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Gleisanschluss soll in rund vier Wochen in Betrieb gehenHolzwerk Pfeifer: Erster Bauzug über die Gleise gerollt

WALLENROD (akr). Auf diesen Moment haben alle Beteiligten lange gewartet: Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit rollte am Montag der erste Bauzug über den werkseigenen Gleisanschluss der Pfeifer Group am Standort in Wallenrod.

Fast 14 Jahre ist es mittlerweile her, als die Pfeifer-Group mit dem Spatenstich für den neuen Standort im Lauterbacher Ortsteil Wallenrod auch gleichzeitig den Startschuss für die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte setzte. Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit konnte Pfeifer das Werk auf dem rund 50 Hektar großen Areal schließlich in Betrieb nehmen, in das sie seither mehr als 180 Millionen Euro investiert habe.

Und von Anfang an stand hierbei fest: Auch das Werk in Wallenrod soll einen werkseigenen Gleisanschluss bekommen, so wie alle anderen Standorte der Pfeifer Group auch, erklärte Geschäftsführer und Werksleiter Andreas Schmid. Das etwa 16 Millionen Euro schwere Projekt, wovon rund sechs Millionen Euro gefördert werden, steht nun kurz vor dem Abschluss, sodass am Montag ein weiterer Meilenstein gefeiert werden konnte: Der erste Bauzug rollte nämlich über die Gleise der rund 1,7 Kilometer langen Bahntrasse.

Geschäftsführer und Werksleiter Andreas Schmid.

„Auf das Projekt des Gleisanschlusses haben wir seit der Entstehung des Werkes gewartet“, freute sich Schmid. Die 1,7 Kilometer lange Bahntrasse in Richtung Wallenrod sichere langfristig die Rohstoffversorgung des Werks auch aus größerem Umkreis. Ein ganz großer Vorteil: Durch den Zug könne man nämlich nun auch Rundholz aus den Regionen von Norddeutschland bekommen.

Täglich 50 Lkw weniger

165 Lkw mit Rundholz bekommt das Peifer-Holzwerk an der B254 täglich angeliefert. Durch jeden sogenannten Ganzzug, einem Güterzug, der vom Start- bis zum Zielbahnhof ohne Aussetzen oder Beistellen von Wagen durchfährt, könne man diese täglich um rund 50 Lkw reduzieren. Vier bis fünf Züge seien in der Woche geplant.

Viele Interessierte, darunter auch viele politische Vertreter, zog es an diesem Montag auf das Betriebsgelände.

Das sei nicht nur für die Pfeifer Group wichtig, sondern auch regional eine Entlastung für die Bürger und die Natur, erklärte Schmid. Durch die Verlagerung der Transporte von der Straße auf die Schienen würden beträchtliche Mengen an CO2-Emissionen eingespart. Über die insgesamt drei Gleisstränge wird nicht nur Holz angeliefert, sondern auch das fertige Produkt wird über die Schiene abtransportiert.

Bis der erste beladene Zug aber über die Gleise rollt, dauert es noch etwa vier Wochen. Der Gleisbau sei schon komplett abgeschlossen, die Schließung der Asphaltdecken steht in dieser Woche auf dem Programm, die Beleuchtungsmasten müssen noch installiert werden sowie die Gehwege und Bodenmarkierungen stehen noch aus. „In vier Wochen kommt der erste Zug zu uns ins Werk“, ist Schmid zuversichtlich.

Künftig sollen dann etwa 25 bis 30 Prozent der Lkw auf die Schienen verlagert werden. Langfristig könne der Gleisanschluss dann zu einer Einsparung von bis zu 20.000 Lkw-Fahrten jährlich führen, prognostiziert das Unternehmen.

Rund 1,7 Kilometer lang ist die Bahntrasse, die vom Werk bis zum Bahnhof in Wallenrod führt.

„Es war eine riesige Herausforderung“, blickte der Geschäftsführer und Werksleiter zurück. So mussten nicht nur große Erdmassen bewegt, Strommasten höher gelegt, sondern auch eine Brücke gebaut werden. Schmid bedankte sich bei allen Beteiligten, die dafür gesorgt haben, dass alles so gut funktioniert habe und alles im Zeitplan liege.

Auch Lauterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller freute sich über diesen Meilenstein. „Auf eine weiterhin gute partnerschaftliche Zusammenarbeit, die wir in den vergangenen Jahren immer offen und konstruktiv gepflegt haben“, sagte der Rathauschef, der Pfeifer schließlich geschäftlich noch viel Erfolg wünschte, denn dieser reflektiere auch auf die ganze Region.

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