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Lesung mit Traudi Schlitt und Jamsession bei hochsommerlichen Temperaturen im HallenbadHeißer Ritt durch die Sommerzeit

ALSFELD (ol). Eigentlich war ja Freibadwetter, doch wenn Traudi Schlitt kommt und ihre hochsommerlichen Betrachtungen zum Besten gibt, dann wagt sich das Publikum auch bei den heißesten Temperaturen in die Tiefen des leeren Alsfelder Hallenbads, um zu hören, was es mit der verlorengegangenen Bikinifigur auf sich hat, die mit den Jahren ebenso auf der Strecke geblieben ist wie die Badehauben mit den Plastikblumen.

Gemeinsam mit der Alsfelder Autorin schwelgte das Publikum in Erinnerungen an Kindheitssommer und Ikea-Besuche, wunderte man sich über den Hang zu großflächigen Tattoos und schwadronierte über die Bedeutung der richtigen Grillsaucen. Auch die jüngsten Ereignisse in und um Alsfeld nahm Traudi Schlitt laut Veranstaltungsbericht genüsslich aufs Korn, so zeigte sie sich sehr erleichtert, dass die kürzliche Razzia, bei der 200 Paar Schuhe sichergestellt wurden, nicht bei ihr zuhause standgefunden hatte.

Viele Tipps für ein Leben mit Kindern im Allgemeinen und Männer im Besonderen bekam das Publikum erwartungsgemäß dazu, Betrachtungen über die Tücke der modernen Kommunikationstechnik und natürlich auch über die unglaubliche Erfahrung der Entdeckung der Langsamkeit. Gut anderthalb Stunden waren dicht angefüllt, nicht nur mit Literatur, sondern auch mit Musik, denn die Jungs der Gruppe Jamsession hatten gutgelaunte Sommerstücke mitgebracht, die durch das Schwimmbad groovten.

Ende der BäderKultur-Reihe

Zum letzten Mal übrigens in diesem Sommer, denn mit der Lesung von Traudi Schlitt endet auch die diesjährige Reihe der BäderKultur, die das Erlenbad gemeinsam mit dem Förderverein „Badefreu(n)de“ in der Sommersaison aus der Taufe gehoben hat.
Anja Kierblewski, Eventplanerin des Schwimmbades und Ehrenamtliche des Vereins, blickte auf über 20 Veranstaltungen zurück, die mit einem klassischen Klavierkonzert anfingen und über zahlreiche Konzerte, Party- und Kochveranstaltungen, außergewöhnliche Sportangebote sowie eine Ausstellung und einen Vortrag bis hin zur abschließenden Lesung reichten.

„Wir hatten es uns selbst kaum vorstellen können, wie es werden könnte“, sagte Kierblewski in ihrer kleinen Rückschau, erfreut über den Erfolg der Reihe, die nur mit Hilfe von viel persönlichem und ehrenamtlichem Einsatz möglich war, genauso wie durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren. Letztendlich, so betonte Kierblewski, dienten alle Aktivitäten dazu, das Schwimmbad bekannter und interessanter zu machen und somit letztlich auch dessen Attraktivität zu steigern und seine Existenz auch in Zukunft zu sichern.

Was in der nächsten Zukunft passiert, sei im Erlenbad nun ganz klar: Die Freibadsaison neigt sich bald ihrem Ende, das Hallenbad wird wieder geflutet und steht bald wieder allein den Schwimmerinnen und Schwimmern zur Verfügung. Zeit für Traudi Schlitt, das Bad wieder zu verlassen. Mit ihr gingen an diesem Abend drei sehr gute junge Musiker und ein interessiertes Publikum, das wieder einige neue Impulse mitnehmen durfte.

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