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Krankenpflegeschüler und Abiturienten erleben Live-OP am Krankenhaus EichhofEine Live-OP als außergewöhnlicher Ausbildungs-Höhepunkt

LAUTERBACH (ol). Schüler der Krankenpflegeschule des Vogelsbergkreises in Alsfeld und die Abiturienten des Leistungskurses Gesundheit am Beruflichen Gymnasium Kinzig-Schule Schlüchtern erlebten einen außergewöhnlichen Höhepunkt in ihrer Ausbildung. Im Konferenzraum des Krankenhauses Eichhof in Lauterbach verfolgten sie live eine chirurgische Entfernung der Gallenblase, die der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. Rüdiger Hilfenhaus, und seinem Team vornahmen. Die Moderation übernahm Dr. Norbert Sehn, Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin.

In seiner Begrüßungsansprache hob der Verwaltungsdirektor Dr. Christof Erdmann laut Pressemitteilung der Eichhof Stiftung die Vorzüge einer Live-OP gegenüber einem Lehrfilm hervor: „Durch die interaktiven Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Chirurgen im Operationssaal erhalten Sie einen Einblick hinter die Kulissen, wie es sonst nur im OP selbst zu erleben ist“. Er erläuterte den Aufwand, der eine solche Übertragung an Mensch und Technik mit sich bringe, machte aber auch deutlich, dass er diese Form der Lehrveranstaltung vor allem als Motivation für die eigene Arbeit oder die Ausbildung erachte.

Eine Operation hautnah verfolgen

Die Gesundheits- und Krankenpflegeschüler der Krankenpflegeschule in Alsfeld mit ihrer Klassenleiterin Sara Obenhack und Lehrerin Sabine von Seckendorf sowie die Schlüchterner Abiturienten unter der Leitung von Frau Garlepp und Frau Dr. Schrodt sollen durch die verschiedenen Einstellungen der Kameras, die gestochen scharfe Bilder lieferten, sowohl die Vorgänge im OP als auch die Aufnahmen aus Sicht des Chirurgen hautnah verfolgt haben können. Vor dem Eingriff hatten die beiden Mediziner den gut 60 Teilnehmern in kurzen Präsentationen die anstehende Operation und die notwendigen Vorbereitungen dazu erläutert.

Dr. Sehn, der die Moderation zwischen Auditorium und OP-Team übernahm, informierte über die notwendige Anästhesie. „Bewusstsein und Schmerzempfindung ausschalten zu lassen, bedeutet immer auch die Abgabe der Kontrolle über den eigenen Körper, daher haben viele Menschen Angst vor einer Narkose“, berichtete Dr. Sehn aus seiner langjährigen Erfahrung.

Dank modernster Technik und immer besser werdenden Medikamenten konnten in den letzten Jahrzehnten die Gefahren und Nebenwirkungen einer Narkose immer weiter reduziert werden, sagte der erfahrene Anästhesist. Aus dem OP-Saal erläuterte Dr. Rüdiger Hilfenhaus die einzelnen Schritte im Verlauf der Operation. Dank modernster Video- und Audiotechnik habe man dem Chirurgen perfekt über die Schulter schauen können.

„Sie müssen für ihren Beruf brennen“

In der anschließenden Diskussionsrunde beantwortete der Chefarzt zahlreiche Fragen aus dem Auditorium und gab einen Überblick über die Entwicklung in der Medizin und bei Operationsverfahren, ging aber auch auf mögliche Komplikationen bei Operationen ein. „Sie müssen für ihren Beruf brennen“, forderte der erfahrene Mediziner die Schülerinnen und Schüler auf. Wer sich für einen Beruf im Gesundheitswesen entscheide, müsse das mit voller Überzeugung und Freude tun, legte Dr. Hilfenhaus den zukünftigen Nachwuchskräften eindringlich ans Herz.

„Wir wollen das Interesse an medizinischen und pflegerischen Berufen wecken“, bestätigte Pflegedirektorin Kathrin Kleine die Intention der Verantwortlichen am Krankenhaus Eichhof. Die beruflichen Möglichkeiten insbesondere an einem Krankenhaus seien vielfältig und würden diverse Spezialisierungen zu lassen.

Abgerundet wurde die Lehrveranstaltung durch eine zweite Operation, einer sogenannten Sigma-Resektion am Dickdarm, die Oberarzt Eugen Schilke übernahm und von Dr. Hilfenhaus im Konferenzraum moderiert wurde.

Schüler und Lehrkräfte zeigten sich laut Pressemitteilung beeindruckt von der Expertise des medizinischen Personals am Krankenhaus Eichhof und zollten allen Beteiligten großen Respekt. Für die Teilnehmer sei die außergewöhnliche Informationsveranstaltung nach eigener Aussage ein unvergleichlicher Motivationsschub, bestätigten auch die begleitenden Pädagogen der beiden Schulen.

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