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NABU ruft zur 15. Stunde der Gartenvögel vom 10. bis 12. Mai aufVon A wie Amsel bis Z wie Zilpzalp

REGION (ol). Weniger Insekten gleich weniger Vögel? Das will der NABU (Naturschutzbund Deutschland) genauer wissen. Bei der 15. „Stunde der Gartenvögel“ werden deutschlandweit Vögel in Gärten, Grünanlagen und Parks erfasst. Die diesjährige Zählung findet am zweiten Maiwochenende, also vom 10. bis zum 12. Mai statt.

„Viele Menschen haben den Eindruck, dass sie nicht mehr so viele Vögel im Garten haben wie früher“, sagt NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler in der Pressemitteilung des Naturschutzbundes. „Gerade dann lohnt es sich mal eine Stunde genauer hin zu schauen, wer im eigenen Garten eigentlich so unterwegs ist.“

Die NABU „Stunde der Gartenvögel“ geht inzwischen in ihr 15. Jahr und erfreue sich glücklicherweise großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Ziel der Aktion sei es, ein deutschlandweites und möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten. Dabei gehe es nicht um eine vollständige Erfassung aller Vögel, sondern darum, Veränderungen der Vogelbestände festzustellen.

Daten aus dem vergangenen Jahr machen Sorgen

Die Daten aus dem letzten Jahr sollen unter den Vogelexperten allerdings für Besorgnis gesorgt haben. „Viele Gartenvogelarten wiesen 2018 niedrigere Werte als im langjährigen Schnitt auf“, sagt Eppler. „Und dabei traf es nicht bloß seltene Arten, sondern vor allem auch die eigentlich häufigen Arten wie Kohlmeise, Blaumeise, Grünfink, Buchfink und Hausrotschwanz.“

Insgesamt seien bei der Stunde der Gartenvögel in Hessen 32,6 Vögel pro Garten gesichtet worden. Damit habe das Endergebnis 6,3 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt von 34,8 Vögeln pro Garten gelegen. „Wichtig ist es nun festzustellen, ob das letzte Jahr ein statistischer Ausreißer aufgrund von ungünstigen Bedingungen war, oder ob sich dieser Negativtrend fortsetzt“, sagt Eppler.

Jedes Jahr hat seine ganz eigene Kombination von Faktoren, die sich auf die Vogelwelt auswirken. Wetterereignisse, Krankheiten, Änderungen in der Bewirtschaftung von Flächen und die Verfügbarkeit von Futter wechseln von Jahr zu Jahr und können großen Einfluss auf den Bruterfolg und die Überlebenschancen der einzelnen Vogelarten haben.

Daher könne eine seriöse Bewertung der Bestandsentwicklungen erst über den langjährigen Vergleich der seit 2005 gesammelten Daten erfolgen. „Die Angaben, die wir hierfür von all den Freiwilligen über die „Stunde der Gartenvögel“ bekommen, sind für den Naturschutz unbezahlbar“, erklärt Eppler. „Je genauer wir über die Entwicklung bei den verschiedenen Vogelarten Bescheid wissen, desto besser kann sich der NABU für sie stark machen.“

Im vergangenen Jahr sollen bundesweit fast 57.000 Vogelfreunde bei der Stunde der Gartenvögel mitgemacht und aus über 37.000 Gärten insgesamt über 1.2 Millionen Vögel gemeldet haben. In Hessen zählten über 3.300 Naturfreunde über 75.000 Vögel. Gemeinsam mit der Schwesteraktion, der „Stunde der Wintervögel“, handele es sich damit um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.

So funktioniert die Teilnahme

Von einem ruhigen Plätzchen im Garten oder vom Zimmerfenster aus werde von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können per Post, Telefon – kostenlose Rufnummer am 11. Mai, von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115 – oder einfach im Internet gemeldet werden.

Meldeschluss ist der 20. Mai. Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ab dem ersten Zähltag auf der dazugehörigen Internetseite abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden. Interaktive Karten stellen dar, wie sich eine Vogelart bundesweit, in Hessen oder in einem Landkreis entwickelt hat.

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