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VR Bank meldet positive Geschäftsbilanz für 2016 - künftige Herausforderungen angehenKundenvolumen erstmals bei 2,5 Milliarden Euro

ALSFELD (cdl). Gute Nachrichten für die 40.000 Mitglieder der VR Bank Hessenland. Der Vorstand wird auf der Mitgliederversammlung am 23. Mai erneut eine Dividendenzahlung von vier Prozent vorschlagen. Das Geldinstitut hat heute auf seiner Bilanzpressekonferenz überraschend gute Geschäftszahlen präsentiert.

„Wir sind um knapp fünf Prozent gewachsen. Wir überschreiten erstmals das Volumen von 2,5 Milliarden und sind im Branchenvergleich überdurschnittlich gewachsen“, so der Vorstandsvorsitzende Helmut Euler. „Das andauernde Niedrigzinsumfeld, das bei risikoarmer Kapitalanlage keinen Ertrag mehr abwirft, war bei den Kapitalanlegern weiterhin das bestimmende Thema im vergangenen Jahr“, merkte Euler an. In dem schwierigen Umfeld habe sich der Trend zu kurzfristigen Geldanlagen nahtlos fortgesetzt. Auch wenn das langfristige Zinsniveau infolge des Politikwechsels in Amerika anziehe, glaube man mittelfristig nicht an eine Änderung der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank.

Besonders erfreulich habe sich das Kreditgeschäft entwickelt. Obgleich Tilgungen von rund 70 Millionen Euro erfolgt seien, habe sich der Kreditbestand um 54 Millionen Euro erhöht. „Hier haben wir um 5,7 Prozent zugelegt“, das sei in Zeiten des flachen Zinsniveaus seine starke Leistung. Trotz der Preiskrise in der Landwirtschaft habe sich infolge der guten übrigen Konjunktur der Bestand der Risikovorsorge reduziert. Derzeit gebe es keine strukturellen Risiken, die der Bank Sorgen bereiteten.

Auch das Eigenkapital habe von rund 144 Millionen Euro im Jahr 2015 um 8,7 Millionen Euro, oder um sechs Prozent auf rund 153 Millionen Euro gesteigert werden können. Bei der sogenannten Aufwandsertragsrelation müsse das Geldinstitut 60 Cent einsetzen, um einen Euro zu verdienen. Das sei eine gute Kennziffer. „Wir sind ein Haus mit geordneten Verhältnissen und gut aufgestellt. Damit können wir schlechte Zeiten abfedern“, so Euler. Man dürfe sich aber nicht von den guten Zahlen blenden lassen und müsse auf die „vor uns liegenden Zeiten“ schauen. Der Personalbestand sei rückläufig. Es gelte den Spagat zu schaffen sich schlanker aufzustellen und trotzdem guten Service zu bieten. Die Geschwindigkeit der Veränderungen in der Bankenwelt sei schon heftig. Man sei gezwungen die Kostenlage straffer zu managen und das gelinge im Ergebnis ganz gut.

Unterstützung für Ausbildung und Engagement in der Region

Derzeit hat die Bank 223 Mitarbeiter. Im Jahr zuvor waren es noch 236 Angestellte. Auch bei der Zahl der Ausbildungsstellen wurde von 29 auf 21 reduziert. Jedoch blickt der Bankvorstand nicht ohne stolz auf seine Ausbildung und die Leistungen der Auszubildenden. „Beim Berufsbegleitenden Studium sind wir derzeit Spitzenreiter“, so Euler. Zwischenzeitlich hätten 21 Mitarbeiter erfolgreich ein duales Studium abgelegt; 20 weitere befänden sich auf dem Weg zum Bachelor-Abschluss. „Das ist unser Kapital“, so Euler. Bei den Geschäftsstellen habe es keine Veränderungen gegeben und es seien weiterhin 21. Jedoch werden es voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren weniger werden. „Da muss man ganz realistisch sein. Wir wollen keine falschen Illusionen wecken“, grenzte Euler ein.

Vorstandsmitglied Werner Braun betonte, dass das soziale Engagement unverändert fester Bestandteil der Geschäftspolitik sei. „Über die Crowdfunding-Plattform seien mittlerweile 35 Projekte mit einem Betrag von 190.000 gefördert worden. Wer die Initiative ergreift, wird belohnt. Die Anzahl der vergebenen Stipendien ist auf 14 gestiegen. Bewerbungen für die nächste Vergabe sind willkommen.“

Besonders stolz ist der Vorstand über die jüngste Innovation „VR FörderGeld“, dessen Markenrecht in der Zwischenzeit geschützt worden sei. Über eine Plattform soll das Förderinstrument allen Banken in Deutschland angeboten werden. Die Bank unterstütze das Studieren und die vollschulische Ausbildung mit monatlich bis zu 300 Euro. Bei guten Leistungen und einer späteren beruflichen Tätigkeit in er Region wird die Unterstützung zinslos gewährt.

Außerdem machte der Vorstand auf die Wirtschaftskraft der Bank in der Region aufmerksam. 7,3 Millionen Euro würden in die öffentlichen Kassen fließen. Die Kommunen hätten insgesamt 2,1 Millionen Euro Gewerbesteuer erhalten. „Wir sind in Alsfeld der größte Steuerzahler und somit der beste Kunde der Stadt“, so Euler.

Bank möchte verstärkt ins Immobiliengeschäft einsteigen

„Wir wollen das Portfolio um Immobilien erweitern“, informierte Euler. Damit wolle man mit nachhaltigen Miet- und Pachterträgen den nachlassenden Zinserträgen entgegenwirken. Aktuell habe die Bank in Homberg/Ohm ein Grundstück erworben, um dort einen Drogeriemarkt zu bauen. Außerdem sei sie mit dem Eigentümer des Bücking-Geländes im Gespräch um das großräumige Gelände zu erwerben. Es gebe allerdings noch keine konkreten Pläne, was auf dem Gelände entstehen soll. Des Weiteren sei das Immobiliengeschäft nicht auf das Geschäftsgebiet beschränkt und so sei es durchaus vorstellbar auch in Ballungsräume zu investieren. „Wir wollen aber nicht, da wo schon eine Blase ist, noch ober draufspringen.

Intern widmet sich die Bank gerade immer stärker dem digitalen Wandel. Dafür wird die Bank am 15. Februar einen kompletten Tag schließen. Auf einem internen Forum sollen Mitarbeiter gezielt auf den Wandel im digitalen Zeitalter vorbereitet werden. „Den Wandel im Haus erlebbar machen und mitgestalten“, nennt das Braun. „Das Leben wird in der Bank immer digitaler“, ergänzte Euler.

Helmut Euler (Vostandsvorsitzender VR Bank Hessenland), Bettina Junker (Kundenberaterin Marburger Str.) Claudia Feldpusch (Vorstandsassistenz), Thorsten Ellrich (Technischer Support DRK Kreisverband Alsfeld), Manfred Hasemann (Kreisgeschäftsführer DRK Kreisverband Alsfeld)

und VR weil

VR Bank Hessenland fördert DRK-Hausnotruf
In Kooperation mit dem DRK, Kreisverband Alsfeld, bietet die VR Bank mit dem Hausnotruf einen „MehrWert“ für ihre Mitglieder und Kunden. So übernimmt die Bank die Bereitstellungskosten sowie die Kosten der Nutzung im ersten Monat für den DRK-Hausnotruf. „Das Gefühl der Sicherheit ist ein hohes Gut“, weiß die Projektverantwortliche Claudia Feldpusch aus eigenen Erfahrungen im privaten Umfeld zu berichten.

„Man geht mit einem mulmigen Gefühl aus dem Haus, wenn ein lieber Mensch zu Hause alleine zurückbleibt, dem das Gehen schwerfällt und damit auch die Gefahr von Stürzen steigt. Im Fall der Fälle erhält man mit dem DRK-Hausnotruf schnelle Hilfe auf Knopfdruck, diese gibt den Angehörigen ein Gefühl von Sicherheit – und Sicherheit möchten wir nicht nur bei Bankangelegenheiten, sondern auch zu Hause bieten. Wie beim Deutschen Roten Kreuz, steht auch in unserem Haus der Mensch im Mittelpunkt“, bringt Feldpusch die Gemeinsamkeiten auf den Punkt und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit.

 

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