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Junge Union Alsfeld zu Besuch beim Technischen HilfswerkMehr als nur die blaue Nachhut nach der Feuerwehr

ALSFELD (ol). Ihr Leitmotiv ist die friedliche, also waffenfreie Hilfe und auch sonst hat das Technische Hilfswerk (THW) weit mehr zu bieten, als man denkt. Genau davon überzeugte sich jetzt die Junge Union Alsfeld, die dem Ortsverband einen Besuch abstattete.

In der Pressemitteilung der jungen Christdemokraten heißt es, man besuchte das THW Alsfeld, um sich über die Einsatzgebiete und Aufgabenstellung der Bundesanstalt zu informieren. Empfangen wurden die jungen Interessierten vom Orts- und Kreisbeauftragten Jochen Weppler, der seit 1986 beim THW aktiv, und Zugführer Ingo Sauer, der seit nunmehr 27 Jahren dabei ist. Gleich am Anfang erfuhren die jungen Politiker, dass gemäß Paragraph 63 der Charta der Vereinten Nationen das Leitmotiv: Die friedliche, also waffenfreie Hilfe, weshalb das jahrelange Stigma, nur eine zivile Ersatzarmee zu sein, schlichtweg falsch sei.

Das Technische Hilfswerk habe weit mehr zu bieten als man denke. In Deutschland gebe es 668 Ortsverbände – Alsfeld ist einer davon. Eine echte Dienststelle der Bundesrepublik Deutschland, die ehrenamtlich besetzt ist. In dieser organisieren sich ein Zugtrupp, zwei Bergungsgruppen, das seien die „fahrenden Werkzeugkisten“, wie Sauer in seinem Impulsvortrag ausführte und noch eine spezielle Fachgruppe. Weiter erläuterte er, dass seit dem 1. Januar diesen Jahres eine davon zu einer Fachgruppe Notversorgung umgerüstet werde.

30 engagierte Helfer in Alsfeld

Insgesamt seien im THW Deutschland rund 1.000 Hauptamtliche und etwa 80.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer organisiert. Direkt in Alsfeld seien es 30 Leute, die sich engagieren. Immer dann, wenn ein Katastrophenfall vorliege oder Menschen Hilfe in Not brauchen, aber Feuerwehr und Polizei in Sachen Gefahrenabwehr an ihre Grenzen kommen oder wenn um Amtshilfe gebeten wird, komme das THW zum Einsatz.

Ein gutes Beispiel dafür sei der Bücking-Brand in Alsfeld gewesen. Er habe dazu beigetragen, dass zum einen das THW viel mehr von der Bevölkerung wahrgenommen wurde und zum anderen dazu, dass einige Abläufe verbessert oder anders gestaltet werden konnten. Der Ortsverband Alsfeld sei hauptsächlich auf das Pumpen spezialisiert, sodass ihre Hilfe und ihre Pumpen beim Löschen viel wert wären. Sauer merkte an, dass es im Nachgang von Seiten der Feuerwehr hieß, dass man sich aufgrund der Arbeit des THW auf die eigentliche Arbeit, das Löschen, habe konzentrieren können. der Rest sei durch das THW gemanagt worden.

THW Alsfeld auch beim Moorbrand in Meppen im Einsatz

Das THW sei so aufgestellt, dass es sich komplett autark in einer Katastrophe bewegen könne. Eine Zeltstadt mit Sanitäranlagen, Küche und Schlafplätzen, sei kein Problem – und genau da stellten sie zuletzt bei dem Moorbrand in Meppen unter Beweis. Auch dort auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes habe der Ortsverband Alsfeld Hilfe geleistet. Aber nicht nur das sei ein Alleinstellungsmerkmal des technischen Hilfswerks, sondern auch der föderalistische und modulare Aufbau innerhalb des THW.

Jeder Ortsverband sei mit einem anderen eins zu eins kompatibel, so dass vor Ort ein absolut reibungsloses Zusammenarbeiten möglich sei. Diese Art „Gleichschaltung“ und das große Gefühl der Verbundenheit innerhalb des THW führe auch dazu, dass keiner der Helfer bei einer Katastrophe einen Unterschied zwischen den einzelnen Helfern machte.

„Es gibt kein, dass ist dein Teil der Katastrophe oder des Feuers und das meiner“, wie Orts- und Kreisbeauftragter Jochen Weppler ausführte. Dennoch: Als Bundesbehörde merke das THW wie auch die Bundeswehr, dass die Sparpolitik der letzten Jahre alle hart getroffen hat und da weit mehr in Zukunft kommen muss. Es genüge nicht, mit der Gießkanne Fördermittel zu verteilen, denn meist komme die hier unten am Ende der Hierarchie nicht an, führte Weppler weiter aus, sodass ihn das Interesse der jungen Leute auch sehr freue und dadurch auch der Diskurs mit der Politik stattfinden könne, den er auch selbst immer wieder suche.

THW zu selten für das wahrgenommen, was es macht und leistet

Die Junge Union zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Aufgaben, die das THW bewältigt und für die es spezielle Fachgruppen vorhalte, sei es Beleuchtung, Sprengung, Ölbeseitigug oder wie im Ortsverband Alsfeld das Pumpen von Wassergefahren und vielem mehr. Das THW werde viel zu selten für das wahrgenommen, was es mache und was es leisten könne.

In diesem Sinne sind alle sehr froh darüber, dass dem THW keine vergleichbaren Anfeindungen wie so oft in letzter Zeit anderen Helfern in den verschiedenen Hilfsorganisationen entgegengebracht werde, sondern viel mehr große Dankbarkeit. Die Mitglieder der Jungen Union wünschen den ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern in Alsfeld, dass das auch für die Zukunft weiterhin der Fall sein wird und der Alsfelder Ortsverband auch neuen Zuwachs im Dienst der Humanität gewinnen könne.

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