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EC Lauterbach feierte Abtau-Party – Vorsitzender Naumann zieht eine SaisonbilanzDer Knacks nach einer tollen Vorrunde

LAUTERBACH (aep). Ein Ende mit Spaß: So ließen am Ostermontagabend die Lauterbacher Luchse eine lange Eishockey-Saison mit ihrer „Abtau-Party“ in der EisArena ausklingen. Während auf dem Eis dabei noch einmal der Puck gejagt wird, zieht der Vorsitzende Manfred Naumann im Gespräch ein positives Fazit der abgelaufenen Regionalliga-Saison – trotz der heftigen Stimmungsschwankungen in der Play Off-Runde und des schwarzen letzten Spiels.

So entspannt wie Montag hat man die Mannen von Trainer Roger Nicholas die ganze Punktrunde über nicht erlebt: Nachdem der Nachwuchs zunächst gegen die Eltern angetreten war, trafen sich am Abend noch einmal alle Spieler der Regionalliga-Luchse, der 1b-Mannschaft und der „grauen Luchse“ zum fröhlichen Abtau-Spiel vor gut 100 Zuschauern. Spaß stand im Vordergrund. Sie hatten es sich verdient: 34 Punktspiele plus vier Vorbereitungsspiele mit zum Teil weiten Fahrten lagen zumindest hinter den Spielern der Regionalliga. Das bedeutete über Monate, zweimal die Woche volle Leistung bringen zu müssen.

Und das haben die Spieler ja auch getan, resümiert der Vereinsvorsitzende am Montagabend – „Es war eine starke Leistung!“ – während die es sich mit kühlem Bier zum abtauenden Spiel gut gehen ließen.

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Fröhliche Spiele untereinander: Die Luchse liefen am Ostermontag noch einmal entspannt auf. Das Eis wird nun bis zur nächsten Saison abgetaut.

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OL-EC9-0704In dem Gespräch mit Oberhessen-live-Redakteur Axel Pries erläutert der Vorsitzende Manfred Naumann am Rande der Veranstaltung, woran es am Ende haperte, und wie der Stand zu bewerten ist.

„Ich ziehe eine positive Bilanz“

Frage: Eine lange Saison ist rum. Es gab viele Spiele, viele Hochs und Tiefs. Wie würden Sie unter dem Strich Bilanz ziehen?

Manfred Naumann: Ich ziehe eine positive Bilanz. Wir sind in der Vorrunde Zweiter geworden, was bereits weit über dem Soll lag, das wir uns gesteckt hatten. Von daher sind zufrieden. Zufrieden sind wir eigentlich nicht mit den Play Off-Spielen im Anschluss, wir mussten leider das Endspiel um die Meisterschaft anderen überlassen. Das Spiel um Platz drei war ein Spiel um die goldene Ananas, und dafür haben wir dann keinen mehr richtig motivieren können. Ich denke, so kamen dann auch die kuriosen Ergebnisse zustande.

Die Mannschaft hatte es im Play Off nach der tollen Vorrunde in der Hand und hat gegen die Kölner Haie auch hoch genug geführt, um das entscheidende Spiel zu gewinnen. Hat diese Niederlage im Februar den Knacks gegeben?

Die Mannschaft ist hochmotiviert in das Halbfinalspiel gegen Köln gegangen und wollte unbedingt in das Endspiel. Dann gab es diese deutliche Führung, und man war  sich klar, dass man es schaffen konnte. Die Niederlage dann – das war der Knacks, das war der entscheidende Punkt, dass die Mannschaft später nicht mehr so zu motivieren war. Aber die eigentliche Saison war die Vorrunde, und da waren wir Zweite.

Man sagt jetzt aber auch: Das schlimmste, was dem EC Lauterbach hätte passieren können, wäre gewesen, auf einen Aufstiegsplatz zu kommen und dann eventuell tatsächlich in die Oberliga aufzusteigen. Was ist da dran?

Ähm… Das wäre nicht das Schlimmste gewesen, aber momentan gibt es gar keine klaren Vorstellungen beim Deutschen Eishockeybund, was für eine Oberliga es überhaupt geben wird, und wie die sich zusammensetzen soll. Von daher kann man noch gar nicht sagen, dass es für Lauterbach katastrophal gewesen wäre.

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Das gibt es auch nur beim fröhlichen Abschluss: Luchse-Nachwuchs erklettert die Reservebank.

Aber es ist ein großer Sprung von der Regional- zur Oberliga…

Ja, natürlich, aber das ist überall so im Sport: Wenn man in eine höhere Klasse aufsteigt, muss man sich entsprechend rüsten. Und man muss in allen Bereichen etwas tun, um da mithalten zu können.

Hat denn der EC Lauterbach so etwas wie einen Aufstieg im Blick?

Es ist zu früh, um dahingehend eine Antwort zu geben. Wir müssen jetzt erst einmal die nächste Saison sehen und schauen, was es überhaupt für Ligen geben wird, und dementsprechend müssen wir uns vorbereiten – auch mit Verstärkungen. Alles andere ist Zukunftsmusik, aber ausschließen sollte man so etwas nie.

Aber Sie haben am Aufstieg riechen können nach einer wirklich guten Saison. Dann hat es halt nicht geklappt. Macht das durstig für die kommende Saison?

Ja, klar! Wir wollen wieder vorne mitspielen! Das ist keine Frage! Aber ob das verbunden sein muss mit dem Aufstieg in die nächsthöhere Klasse, das kann ich jetzt nicht beurteilen. Es gibt Gedanken, dass es eine eingleisige Oberliga Nord geben soll, an der alle Bundesländer beteiligt sind außer Bayern und Baden Württemberg, die Oberliga Süd spielen. Der Rest wäre Nord. In diese Oberliga Nord aufzusteigen – das zu erwarten, wäre wohl vermessen.

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Ende einer langen Saison: die „Abtauparty“. Jetzt wird das Eis in der Lauterbacher EisArena über den Sommer abgetaut.

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