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Rosa-Luxemburg-Club Vogelsberg lädt am 13. und 14. März nach Fulda und nach AlsfeldZwei politische Veranstaltungen im März

VOGELSBERG (ol). Gleich zwei Veranstaltungen erwartet Interessierte an politischer Bildung im März: Der Rosa-Luxemburg-Club Vogelsberg lädt nämlich zu zwei Vorträgen ein – einer in Fulda und eine in Alsfeld.

Antifaschismus in der DDR – zwangsverordnet?

Veranstaltung mit Dr. Dagmar Enkelmann, Vorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Mittwoch, 13. März um 19 Uhr im L14zwo in der Lindenstraße 2 in Fulda

Unmittelbar nach dem Zusammenbruch der DDR – die euphorischen Monate zwischen Oktober 1989 und März 1990 ausgenommen – begannen die meisten Medien im Osten und Westen Deutschlands, den Antifaschismus der DDR zu delegitimieren: der sei nicht echt gewesen, sondern zwangsverordnet und lediglich als Machtinstrument gebraucht worden. Der unbedingte Antifaschismus gehörte zu den Gründungsmythen der DDR – mit dem sie sich auch ideologisch und propagandistisch von der Bundesrepublik abzugrenzen suchte. Dass allerdings nur in Westdeutschland einstige Nazi-Funktionäre eine zweite Karriere machen konnten, ist eine von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gepflegte Legende.

Es war klar, wer sind die Guten, wer sind die Bösen. Während der bundesdeutsche Weg verschlungen, wechselhaft, aber eben auch offen war für all die Nuancierungen, für die unterschiedlichen Verstrickungen. Zu diesem Thema habe man Dagmar Enkelmann als Referentin gewinnen können. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bündnis Fulda stellt sich quer statt.

Rätsel Reichstagsbrand 1933

Veranstaltung mit Dr. Alexander Bahar, Historiker und Buchautor
Donnerstag, 14. März, 19.30 Uhr im Hotel Klingelhöffer, Hersfelder Str., Alsfeld

2001 veröffentlichte Alexander Bahar mit Wilfried Kugel das viel beachtete Buch: „Der Reichstagsbrand. Wie Geschichte gemacht wird“. Am 27. Februar 1933 brannte der Reichstag. Die politischen Folgen sind bekannt. Der Brand nützte den Nationalsozialisten, die in der Folge ihre Gegner verfolgten, einsperrten oder in die Flucht trieben. Aber die Hintergründe dieser Brandstiftung sind weiterhin umstritten.

Der erbittert geführte Streit um die Frage, wer oder welche Mächte 1933 das deutsche Parlament anzündeten, dauert schon viele Jahrzehnte. Bahar und Kugel weisen in ihrem umfangreichen Buch zum Reichstagsbrand auf viele Ungereimtheiten und offene Fragen hin.

Für die historische Beurteilung der NS-Machtübernahme ist es durchaus von Bedeutung, ob die Nazis den Reichstagsbrand selbst inszeniert haben, um damit einen Vorwand für die Ausschaltung ihrer politischen Gegner zu schaffen, oder ob sie nur auf die Zufallstat des politischen Wirrkopfes Marinus van der Lubbe reagierten.

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