ALSFELD (aep). Mit der Nachbarbank, der Volksbank Mittelhessen, finden Sondierungsgespräche statt. Mit diesen knappen Worten teilt die VR Bank Hessenland mit, dass der Vorstand in Richtung Mittelhessen die Fühler ausgestreckt hat. In der Mitteilung wird der Eindruck erweckt, dass man auf veränderte Rahmenbedinungen im Markt mit stärkerer Zusammenarbeit reagiert – stärker noch als bisher schon. Was nach Vorbereitungen für eine Fusion klingt, habe tatsächlich konkrete Aufgaben zum Anlass, sagt der Vorstandsvorsitzende: Es gehe ums Bargeld.

Das erklärt Helmut Euler auf Anfrage. Unter anderem eine neue EU-Verordnung, die von Geldinstituten ab dem 1. Januar eine automatische Echtheitsprüfung für Geldmünzen verlangt, lasse die VR Bank beim Nachbarn wegen möglicher Zusammenarbeit nachfragen. Denn bei vier Tonnen Münzgeld im Monat werde dafür eine neue Maschinenstraße benötigt, deren Kosten durch gemeinsame Nutzung verringert werden sollen. Zudem schließe am 1. April 2015 die Bundesbank-Filiale in Gießen, wodurch sich für die Bank längere Wege für den Bargeld-Transport ergeben – und auch bei der Bargeld-Logistik möchte man mit der Volksbank zusammenarbeiten.

Insgesamt gebe es aber bei allen Erfolgen, die die VR Bank in der Geschäftsbilanz aufweisen kann, doch Grund, über die Zukunft nachzudenken, sinniert Helmut Euler. Denn die anhaltende Niedrigzinspolitik sorge nicht nur in der VR Bank für einiges Kopfzerbrechen „Wohin wird die Reise gehen?“, sei die Frage, die derzeit beschäftigt. Und da mache es Sinn, über den Tellerrand der eigenen Bank hinaus zu diskutieren. Mit den Worten der VR Bank in der Mitteilung: Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen, insbesondere  infolge des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes und der zunehmenden aufsichtsrechtlichen Regulatorik,  stehe der gesamte Finanzdienstleistungssektor langfristig vor einer Konsolidierung.

Aktuell aber hätten die Gespräche mit der Volksbank Mittelhessen ganz konkrete Anlässe und Hintergründe: „Es geht um ene Intensivierung der Zusammenarbeit, nicht um Fusion.“

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