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Traditioneller Springerumzug lockte Tausende Besucher nach HerbsteinHerbstein springt und lacht zur Foaselt

HERBSTEIN (cdl). Höhepunkt der Herbsteiner Foaselt ist am Rosenmontag der traditionelle Springerzug. Der Bajazz mit seinen Springenpärchen bahnte sich hüpfend und springend seinen Weg durch die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand. Mit dabei natürlich sämtliche Traditionsfiguren und dahinter folgten stattliche 40 Zugnummern.

Aufgalopp war am Vereinsheim der Faschingsvereinigung Herbstein. Um 10.11 Uhr ging es bereits los, nachdem der diesjährige Baijazz Jens Staubach noch schnell ein Geburtstagsständchen mit auf den Weg bekommen hatte. Um ausgerechnet an seinem 32. Geburtstag Bajazz sein zu dürfen, hatte er bei der Versteigerungsversammlung tief in die Tasche greifen müssen, damit ihm diese Ehre zuteilwurde. Für ihn dürfte sich die Investition gelohnt haben, denn wer hat schon die Möglichkeit so viele Gäste zu seinem Ehrentag zu begrüßen.

Dass die Herbsteiner nach dem verkürzten Zug im vergangenen Jahr aufgrund des Sturmtiefs etwas nachzuholen hatten, war allzu offensichtlich. Denn entlang der Strecke hielten sich mehrere Tausend Menschen auf, um dem in dieser Form einzigartigen Spektakel des Springerzuges beizuwohnen. Denn die aus Tirol stammende Tradition des Springens wurde vermutlich von Wanderhandwerkern mitgebracht und findet sich in der Gegend nur in Herbstein wieder. Dabei springt und tanzt der Bajazz in einer ganz bestimmten Reihenfolge durch die Gassen. Ihm folgen sechs Springerpärchen, die möglichst synchron ihre Sprünge aufführen.

Spektakulär und mindestens genauso anstrengend sind die Sprünge der sechs Pärchen.

Herbsteiner Foaselt mit vielen altbekannten Figuren

Vorneweg die Vorreiter hoch zu Roß gefolgt von dem Erbsenstrohbären und den Kehrern, die dem Bajazz den Weg ebneten. Gemeinsam bildete der Bajazz mit seinen Springern, den Kassierern, den Fahnenträgern, der Bajazz-Garde, dem Fruchtbarkeitsstorch, dem Siebpferdchen, der Garde und den Affen den traditionellen Teil des Zuges. Sie marschierten vorneweg und gaben das Tempo vor. Immer wieder kam der Zug zum Stehen, weil es zur Tradition gehört bei den Spendern und Gönnern der Fastnachtsvereinigung haltzumachen, um sich für das Wohlwollen zu bedanken. Immer wieder bildete die Bajazz-Garde eine Gasse vor den Hauseingängen der Spender, damit der Bajazz ungehindert eintreten konnte. Reichlich Zeit, insbesondere für die Affen, die Zuschauer zu unterhalten. „Das ist eben noch ein echter Straßenfasching“, so ein Herbsteiner Urgestein.

Weil es ebenso zur Tradition gehört als Zuschauer beim Zug mitzulaufen, wurde es nach wenigen Hundert Metern bereits ein dichtes Gedränge auf den Gassen durch Herbstein, bis der Springerzug auf die „Lange Reihe“ einbog. Dort warteten bereits wie bei anderen Umzügen an den Straßenrändern viele weitere Hunderte Umzugsbesucher. Sie bildeten ein Spalier die Hessenstraße hinunter. An der „Lange Reihe“ war ein Moderationswagen aufgebaut, der alle Zugnummern begrüßte und den Besuchern vorstellte.

Nach einer Zugpause machte der Springerzug kehrt, um zum Rosenmontagsball zum Haus des Gastes zu ziehen. Gegen 14 Uhr und somit knapp vier Stunden später fand der diesjährige Springerzug dort wie in jedem Jahr sein Ende. Doch natürlich war die Herbsteiner Foaselt damit noch lange nicht zu Ende. Auf dem Rosenmontagsball hieß es für die Springer erneut ihre Sprünge vorzuführen. Aber damit noch nicht genug, ab 18.11 Uhr startet die närrische Disconacht im Vereinsheim und wird für viele bis in die frühen Morgenstunden andauern. Herbstein, Helau!

Große Fotostrecke des Springerumzugs auf der Herbsteiner Foaselt

 

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