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Ausführlich: Dramatisches Finish im Steinigsgrund – Gäste holen 0:4-Rückstand aufDie Kobras holen sich den Matchball

LAUTERBACH (sn) Im dritten Spiel der „best-of-five“ Serie um den dritten Platz der Eishockey Regionalliga West, haben sich die Lauterbacher Luchse und die Kobras aus Dinslaken, erneut ein spannendes Spiel geliefert. Wie bereits in Kurzform aktuell berichtet, nahmen dieses Mal jedoch die Kobras mit einem 5:4-Sieg nach 0:4-Rückstand den Erfolg mit und haben nun die Chance, im Heimspiel am Freitag die Serie zu ihren Gunsten zu beenden.

Dabei sah es zu Beginn des Spiels sehr gut aus für die Männer von Coach Roger Nicholas. Zwar verletzungs- und krankheitsbedingt nur mit zwölf Spielern angetreten, bestimmten die Luchse zunächst das Geschehen auf dem Eis. Aus einer geordneten Abwehr heraus, agierten die Luchse bissig und zielstrebig in Richtung Gehäuse der Kobras. Verdienter Lohn für die Leistung war die frühe Führung, nach rund dreieinhalb Spielminuten. Von Verteidiger Klinge auf Reise geschickt, besorgte der slowakische Stürmer Miro Hantak die 1:0 Führung. Die Luchse machten auch nach der Führung weiterhin mächtig Dampf und kamen nur knapp drei Minuten nach der Führung zum nächsten Treffer.

In unnachahmlicher Manier spielte sich Jens Feuerfeil durch die Dinslakener Abwehrreihen und verwandelte seinen eigenen Nachschuss zum 2:0. Die Kobras wirkten zu diesem Zeitpunkt angeschlagen und verunsichert, zeigten ob der offensiven und konsequenten Spielweise der Luchse, ungewohnte Schwächen in der Defensive. Die Hausherren hielten die Zügel weiter fest in der Hand und kamen wiederum nur Sekunden nach dem zweiten Tor, erneut zu einem Treffer.

Emanuel Grund, von seinem Bruder mustergültig bedient, feuerte in Überzahl den Puck, vorbei an Freund und Feind, ins Gehäuse der Kobras. Doch damit noch nicht genug, den Schlusspunkt des ersten Drittels setzte Jens Feuerfeil mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend. Bei den Luchsen funktionierte bis dahin einfach alles, bei den Kobras, die auf Grund ihrer eigenen guten Chancen ein Tor längst verdient hatten, wollte es „noch“ nicht klappen.

Goalie Sebastian Grunewald mit einem „Sahnetag“

Ab Drittel zwei sollte sich das Spielgeschehen verändern. Die Kobras waren nun am Drücker und wollten mit aller Macht den Anschlusstreffer erzielen. Doch das Lauterbacher Bollwerk hielt dem wütenden Angriffen der Gäste stand. Zudem hatte Goalie Sebastian Grunewald einen „Sahnetag“ erwischt und wollte sich einfach nicht überwinden lassen. Die Luchse verlagerten ihr Spiel zusehends in das eigene Drittel und versuchten durch Konterangriffe, den nächsten Nadelstich zu setzen. Die große Chance, die Führung auszubauen, hatten die Luchse in einer fünf gegen drei Überzahl. Doch der Schuss von Verteidiger Marko Filip knallte nur laut donnernd an die Querlatte des Tores. Ohne dass zunächst weitere Treffer fielen, blieb es spannend im Steinigsgrund. Die rund 350 Zuschauer, sahen ein weiterhin schnelles und auf hohem Niveau geführtes Spiel beider Teams und wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte nicht der Tschechische Torjäger in den Reihen der Kobras, Kamil Vavra, drei Minuten vor Ende des zweiten Drittels, den Anschluss für die Kobras besorgt.

Das letzte Drittel sollte wieder einmal dramatischer verlaufen, als es hätte sein müssen. Das Anschlusstor im zweiten Drittel, gab den Kobras neuen Schwung. Diesen wussten sie nur Sekunden nach Wiederanpfiff zu nutzen und verkürzten auf 2:4. Bei den Luchsen kamen Erinnerungen hoch, an das Spiel gegen Köln. Auch da führte man im letzten Drittel recht komfortabel und musste leidvoll miterleben, wie schnell eine Führung aufgebraucht sein kann. Den Luchsen entschwanden nun die Kräfte und die Kobras spielten sich in einen Rausch. Nur fünf Minuten benötigen die Mannen aus Dinslaken, um das Spiel wieder auf null zu stellen. Es entwickelte sich ein Spiel, welches von der Spannung lebte. Unglücklicherweise, agierten die Schiedsrichter nicht auf dem gleichen Niveau wie die beiden Mannschaften. Immer wieder mussten Spieler und Fans zum Teil krasse Fehlentscheidung miterleben, die für zusätzlichen Zündstoff sorgten.

Aus einer eigentlich harmlosen Situation heraus, sollte dann das Siegtor zugunsten der Kobras fallen. Beim Versuch der Luchse den Puck aus der gefährlichen Zone vor dem Tor zu befördern, sprang der Puck direkt auf die Kelle des Tschechen Vavra, der, von diesem Zufall völlig überrascht, die Scheibe Richtung Tor der Luchse brachte. Vom Rücken des Lauterbacher Goalies, trudelte der Puck dann über die Torlinie und die Kobras gingen erstmals in Führung.

Umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen

Die Luchse wollten sich aber noch nicht geschlagen geben und versuchten mit aller Macht, den verdienten Ausgleich zu erzielen. Das Glück meinte es an diesem Abend allerdings nicht gut mit den Luchsen. Nach einem harten, aber keineswegs unfairen Check, bekam Verteidiger Marko Filip zunächst eine 2+10 Minutenstrafe aufgebrummt. Damit aber war die Sache noch nicht zu Ende, denn der Hauptschiedsrichter sprach noch eine weitere Zehnminutenstrafe gegen Filip aus. Somit war das Spiel für den slowakischen Verteidiger vorzeitig beendet. Die Strafe überstanden die Luchse schadlos, doch nur kurze Zeit später, musste mit Jens Feuerfeil der nächste Luchs auf der Strafbank Platz nehmen. Diesmal wollte der Schiedsrichter ein Halten gesehen haben. Allerdings stand er mit dieser Meinung ziemlich alleine da.

Was eben noch ein Foul war, war im nächsten Augenblick im Bereich des Erlaubten. Luchse Kapitän Niels Hilgenberg wurde sekundenlang von einem Dinslakener Spieler gehakt und somit am Torschuss behindert. Doch statt Strafe gegen Dinslaken, verhängte der Schiedsrichter auch gegen den Kapitän der Luchse eine zehnminütige Disziplinarstrafe wegen Reklamierens. Trotz all dieser Umstände versuchten die Luchse in den letzten Sekunden den verdienten Ausgleich zu erzielen. Die Schlussminuten wurden dramatisch. Die Luchse waren kurz davor den Puck im Tor unterzubringen, doch Dinslakens Verteidiger Macaj verhinderte dies, indem er den Puck mit der Hand im Torraum festhielt. Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty für die Luchse. Der wohl treffsicherste Schütze der Luchse, Jens Feuerfeil, scheiterte um Millimeter am Ausgleich. Auch in den letzten Sekunden drängten die Luchse aufs Tor, doch am Ende blieb es beim knappen 5:4 Sieg der Gäste.

Aufstellung der Luchse:
Tor: Sebastian Grunewald, K.-D. Lechner
Abwehr: Marko Filip, Sven Naumann, Dennis Klinge, Emanuel Grund, Niels Hilgenberg
Sturm: Benjamin Schulz, Miro Hantak, Constantin Schneider, Jens Feuerfeil, Dennis Grün, Mathias Matysek, Julian Grund

Statistik des Spiels:
1:0(4.) Hantak (Klinge); 2:0(6.) Feuerfeil (Grün); 3:0(9.) E. Grund (J. Grund); 4:0(13.) Feuerfeil (Grün, Matysek); 4:1(37.) Vavra; 4:2(41.) Tanke; 4:3(43.) Schmitz; 4:4(45.) Schmitz; 4:5(51.) Vavra

Strafzeiten:
Lauterbach 4 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe Filip + Disziplinarstrafe Hilgenberg
Dinslaken 12Minuten + Disziplinarstrafe Vavra

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