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Handball-Pressesprecher Hans-Walter Böcher tritt von Amt zurückTVA Pressesprecher Hans-Walter Böcher geht

ALSFELD (ls). Zwei Jahre lang war Hans-Walter Böcher der Pressesprecher der Alsfelder Handball-Landesligisten. Bei jedem Spiel der Mannschaft sorgte er ehrenamtlich für einen Vorbericht und einen entsprechenden Nachbericht der Spiele – ehrlich, aber auch manchmal kritisch-realistisch. In dieser Woche gab er seinen Rücktritt bekannt. Wie es dazu kam erzählte 68-Jährige gegenüber Oberhessen-Live.

„Hier hätte man sich gewünscht, dass der Spieler einfach besser angenommen wird“, „Der TV Alsfeld wurde im Folgenden immer nervöser, kam teilweise völlig von seiner Linie ab und agierte äußerst fahrig“ oder „Es war ein Zitterspiel für Gastgeber geworden“ – so oder ähnliche lauteten so manche kritischen, aber dennoch ehrlichen Aussagen in Presseberichten des Handball-Landesligisten aus Alsfeld, die in den letzten beiden Saisons von Hans-Walter Böcher formuliert wurden.

Beschönigt wird hier nichts

Während die meisten Vertreter der Öffentlichkeitsarbeit versuchen, negative Fakten zu beschönigen oder zu beschwichtigen, trifft das auf Böcher nicht zu. „Für mich ist das nichts. Warum soll ich ein schlechtes Spiel als ein Gutes beschreiben? Das ist doch nicht glaubwürdig, besonders für die Fans, die das Spiel live verfolgt haben“, so der 68-jährige Pressewart. Schon vor seiner Tätigkeit als Pressewart arbeitete er jahrelang an Sportberichten für die Oberhessische Presse und der Gießener Allgemeinen Zeitung – ein alter Hase was das Schreiben betrifft.

Am Ende war man froh, wenigstens einen Punkt noch gerettet zu haben (…).Hans-Walter Böcher in einer Pressemitteilung

„Ich habe schon immer gerne geschrieben, das liegt mir und es macht mir Spaß – besonders was den Sport betrifft“, so Böcher. Also habe er nicht lange überlegt als sein Sohn Frank Böcher damals nach einem Nachfolger für die Pressearbeit des TV Alsfeld suchte. „Allen Beteiligten war von Anfang an klar, dass ich kritisch schreibe. Das habe ich früher auch schon immer getan und da lasse ich mich nicht verbiegen“, erklärte der 68-Jährige. Trotz allem schien nicht jeder mit dessen Berichten einverstanden gewesen zu sein.

Kritisch, aber doch mit dem Blick auf das Gesamtbild

„Ich habe schon länger darüber nachgedacht. Schon letztes Jahr im Herbst habe ich überlegt aufzuhören. Es gab viel Kritik an meinen Presseberichten – die auch bis jetzt nicht aufgehört hat – und dann hab ich mich nach langer Überlegung dazu entschieden, dass ich mein Amt als Pressewart niederlegen möchte“, so Böcher. Betreut hat Böcher in den letzten beiden Saisons die Herrenmannschaft und sich selbst auch damit identifiziert.

Auch er selbst war sich bewusst, dass er zwar in manchen Situationen kritisch geschrieben habe, aber dennoch das Gesamte nicht aus den Augen verloren habe. Als sein Nachfolger tritt sein Sohn Frank Böcher ab sofort wieder zurück in das Amt des Pressewarts.

Ganz verschwinden wird Böcher allerdings nicht – auch weiterhin wird er die Spiele der Handballer besuchen. „Ich bin schon so lange mit dem TVA verbunden und liebe den Sport – daher ist es selbstverständlich für mich, dass ich auch weiter zu den Spielen gehen werde. Ich freue mich sehr darauf als Zuschauer bei den Spielen anwesend zu sein und hoffe der Mannschaft gelingt der Klassenerhalt“, so der 68-Jährige abschließend.

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