinander und erzeugt hohe Wellen. Erste Anzeichen einer Rezession bilden sich schon ab. Die amerikanische Zentralbank ändert ihre Zinspolitik. Von vormals langsam steigenden Zinsen schwenkt sie zu fallenden Zinsen um.

Wie ist die Stimmung an den Märkten?

Es breiten sich überall in der Welt Rezessionsängste aus. Sind das schon Anzeichen für fallende Aktienmärkte? Die Stimmung an den Märkten wirkt gedrückt. Dies misst man mit Sentiment-Indikatoren. Mit dieser Sentiment-Analyse versucht man, Stimmungen von Investoren an der Börse in ihrer Bedeutung für die Entwicklung von Aktienkursen zu interpretieren. Wenn also viele Marktteilnehmer auf fallende Kurse setzen tritt oft das Gegenteil ein und die Kurse steigen.

Glauben viele Marktteilnehmer, die Märkte werden nur noch steigen, kommt der Einbruch und die Märkte fallen. Daher können Aktien kurzfristig trotz der Unsicherheit nochmals steigen. Auch die Aussichten auf eine lockere Geldpolitik der Notenbanken ist Wasser auf die Mühlen der Aktienmärkte. Gute Dividendenwerte bringen dem langfristigen Anleger mehr Ertrag als Anleihen und Sparprodukte. Kursschwankungen nimmt man in Kauf, wenn man genug Zeit für die Anlage mitbringt.

Was bewegt die Welt?

Nachdem der Brexit, also das Verlassen Großbritanniens aus der EU, doch wieder wackelt und die Möglichkeit eines erneuten Verschiebens des Austrittstermins besteht, erholt sich der Euro wieder gegenüber dem US-Dollar. Ebenso profitieren die Aktienmärkte von der Hoffnung, doch noch einen geregelten Austritt zu erleben. Auch China und die USA mit ihrem Handelsstreit über zu hohe Defizite in den Handelsbilanzen sorgen für Spannung am Markt. Beide Länder schaden sich selbst und damit auch dem Rest der Welt.

Trotz der Unsicherheit besteht also kurzfristig am Aktienmarkt Potential nach oben. Die Zinsen werden weiter sinken. Die Notenbanken werden durch eine wieder lockerere Geldpolitik mittelfristig für schwächere Währungen sorgen, aber den Aktien etwas Rückenwind verleihen.

In all den Turbulenzen erscheint für einige Anleger Edelmetall weiterhin attraktiv, um den zu erwartenden Kaufkraftverlust des Euro zu kompensieren. Auch viele Zentralbanken kaufen wieder Gold – warum wohl? Dabei zeigt das lange vernachlässigte Silber eine fulminante Aufholjagd gegenüber seinem großen Bruder Gold. Poseidon holt wieder tief Luft und wirbelt die Wellen des Finanz-Meeres durcheinander mit einer kleinen Twitter-Botschaft.

 

Disclaimer: Der obige Marktkommentar gilt nicht als Finanzanalyse i.S.d. § 34 b WpHG und spiegelt lediglich die Meinung des Verfassers wider. Insbesondere stellt der Marktkommentar weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Finanzinstrumenten dar. Er dient ausschließlich zu Informationszwecken.

Anmerkung der Redaktion: Die Kolumne spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von Oberhesssen-Live wider. Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist:
Aurum Vermögensmanagement GmbH
Manfred Schnell
Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld
www.aurumvm.de

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