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Projekt an der Max-Eyth-Schule AlsfeldSchüler machen alte Laptops wieder fit

ALSFELD (ol). Es muss nicht immer ein neuer Laptop sein, wenn der alte nicht mehr so schnell und sicher arbeitet – das zeigen die Schülerinnen und Schüler, die im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) in der Fachpraxis Computertechnik in diesem Schuljahr ihren Schulabschluss verbessern und eine gute Berufsvorbereitung erhalten wollen. Sie untersuchen ausrangierte PCs und machen sie mit Teilen aus anderen alten PCs und mit freier Linux Software, die auf älteren Computern noch sehr gut läuft, wieder flott.

Initiiert wurde das Projekt laut Pressemitteilung der Max-Eyth-Schule Alsfeld von Lehrer Johannes Breidt, der sich fragte, wie er im Unterricht „Fachpraxis Computertechnik“ das Wissen und die Fähigkeiten rund um das Thema Computer so vermitteln könne, dass die Schülerinnen und Schüler möglichst viel, realitätsnah und nachhaltig lernen.

Nachdem die IT-Werkstatt entsprechend umgebaut war und die Schülerinnen und Schüler bei einer Exkursion zur „Neuen Arbeit Alsfeld“ gesehen hatten, wie im Wertstoffhof ebenfalls ausrangierte PCs und Laptops wieder aufgearbeitet und weitergenutzt oder demontiert und fachgerecht recycelt werden, konnte es losgehen.

20 Laptops galt es zu reparieren

In einer hausinternen Email boten die BVJ-Schülerinnen und -schüler an, alte Laptops in der IT-Werkstatt zu reparieren, oder, wenn das nicht mehr geht, die Geräte sicher zum Recycling zu bringen. So kamen etwa 20 Laptops zusammen und damit 20 reale Aufträge für die Schülerinnen und Schüler. Als erstes wurden die Festplatten sicher mit der freien Software DBAN gelöscht, damit niemand mit sensiblen Daten auf den Festplatten Schaden anrichten kann. Die Daten seien so sicher gelöscht, dass selbst Kriminelle, die über Computer-Labore verfügen, die Daten nicht wiederherstellen können würden.

Dann wurde das freie, kostenlose und legal verwendbare Betriebssystem LinuxMint auf den alten Laptops installiert. Und siehe da: viele „alte Gurken“ liefen wieder annehmbar schnell. Alle notwendigen Programme seien mit an Bord: Internet und Email, Textverarbeitung, und selbst Musik hören, Bilder und DVDs anschauen ging wieder gut auf den alten Computern. Zudem gebe es für die ganze Software bis 2023 Updates, das heißt man arbeite doppelt sicher, denn für Linux gebe es fast keine Schadsoftware.

Die „Kunden“ wurden durch die BVJ-Schülerinnen und -schüler in das neue System eingewiesen und fanden sich schnell zurecht. Auch neue Programme, beispielsweise für den Chemieunterricht, konnten aus einer Auswahl von mehreren 10.000 Programmen leicht nachinstalliert werden. Einige Laptops wurden von Lehrkräften gespendet, so dass Schülerinnen und Schüler der MES, die gerade keinen PC zur Verfügung haben, damit versorgt werden können.

„Von diesem Projekt profitierten alle“, freut sich Johannes Breidt: “Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten echte Aufträge und lernen dabei. Die Kunden erhalten einen frischen Laptop und die Klasse freute sich über die Anerkennung. Alte, funktionsfähige Computer werden nicht verschrottet oder zu minderwertigen Rohstoffen „recycelt“. Wertvolle Rohstoffe und Energie müssen so nicht verbraucht werden, um neue Geräte herzustellen.“

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