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Bilanz der VR Bank Hessenland – Mehr Volumen, mehr Mitglieder, weniger MitarbeiterFünf Prozent Wachstum: „das Ergebnis guter Arbeit“

ALSFELD (aep). Da mag Helmut Euler sich entspannt zurücklehnen: Fünf Prozent Wachstum – doppelt so viel, wie am Markt zur Zeit üblich – und die Bilanz weist eine spürbare Eigenkapitalzunahme aus. „Es war ein gutes Jahr mit einer zufriedenstellenden Entwicklung“, fasst der Vorstandschef der VR Bank Hessenland in einem Rückblick auf 2014 zusammen. Allerdings hat die Bank dafür auch Personal abgebaut, und das anhaltend niedrige Zinsniveau bereitet auch diesen Vogelsberger Bankern Sorgen. Bei der VR Bank stellt man sich darauf ein.

Fünf Prozent mehr Gesamtkundenvolumen, das waren 114 Millionen Euro mehr und bedeuten insgesamt 2,4 Milliarden Euro. Eine Eigenkapitalsteigerung um acht auf 139 Millionen Euro sollen den Mitgliedern eine Dividende von sechs Prozent einbringen. Dazu sei die Zahl der Mitglieder wie gewünscht um netto 500 gestiegen: auf nun 41 171. Das sind Daten, die die drei Vorstandsmitglieder Helmut Euler, Ralph Kehl und Werner Braun im Pressegespräch gerne verkünden. Und dieser Erfolg komme nicht von ungefähr: „Ich denke, dass wir eine ganz ordentliche Beratung machen“, sagt Euler. Die Werte seien „das Ergebnis guter Arbeit“ der 256 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Wachstum in der Statistik: zwei Bilanzen der VR Bank.

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Dabei liege der Fokus zunehmend auf Beratung und Kundenservice, stellt der Vorstand heraus – womit die Bank auf das größte Problem der Branche hinweist: die extrem niedrigen Zinssätze, die das traditionelle Geschäft der Banken beeinträchtigen. „Das andauernde Niedrigzinsumfeld, das bei risikoarmer Kapitalanlage fast keinen Ertrag mehr abwirft, war bei den Kapitalanlegern weiterhin das bestimmende Thema.“ Unter den Bedingungen habe sich der Trend zu kurzfristigen Geldanlagen nahtlos fortgesetzt – und Geldanlage braucht Beratung. Darauf stellte sich die Bank besonders ein, was Kunden gezogen haben könnte.

Ebenso das Kundenservice-Center, das inzwischen rund 600 bis 700 Anrufe am Tag registriert – von denen 74 Prozent als Service-Vorgang direkt am Telefon abgeschlossen werden könnten. Derweil die Website der VR Bank mit durchschnittlich über 4.800 Besuchern pro Tag immer noch Steigerungsraten registriert. „Unsere Online-Bank ist unsere größte Geschäftsstelle“, erklärt Vorstand Ralph Kehl.

Besonders erfreulich habe sich das Kreditgeschäft entwickelt. Obwohl die Wachstumsimpulse aus der Finanzierung von Investitionen in erneuerbare Energien abflachten, habe der Umfang der Neukreditzusagen mit 118 Millionen Euro über den Erwartungen gelegen. Die Kredite hätten sich gleichmäßig auf Privat- und Firmenkunden verteilt, und der Bestand habe ich um 6,4 Prozent erhöht.

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Die Bank als fleißiger Steuerzahler: Helmut Euler erklärt den Betrag von acht Millionen Euro.

Einen Rückgang weist die VR Bank allerdings bei der Zahl der Mitarbeiter aus: 256 Einheiten Vollzeitbeschäftigte verteilen sich auf 349 Mitarbeiter – das sind elf weniger als in den beiden Jahren zuvor und auch das Ergebnis einer Reduzierung der Geschäftsstellen von 28 auf 25. Der Kostendruck bedinge diesen Schritt, erklären die Vorstandsmitglieder. Auch die Zahl der Ausbildungsstellen ging hzurück auf 36 – wobei die VR Bank aber auch auf 17 Studierende in der Dualen Ausbildung verweist, die unter ihrer Fittiche einen Bachelor-Abschluss anstreben.

Auf eine Zahl weist Vorstand Helmut Euler noch besonders hin: Die VR Bank sei nicht nur geschäftlich sehr bodenständig orientiert, sondern auch ein fleißiger Steuerzahler in der Region. Gewerbe- und Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer sowie Lohn- und Kirchensteuer der Mitarbeiterschaft ergeben eine Gesamtsumme von acht Millionen Euro.

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