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Joachim Tobisch geht nach über 30 Jahren bei der BSG in Ruhestand – Manfred Wolf wird NachfolgerAbschied nach über 30 Jahren

ALSFELD (ol). Stabwechsel in der Geschäftsführung: Nach über 30 Jahren an der Spitze der Bau- und Siedlungsgenossenschaft Alsfeld geht Joachim Tobisch in den verdienten Ruhestand. Manfred Wolf wird sein Nachfolger.

In der Pressemitteilung heißt es, eine emotionale Abschiedsfeier konnten die über 100 Teilnehmer am vergangenen Dienstag in den Gasträumen der Hessenhalle erleben. Nach über 30 Jahren an der Spitze der Bau- und Siedlungsgenossenschaft Alsfeld (BSG) wurde Joachim Tobisch in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Nachdem Vorstand Harald Schmidt die Gäste, darunter auch die Familie des künftigen Jubilars begrüßt hatte, war es an Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Ulrich Lipphardt, die Laudatio auf den scheidenden Geschäftsführer zu halten. Dieser wies zunächst darauf hin, dass er, selbst seit über 40 Jahren an der Spitze des Aufsichtsrates, Joachim Tobisch eingestellt habe. „Mein Auftrag an ihn: Die BSG in ruhiges Fahrwasser zu bringen und weiterzuentwickeln.“ Das habe der eloquente Geschäftsführer in hervorragender Weise in den vergangenen 30 Jahre geschafft: Ganze Blocks im Bestand seien umgebaut worden nach Zustimmung aller betroffenen Mieter, die, getreu dem Motto der BSG, nicht nur in dieser Phase zusammengehalten und sich gegenseitig geholfen hätten.

Schon früh habe Tobisch zuhause Hand anlegen müssen und bereits mit 20 Jahren sein eigenes Haus gebaut. Nach Ausbildung zum Großhandelskaufmann, Handelsfachwirt und Bilanzbuchhalter, sei die Karriere des erfolgreichen Geschäftsführers eher ambivalent verlaufen, zahlreiche Arbeitsstellen reihten sich aneinander, um ihn schließlich im Sommer 1988 zur BSG zu führen.

In all den Jahrzehnten habe Lipphardt „seinen“ Geschäftsführer von zwei Seiten kennengelernt: „Er war ein knallharter Geschäftsmann, aber auch einfühlsamer Ansprechpartner für seine Mieter.“ Deshalb, so abschließend der Aufsichtsratsvorsitzende, würde Tobisch im Ruhestand nicht ruhen: Tätigkeiten in der Seelsorge und als Schiedsmann seien nur zwei seiner künftigen ehrenamtlichen Aufgaben.

Silberne Ehrennadel an Tobisch verliehen

Verbandsdirektor Dr. Axel Tausendpfund vom Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft Südwest lobte Tobisch als kompetenten Partner, der nicht nur die Interessen der genossenschaftlich strukturierten Wohnungswirtschaft ausgezeichnet vertreten habe, sondern auch die Zeichen der Zeit immer wieder genau analysierte. So sei es Tobisch zu verdanken, dass nach der Grenzöffnung ab 1990 und den anschließend daraus resultierenden Umsiedlungen, den Betroffenen in Alsfeld immer in ausreichendem Maße geholfen wurde. „Leerstand hat es in Alsfeld unter Joachim Tobisch faktisch nicht gegeben.“ Zum Schluss seiner Rede verlieh Tausendpfund Tobisch für seine Verdienste noch die Ehrennadel der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft in Silber.

Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule hob in seinem Grußwort das gute Verhältnis zwischen BSG und der Stadtverwaltung hervor. „Wir haben immer gut zusammengearbeitet, manchmal hat uns der Geschäftsführer auch ‚aus der Patsche‘ geholfen.“ In diesem Sinne sei auch Lothar Jost als Vertreter der Handwerker zu hören gewesen, der die überwiegende Vergabe von Gewerken im heimischen Raum hervorhob: „Auf den Baustellen waren fast nur Fahrzeuge mit VB-Kennzeichen zu sehen.“

Humorvoll und einfühlsam schloss Vorstand Marina Lang zu Liste der Redner ab: Sie ließ ein fiktives Rentnerjahr des scheidenden Geschäftsführer Revue passieren, wobei die Worte „OBI, Vogelhäuschen und Rasenmäher“ des Öfteren erwähnt wurden. Zuletzt dankte Tobisch den Beteiligten für die lobenden Worte und übergab symbolisch den Schlüssel der Geschäftsräume an seinen Nachfolger Manfred Wolf. „Manchmal schaue ich noch rein, aber die Hauptarbeit liegt nunmehr bei Dir.“

Er dankte insbesondere seiner Frau und seinen Kindern für ihr Verständnis, dass diese in den letzten Jahrzenten öfters Rücksicht auf die Belange der Genossenschaft zu nehmen hatten und nicht allzu viel Zeit für die Familie geblieben sei: „Ihr habt immer zu mir gestanden.“

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