Luchse verlieren mit 4:7 in Köln und spielen nun gegen Kobras um Platz dreiChance auf Oberliga-Aufstieg bleibt erhalten
LAUTERBACH (sn). Trotz einer erneut starken Auswärtsleistung der Lauterbacher Luchse, reichte es auch im zweiten Playoff Spiel um den Aufstieg in die Eishockey Oberliga, nicht zu einem Sieg gegen die Amateure des aktuellen DEL Vizemeisters aus Köln. Am Ende eines couragierten und engagierten Auftritts in der Domstadt, mussten die Luchse mit einer 4:7-Niederlage, die Heimreise in den Vogelsberg antreten und den Haien zum Einzug ins Finale gratulieren.
Die Haie begannen fulminant und mit viel Tempo nach vorne. Die Luchse dagegen wirkten vor rund 100 Zuschauern, davon gut 50 aus Lauterbach, anfänglich verunsichert und nervös. Ein Grund hierfür dürfte das letzte Drittel im ersten Playoff Spiel gewesen sein, als die Haie in fünfzehn Minuten die Partie komplett drehten.
Diesen Schwung nahmen die Haie mit in das zweite Spiel der „best of three“-Serie und erzielten bereits in der fünften Spielminute, durch einen Nachschuss, die frühe Führung für die Gastgeber. Auch danach machten die Haie zunächst das Spiel und versuchten eine frühzeitige Entscheidung zu erzwingen. Begünstigt durch eine Flut an Strafzeiten gegen die Luchse in den Anfangsminuten, wurden die Haie bei diesem Vorhaben durch die Unparteiischen unterstützt.
Luchse: das mit Abstand fairste Team der Liga
Die Luchse, mit 391 Strafminuten aus 28 Spielen, das mit Abstand fairste Team der Liga, mussten Mitte des ersten Drittels eine drei gegen fünf Unterzahl überstehen. Mit viel Kampf und Leidenschaft wäre das auch fast schadlos gelungen. Sekunden vor Ablauf der Strafzeiten, gelang es den Haien, durch einen abgefälschten Schuss auf 2:0 zu erhöhen. Dieser Treffer zeigte bei den Luchsen Wirkung, allerdings im positiven Sinne. Denn immer mehr tauchten die Luchse gefährlich vor dem Gehäuse der Haie auf und erspielten sich die eine oder andere Torchance.
Die Männer um Coach Roger Nicholas agierten nun deutlich mutiger als noch zu Beginn. Als die Haie zwei Minuten vor Drittelende eine Strafzeit zogen, bot sich den Luchsen die große Chance noch im Anfangsdrittel zu verkürzen. Auf Zuspiel von Benni Schulz und Miro Hantak, war es Julian Grund, der Mitspieler und Fans zum Jubeln brachte. Mit diesem knappen Ergebnis wurden dann erstmals die Seiten gewechselt.
Die Luchse wirkten nun deutlich frischer und hatten ab dem zweiten Drittel mehr vom Spiel. Das Selbstvertrauen war zurück und die Haie spürten den zunehmenden Druck der Vogelsberger. Die Haie mussten nun des Öfteren „unfaire“ Mittel einsetzen um die Luchse im Angriffsspiel zu stoppen. Eine dieser Überzahlsituationen nutze Stürmer Jens Feuerfeil, nach rund sechs Minuten im zweiten Drittel, aus. Auf Zuspiel von Marko Filip, feuerte er den Puck unhaltbar durch die Beine des Kölner Schlussmanns. Die Luchse waren zurück im Spiel. Jedoch nur ganze neun Sekunden, dann schlugen die Haie gnadenlos zurück.
Die schnellen Angreifer nutzen einen perfekt herausgespielten Konter, um erneut in Führung zu gehen. Dieser Treffer beflügelte die Gastgeber und setzte die Luchse unter Druck. Die Luchse mussten gewinnen um ein drittes Spiel zu erzwingen und die Haie nutzten diesen psychologischen Vorteil eiskalt aus. Die Luchse drängten auf den erneuten Ausgleich, kämpften um jeden Puck und schossen aus allen Lagen. Doch der Lohn für den Einsatz blieb aus. Zweimal war die Querlatte im Weg, zweimal trafen die Luchse nur den Pfosten, es war zum Verzweifeln. Die Haie dagegen nutzten den notwendigen Offensivdrang der Luchse geschickt aus. Mit zwei weiteren Treffer durch schnelle Konter, erspielten sie sich eine komfortable 5:2 Führung, die dem Spielverlauf nach gespielten vierzig Minuten, nicht unbedingt gerecht wurde.
Jens Feuerfeil verkürzte auf 4:6 Tore
Das Motto der Luchse für das letzte Drittel hieß nun, „Alles oder Nichts“. Einen ähnlichen Rückstand konnten die Haie damals in Lauterbach umbiegen, sollte dies den Luchsen auch gelingen? Die Chancen auf einen positiven Ausgang des Spiels für die Luchse schwanden bereits nach nicht einmal drei gespielten Minuten im letzten Drittel, denn da erhöhten die Haie auf 6:2. Trotz des deutlichen Rückstandes zeigten die Luchse eine tolle Moral. Mit dem Willen ein drittes Spiel zu erzwingen, erhöhten sie nochmal deutlich den Druck und setzten sich teilweise minutenlang im Drittel der Haie fest. Nur Sekunden nach dem sechsten Gegentor traf Miro Hantak zum 3:6 für die Luchse. Nur zwei Minuten später fasste sich Jens Feuerfeil ein Herz, spielte die komplette Hintermannschaft der Haie aus und verkürzte auf 4:6. Ging da noch was?
Die Luchse witterten Morgenluft und waren dicht dran am Anschlusstor, doch die Haie verteidigten den knappen Vorsprung geschickt. Eine Minute vor Ende setzte Trainer Roger Nicholas alles auf eine Karte, nahm den Goalie für einen weiteren Spieler vom Eis, doch der Erfolg blieb aus. Mit einem Schuss ins leere Tor, besiegelten die Haie den Sieg zum 7:4 Endstand.
Trotz dieser schmerzhaften Niederlage geht es für die Luchse weiter im Kampf um die Oberliga Aufstiegsrunde. Ab dem kommenden Wochenende stehen sich die Luchse und die Kobras aus Dinslaken, in einer „best of five“-Serie, gegenüber. Hierbei haben die Luchse zunächst Heimrecht. Da ein Team mindestens drei Siege braucht, um am Ende über den begehrten Platz drei (Nachrücker in die Oberliga) jubeln zu können, haben die Luchse mindestens noch zwei Heimspiele.
Aufstellung der Luchse:
Tor: Sebastian Grunewald
Abwehr: Marko Filip, Sven Naumann, Emanuel Grund, Niels Hilgenberg, Dennis Klinge
Sturm: Benjamin Schulz, Mathias Matysek, Miro Hantak, Constantin Schneider, Jens Feuerfeil, Dennis Grün, Manuel Six, Mario Kreuz, Julian Grund
Statistik des Spiels:
1:0 (5.); 2:0 (11.); 2:1 (19.) J. Grund (Hantak, Schulz); 2:2 (26.) Feuerfeil (Filip, E. Grund); 3:2 (26.); 4:2 ( 31.); 5:2 (34.); 6:2 (43.) ; 6:3 (43.) Hantak (Schulz, Feuerfeil); 6:4 (45.) Feuerfeil (Filip, Hantak) 7:4 (60.)
Strafzeiten:
Lauterbach 12 + 10 Disziplinarstrafe
Köln 14 + 10 Disziplinarstrafe
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