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NABU Hessen ruft zum privaten Verzicht auf Glyphosat und Co. aufGärtnern ohne Gift – So geht es ohne Glyphosat

REGION (ol). Die Artenvielfalt im Garten oder auf dem Balkon genießen, das geht am besten ohne Gift beim Gärtnern. „Wer sich zuhause an Bienen, Schmetterlingen und Blumen erfreuen möchte, der verzichtet im heimischen Garten und auf dem Balkon auf das Spritzen von Glyphosat und anderem Gift aus Bau- und Gartenmärkten“, sagt der NABU Landesvorsitzende Gerhard Eppler. Der NABU gibt Tipps, wie Hobbygärtner ganz ohne den Einsatz von Gift ihre Pflanzen stark machen können.

„Im Garten sind Pestizide leider immer noch weit verbreitet. Knapp 6.000 Tonnen werden jährlich in privaten Gärten verwendet“, sagt der Biologe Eppler laut Pressemitteilung des NABU. Das Problem: Ameisen auf dem Gartenweg, sogenanntes Unkraut in den Pflasterfugen oder Blattläuse am Apfelbaum. Die Lösung: Pestizide? Lieber nicht, denn: „Mit den Giften werden nicht nur unliebsame Gäste getötet, sondern auch nützliche Insekten“, erklärt Eppler.

Wildpflanzen, wie Brennnessel, Löwenzahn und Taubnessel seien für viele Insekten wichtig, werden beim Einsatz von Herbiziden wie Glyphosat jedoch mit vernichtet. „Wer einen lebendigen Garten haben will, sollte besser auf die Trickkiste der Natur als auf den Giftschrank zurückgreifen. So werden Insekten und mit ihnen auch Tiere wie Vögel, Igel, Fledermäuse und Eidechsen geschützt“, ergänzt der Biologe.

Die Natur biete eine Fülle wirksamer Mittel – und das dazu noch meist gratis. Jauche aus Brennnesseln könne zum Beispiel als Dünger und ein Brennnessel-Aufguss zum Bekämpfen von Blattläusen eingesetzt werden. Ackerschachtelhalm enthält Kieselsäure. Diese stärke die Zellwände der Pflanzen und macht so Gemüse stark gegen Blattläuse, Pilze und weiteres. Dazu setze man einen Tee aus diesen Pflanzen an und besprühe die betroffenen Kulturen damit.

Abwarten als bewährtes Rezept

Erst mal abzuwarten sei auch im Garten oft ein bewährtes Rezept bei kleineren Problemen. Denn wer seinen Pflanzen ausreichend Zeit gebe, sich selbst gegen Schädlinge, Pilze und Krankheiten zu wehren, werde mit gesunden und kräftigen Pflanzen belohnt. Auch Standort, Boden und Lichtverhältnisse entscheiden mit darüber, ob eine Pflanze gut gewappnet in die Saison startet. Ist der Boden auf die Bedürfnisse der Pflanze angepasst, bekomme sie genug Licht und sei auch an nassen Tagen schnell wieder trocken, haben Pilze kaum eine Chance. Hat die Pflanze ausreichend Abstand zu ihren Nachbarn, würden sich Pilze, Blattläuse und andere ungebetene Gäste weniger gut verbreiten können.

„Im Gemüsegarten ist die Mischkultur eine jahrtausendlang erprobte Methode Schädlinge und Krankheiten fernzuhalten und die Pflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen“, sagt Gerhard Eppler. „So gedeihen Erdbeeren gut neben Knoblauch, Kartoffeln neben Dicken Bohnen und Möhren stehen gern neben Lauch.“ Hilfreich sei es außerdem bekannte Wirtspflanzen von Pilzen aus dem Garten zu verbannen. Wacholder etwa beherbergt im Sommer den Birnengitterrost, einen Pilz der das Laub von Birnbäumen befällt. Der NABU zeige Hobbygärtnern, wie jeder etwas für die Tier- und Pflanzenwelt tun kann – mit Tipps und Tricks für mehr Vielfalt für den eigenen Balkon oder Garten. Mehr Infos finden Sie hier.

2 Gedanken zu “Gärtnern ohne Gift – So geht es ohne Glyphosat

  1. Die Welt geht unter und wer wars ? Der kleine Mann, die Oma,der Pendler….u.s.w. Nein es ist die Gier von ein paar tausend auf der Welt die meinen Geld essen und atmen zu können und die Unfähigkeit der Politiker dies zu stoppen. Oder ist es Mittäterschaft?? Lieber werden Schüler, Kinder auf die Straße geschickt um der „Oma“ ein schlechtes Gewissen zu machen.

  2. Sehr schön. So geht es ohne Glyphosat, wenn schon so ein Bericht verfasst wird sollte man auch darauf eingehen was mit Glyphosat bekämpft wird und nicht wie von ihnen angeführt. Denn Glyphosat wird weder gegen Blattlaüse
    noch gegen irgendwelche Pilze an Blättern eingesetzt. Glyphosat wird einzig und allein gegen unliebsame Gräser als Oberbegriff eingesetzt. Wenn ich Berichte im Fernsehen sehe wo Traktoren durch Geteidebestände mit einer Feldspritze fahren und dem Zuschauer etwas von Glyphosat erzählt wird läuft mir ein Schauer über den Rücken. Weil das ist Panik mache und Leute Verdummung.
    Gerd Hebel

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