Politik0

Minderjährige Flüchtlinge verlassen Kreisjugendheim LandenhausenZum Abschied ein Fest mit Klängen aus der Heimat

LANDENHAUSEN (ol). Die 26 unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge, die zurzeit noch im Kreisjugendheim Landenhausen untergebracht sind, werden Ende Januar dort ausziehen. Das teilte der Kreis in einer Pressemitteilung mit. Darin ist auch von einem Abschiedsfest die Rede, welches die Jugendlichen und ihre Betreuer bereits gefeiert haben. Wartenbergs Bürgermeister sagte, seine Gemeinde habe sich weltoffen gezeigt. 

Ende Januar werden die Jugendlichen Landenhausen verlassen und ihr neues Zuhause in Alsfeld (Behindertenhilfe), Schotten (Schottener Soziale Dienste) und Lauterbach (Haus am Kirschberg) haben.

Mostafa Farman (Schottener Soziale Dienste) betreut die Jugendlichen und war laut dem Text der Initiator der Abschlussfeier. Er sagte zu den haupt- und ehrenamtlichen Helfern: „Dank Ihrem großen Engagement gelingt das gemeinsame Projekt mit den Jugendlichen hier in Landenhausen, dafür wollen wir uns bedanken. Wir alle haben hier unbürokratisch zusammen gearbeitet“.

Jugendamtsleiterin Dagmar Scherer überbrachte den Dank des Jugenddezernenten Peter Zielinski und sprach von der großen Herausforderung, die mit der Ankündigung von zunächst 94 unbegleiteten Minderjährigen auf den Kreis zugekommen war. „Wir haben alle Jugendhilfeträger um Hilfe gebeten. Sie haben Plätze und Personal rekrutiert und wir haben erlebt, dass auf unser Netzwerk Verlass ist“, sagte sie. Den Jugendlichen wünschte sie für den weiteren Lebensweg alles Gute, „das Rüstzeug dafür geben die Jugendhilfeeinrichtungen mit“.

„Weltoffen und herzlich“

Auch Wartenbergs Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann sprach von positiven Erfahrungen, die in der Gemeinde gesammelt worden seien. Von Bürgern habe er Sätze gehört wie „Ich habe die Jugendlichen gesehen, die waren ganz freundlich“, auch seien sie beim Kunstspaziergang mit dabei gewesen. „Ich habe Wartenberg und besonders Landenhausen in dieser Zeit als weltoffen und herzlich empfunden“, so der Bürgermeister, und ergänzte: „Wir schaffen das“ gelinge nur wegen der vor Ort so engagierten Menschen, dafür gebühre sein herzlicher Dank.

Ausgelassenes Tänzchen: junge Flüchtlinge bewegen sich zu der Musik bei ihrem Abschiedsfest.

Ausgelassenes Tänzchen: junge Flüchtlinge bewegen sich zu der Musik bei ihrem Abschiedsfest.

Für Stimmung sorgten schließlich die Trommelklänge von der Westafrika-Kulturgruppe „Die Welt“ der AWO Jugendhilfe in Gießen. Auch afghanische, kurdische und iranische Lieder wurden stimmungsvoll und mitreißend zum Besten gegeben und lockten die jungen Leute zum Tanzen und Mitsingen, heißt es in dem Pressetext.

„Meine Jungs sind gut erzogen und sind in der Stadt, in der Moschee oder der Schule immer positiv angekommen“, berichtet Mostafa Farman und es klingt ein bisschen wie Vaterstolz. Stolz ist er aber auch auf Deutschland: „Sie alle hier haben ihnen ein Bild von den Menschen beigebracht, das sie nie vergessen werden.“

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren