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Eine 60 Jahre fortwährende Erfolgsgeschichte feierte die Krankenpflegeschule in Alsfeld„Wohnortnahe Ausbildung auf höchstem Niveau“

ALSFELD (cdl). Sogar zwei ehemalige Schülerinnen der ersten Stunde im Jahr 1956 waren zur Feier gekommen. Am Freitagvormittag hatte die Krankenpflegeschule in Alsfeld zu ihrem 60-jährigen Jubiläum eingeladen.

Die Geschichte der Krankenpflege Schule begann im Jahr 1956. Nach erfolgreicher Ausbildung legten vier Krankenschwestern ihr Examen ab. Mittlerweile haben über 1.100 Krankenschwestern und Krankenpfleger in Alsfeld ihren Abschluss gemacht. Im aktuellen Ausbildungsjahrgang von 2015 bis 2018 sind 21 Auszubildende an der Krankenpflegeschule angemeldet. Das berichtete die Schulleiterin Christiane Schwind zur Begrüßung den zahlreichen Gästen aus dem Gesundheitssektor und der Politik.

Krankenpflegeschule Alsfeld

Die beiden Damen (Frau Jensen und Frau Hartmann) waren die ersten Auszubildenden an der Krankenpflegeschule vor nunmehr 60 Jahren.

„60 Jahre Krankenpflege Ausbildung zeigt, was für ein herausragender Anlass das heute hier ist“, so Landrat Manfred Görig. Seit 1988 sei die Schule am heutigen Standort beheimatet. Ohne die Einrichtung und die Mithilfe des Pflegepersonals könnte man die Krankenhäuser nicht betreiben. „Es ist ein Kristallisationspunkt der Zusammenarbeit von Alsfeld und Lauterbach.“ Schon vor 43 Jahren habe man den gemeinsamen Weg beschritten und die beiden Schulen zusammengelegt. Der Krankenpflegeschule komme eine herausragende Bedeutung für die Region zu. 

Landrat Manfred Görig hatte vile lobende Worte für die Krankenpflegschule mitgebracht.

Landrat Manfred Görig hatte viele lobende Worte für die Krankenpflegschule mitgebracht.

Der stellvertretende Verwaltungsdirektor vom Krankenhaus Eichhof in Lauterbach Dr. Christof Erdmann blickte mit etwas Skepsis in die Zukunft. Aufgrund des gestiegenen Personalbedarfs in der Pflege werde es zu einem Mangel an gut ausgebildeten Pflegekräften in den nächsten Jahren kommen. Daher müsse man wohl vermehrt auf Personal aus dem Ausland zurückgreifen. „Basis muss die wohnortnahe Ausbildung auf höchstem Niveau bleiben“, forderte Erdmann und gab zu bedenken, dass man den Job attraktiver gestalten müsse. Die Krankenpflegeschule sei mit ihren 60 bis 70 Ausbildungsplätzen eine der größten Ausbildungsstätten des Vogelsbergkreises.

Der erfolgreichen Zusammenlegung der Krankenpflegeschule vor über 40 Jahren seien weitere fruchtbare Kooperationen der beiden Krankenhäuser gefolgt. „Ob zukünftig eine noch engere Zusammenarbeit der beiden Krankenhäuser entstehen wird, bleibt noch abzuwarten“, machte Erdmann eine Anspielung auf eine mögliche Fusion der beiden Krankenhäuser.

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Dr. Christof Erdmann vom Krankenhaus Eichhof lobte die langjährige gute Zusammenarbeit bei der Ausbildung.

Den Festvortrag „Stand der professionellen Pflege“ hielt Anna Maria Bittorf, Diplompädagogin, Lehrerin für Pflegeberufe und ehemalige Schulleiterin. Die Pflege würde immer weiter professionalisiert und der Beruf hätte sich in den vergangenen Jahren sehr gewandelt.

„Die Rahmenbedingungen haben sich geändert“, so Bittorf. Früher sei es ein Hilfsberuf gewesen. Heute sei es viel mehr. „Pflege ist auch Beziehungsarbeit“, daher benötige man auch sozialpädagogische Fähigkeiten. Die Ausbildung gehe immer mehr in Richtung Studium mit Bachelor Abschluss. Daher müsse den ausgebildeten Pflegekräften zur Weiterbildung der Zugang zur Hochschule erleichtert werden.

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Anna Maria Bittorf sprach ausführlich über die Zukunft der Pflege.

Der Geschäftsführer des Alsfelder Kreiskrankenhauses Sassan Pur blickte in seinen Grußworten mit Vorfreude auf die kommende Generation des Pflegepersonals. Die jungen Leute würden heute sehr den Teamgedanken pflegen. Es heiße immer wieder „Früher war alles besser“. Das stimme so nicht. Es müsste richtig heißen „Früher war es anders.“

Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule lobte das gut qualifizierte Personal, das die Krankenpflegeschule hervorgebracht habe. Es zeichne sich neben seiner Qualifikation insbesondere durch Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen aus.

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Geschenke gab es am Freitag viele. Auch Stephan Paule hatte ein Geschenk mitgebracht.

Der Chefarzt im Alsfelder Kreiskrankenhaus Chefarzt Dr. Steffen Lancee stellte das gute Arbeitsklima im Kreiskrankenhaus in den Vordergrund. Die Zusammenarbeit zwischen Pflegepersonal und Ärzten funktioniere hervorragend. Das müsse auch so sein, denn wenn das nicht der Fall ist, gehe das zulasten der Patienten. Ein junger Arzt lerne seinen Beruf in der Praxis zunächst von den Pflegekräften. Er habe damals von der Oberschwester gezeigt bekommen, wie man beispielsweise eine Kanüle richtig legt. Das werde sich auch in Zukunft nicht ändern.

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Für die musikalische Unterhaltung sorgten Edith Köhler am Klavier und Roland von Tenspolde an der Querflöte.

Weitere Bilder der Jubiläumsfeier

 

 

 

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