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Zielinski lobt Integrationsarbeit der Schule an der Wascherde„Bedenken hat sich in Interesse verwandelt“

LAUTERBACH (ol). Seit Herbst sind in der Sporthalle neben der Schule an der Wascherde Flüchtlinge untergebracht. Jetzt lobte Peter Zielinski, Schuldezernent des Kreises, das Engagement der Schule und der Lauterbacher für die Kinder unter den Geflüchteten. Die gestarteten Aktionen der Schule seien „beispielhaft und großartig“, wird der Grünenpolitiker in einer Pressemitteilung des Kreises zitiert. 

Tanja-Karina Schwan-Brosig, Schulleiterin der Schule an der Wascherde in Lauterbach, freut sich über das Lob: „Es geht uns darum, eine Nahtstelle zu schaffen zwischen den Flüchtlingen in der Großsporthalle, den Schülerinnen und Schülern, den Eltern und der Schule selbst – die vergangenen Wochen geben unseren Bemühungen Recht“.

Laut Andreas Wellstein, Mitglied der Schulleitung, würden die Kinder vor allem darauf brennen Deutsch zu lernen und seien hoch motiviert. Von Anfang an habe die Schule Lernmaterialien und pädagogisches Spielzeug zur Verfügung gestellt. Ab der zweiten Woche in der das Flüchtlingscamp bestand, machte die Schule gemeinsam mit dem Maus-Medienzentrum den Kindern möglich, eine n Computerraum zu benutzen. Außerdem ist man mit dem Goethe-Institut in Frankfurt im Gespräch. Mit seiner Hilfe will die Schule im kommenden Jahr Filme zeigen, die beim Deutschlernen helfen sollen.

Besonders erfreut ist Bildungsdezernent Zielinski über die Einrichtung eines Extra-Angebotes mit 22 Wochenstunden Deutschunterricht für die Kinder und Jugendlichen, die in der Großsporthalle untergebracht sind.

„Gemeinsam kochen und essen – das ist sehr kostbar“

Neben den Bildungs- und Sprachangeboten berichteten Schwan-Brosig und Wellstein auch von bedeutsamen Aktivitäten des kulturellen Austauschs. „Im Familienverband gemeinsam zu kochen und zu essen – das ist den Familien sehr kostbar“, berichtete die Schulleiterin. Diese „Abende der kulturellen Begegnung“ mit jeweils 80 bis 150 Teilnehmern seien ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung eigener Identität bei gleichzeitiger Möglichkeit, sich für unsere Kultur zu öffnen.

Aus diesem Grund finden regelmäßige Kochveranstaltungen an der Schule an der Wascherde statt, bei welchen Frauen aus der Flüchtlingsunterkunft landestypische Speisen zubereiten, welche anschließend gemeinsam mit den Angehörigen dieser Frauen und weiteren Gästen aus der Flüchtlingshalle verputzt werden.

Sehr erfolgreich und berührend zugleich seien die Nachmittage am Nikolaustag und an Heiligabend gewesen, berichtete Andreas Wellstein. An Weihnachten habe es nicht nur für alle Kinder Geschenke gegeben – es wurde auch mit viel Resonanz ein Film gezeigt und – als Highlight – das Krippenspiel in der Kirche in Blitzenrod besucht. Wellstein: „So voll war die kleine Kirche lange nicht.“ Peter Zielinski und die Schulleitung äußerten sich positiv  über „den Mangel an Berührungsängsten zwischen den Religionen“. Die Gesprächspartner stellten die guten Kontakte zunächst zum Kreis und ab November zum DRK heraus, der die Regie in der Großsporthalle im Auftrag des Landes innehat.

Konzert am 2. Januar

Der Flüchtlingsinitiative Lauterbach wurde zugesichert, auch weiterhin die Einrichtungen der Schule nutzen zu können. Erfreut zeigten sich die Gesprächspartner auch über den Abbau anfänglicher Vorbehalte auf Seiten der Eltern. Gewiss habe es zu Beginn Bedenken gegeben. Aber „anfängliche Vorbehalte haben sich in Offenheit und Interesse gewandelt“, stellte Frau Schwan-Brosig fest. Am 2. Januar ist ein großes Konzert in der Aula der Wascherde-Schule geplant.

Weitere Informationen: www.schuleanderwascherde.de und www.facebook.com/SchuleAnDerWascherde und poststelle@wascherde.lauterbach.schulverwaltung.hessen.de

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