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Blick hinter die Kulissen bei Rewe Kaufmann Michael Fricke - Regionalität und Genossenschaft im FokusMit regionalen Produkten und Abholservice punkten

HOMBERG (cdl). Bei einem Staatsminister schaut man ganz genau in den Einkaufswagen und wehe da liegt die falsche Milch drin, scherzte der Staatsminister im Kanzleramt Dr. Helge Braun bei einem Besuch im Rewe Markt in Homberg Ohm.

Braun war am vergangenen Freitag auf Rundreise durch seinen Wahlbezirk Altkreis Alsfeld und Gießen. Dabei stattete er dem Rewe Markt Fricke einen Besuch ab, um sich über Abläufe und die Struktur des genossenschaftlich aufgestellten Supermarktes zu informieren. Empfangen wurde er vom Rewe Kaufmann Michael Fricke und seiner Frau. Dazu gesellten sich vom CDU-Stadtverband die Vorsitzende Annerose Seipp sowie Petra Wolf und Armin Klein. Zuvor war der Wahlkreisabgeordnete beim Dekanat in Alsfeld gewesen und nach seinem Aufenthalt im Lebensmittelmarkt nahm er sich die Zeit für ein kurzes Interview.

Der Kaufmann hatte den Politiker anlässlich des von Rewe initiierten
„Tags der Genossenschaft“ in seinen Markt eingeladen, um ihm abseits des politischen
Alltags in Berlin einen realistischen Praxisblick auf den Lebensmittelhandel vor Ort und seine Bedeutung als Nahversorger und Arbeitgeber zu geben. Braun interessierte sich darüber hinaus für die Ausbildungsmöglichkeiten beim Lebensmittelmarkt und das Angebot an regionalen Produkten.

Rewe Märkte sind genossenschaftlich organisiert

Fricke ist selbstständiger Rewe Partner und hält somit 80 Prozent an seinem Markt. „Wenn es gut läuft, wäre ich gerne komplett selbstständig, aber sobald man Hilfe benötigt, hat man einen starken Partner an seiner Seite“, berichtete Fricke über die Zusammenarbeit mit Rewe. Bei der Lebensmittelkette gebe es auch die Möglichkeit der Filialleitung. „Ich habe den Eindruck, dass selbstständig geführte Läden besser laufen. Dort ist man einfach engagierter und somit erfolgreicher“, ist Fricke der festen Überzeugung. Darüber hinaus schütze das auf dem Prinzip der Genossenschaft angelegte Modell die Kaufleute. Anders wie bei herkömmlichen Franchise Modellen sei die Gewichtung nicht so einseitig und bringe beiden Seiten Vorteile. In der Region nördlich von Frankfurt mit insgesamt 548 Läden gebe es ausschließlich Genossenschaftsmärkte.

Vor Kurzem hat er noch einen weiteren Markt in Stadtallendorf übernommen. In beiden Märkten beschäftigt er insgesamt 110 Mitarbeiter – davon 63 in Homberg. Verwundert zeigten sich der Staatsminister und die Anwesenden über die hohe Anzahl von Beschäftigten. „Das wissen in der Tat die Wenigsten. Die Rewe-Gruppe ist der zweitgrößte Arbeitgeber Hessens nach der Fraport“, erklärte Anja Krauskopf von der PR-Abteilung der Unternehmensgruppe. Insgesamt vier Auszubildende hat Fricke derzeit. Einer davon begleitete den Rundgang. Denn er absolviert eine ganz spezielle Ausbildung, weil er direkt im Anschluss einen eigenen Mark bei Dillenburg eröffnen möchte. Fricke bescheinigte ihm dazu alle Fähigkeiten und hatte viel Lob für den jungen Mann parat.

Im Zusammenhang mit der Ausbildung wies Braun darauf hin, dass auf den Vogelsberg künftig ein Mangel an Azubis zukommen werde. Man sei bereits dabei an Konzepten zu arbeiten. Das möge für andere Regionen im Vogelsbergkreis vielleicht gelten, aber in Homberg sei man glücklicherweise auf der „verwöhnten Seite“ des Vogelsbergkreises. Die Stadt profitiere von der Nähe zu Marburg und Gießen, entgegnete Fricke. „Wenn es der Kamax gut geht, geht es uns allen gut“, hob Fricke zusätzlich die Bedeutung des größten Arbeitgebers der Stadt hervor. Davon würde sowohl der Einzelhandel als auch Stadt und Bürger profitieren.

Regionale Produkte und Abholservice

Beim Rundgang stellte der Kaufmann das Konzept der regionalen Direktvermarktung vor und zeigte einige beispielhafte Produkte. Nicht nur viele Fleisch- und Wurstwaren sowie Milcherzeugnisse stammen direkt aus der Gegend, sondern auch selbst gemachte Marmelade und vieles mehr. „Ich werde bei jedem Besuch eines Bauernhofes das Konzept vorstellen und die Höfe in der Nähe an Sie verweisen“, so der Staatsminister gegenüber Fricke. Mittlerweile machen die regionalen Produkte in etwa sechs bis sieben Prozent des Gesamtumsatzes bei Fricke in Homberg aus, so die Angabe des Kaufmanns.

rewe homberg

Regionale Produkte liegen im Trend. In Homberg sind die Landmarkt-Produkte begehrt und machen einen nennenswerten Teil des Gesamtumsatzes aus.

Mit einer Neuerung ist Fricke besonders zufrieden, weil sie von den Kunden direkt angenommen wurde. Beim Abholservice für Lebensmittel können die Kunden von Zuhause ihren Warenkorb online befüllen und den fertig gepackten Einkaufkorb direkt an einem separaten Eingang abholen. Dafür wurde ein extra Kühlhaus eingerichtet, damit die Kunden wirklich das komplette Sortiment der rund 20.000 Artikel bequem vom Sofa aus bestellen können. „Das ist sicherer, als Ihren Mann zum Einkaufen zu schicken. So bekommen sie auf jeden Fall das, was sie möchten“, witzelte Fricke abschließend.

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