VideoGesellschaft0

Warnstreik und Demozug durch Alsfeld„Jetzt ist der öffentliche Dienst dran“

ALSFELD (ls/nnb). Streiks beim Bodenpersonal der Flughäfen, bei Ärzten und Erziehern, im Krankenhaus, bei der Bahn – und jetzt auch im öffentlichen Dienst für Beschäftigte bei Bund und Kommunen. Bis zu 10,5 Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft ver.di als Inflationsausgleich. Über 400 Menschen sind deshalb an diesem Donnerstag in Alsfeld für einen Warnstreik auf die Straße gegangen.

Aufgerufen dazu hatte die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Vogelsberg und im Landkreis Fulda. Von der Hessenhalle ging es für die über 400 Teilnehmer des Streiks zunächst in einem Demozug durch die Stadt bis hin zum Alsfelder Marktplatz, wo verschiedene Abschlusskundgebungen geplant waren – unter anderem von Natalie Jopen, der stellvertretenden Landesleiterin von ver.di.

Ein Blick auf die Teilnehmer des Warnstreiks auf dem Alsfelder Marktplatz. Fotos: nnb

„Dauerhafte Preissteigerungen müssen mit dauerhaften Lohnerhöhungen ausgeglichen werden und nicht mit Einmal-Zahlungen, die schön aussehen, aber am Ende des Tages überhaupt nichts bringen“, sagte Natalie Jopen bei ihrer Kundgebung auf dem Alsfelder Marktplatz. Wir sagen: Es reicht“, erklärte Jopen. Jetzt sei der öffentliche Dienst dran, denn der halte den Laden am laufen und leiste tagtäglich Hochleistungen im Sinne der Bürger.

Am Vormittag hatte der Vogelsbergkreis darüber informiert, dass auch die Zulassungsstellen des Kreises vom Streik betroffen seien und es deshalb zu Einschränkungen kommen werde.

Die Menschen im öffentlichen Dienst bei den Kommunen und beim Bund würden dafür sorgen, dass täglich das Licht angehe, dass Kinder erzogen und betreut werden, dass man durch schöne Grünanlagen laufe, man nicht im eigenen Müll ertrinke und man eine Mobilität habe, sei es durch die Zulassungsstellen oder den ÖPNV. Dass diese Leistungsfähigkeit erhalten bleibe, darum gehe es und dafür sei man an diesem Tag auf der Straße.

Konkret fordert die Gewerkschaft für die Beschäftigen in Bund und Kommunen etwa 10,5 Prozent mehr Gehalt im Monat als Inflationsausgleich. Mindestens sollten es aber 500 Euro mehr sein. Die zweite Tarifrunde im Februar dieses Jahres hatte noch zu keiner Einigung zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft geführt.

„500 Euro mehr, das ist fair“ riefen die Teilnehmer des Warnstreiks über den Marktplatz.

Dabei hatten die Vertreter der Arbeitgeber ein Angebot vorlegt, dass eine Erhöhung von drei Prozent bis zum 1. Oktober 2023 und zwei Prozent zum 1. Juni 2024 vorsah. Hinzu käme einen Prämie als Inflationsausgleich in zwei Raten von 1.500 und 1.000 Euro. Die Gewerkschaft hatte das Angebot angelehnt und weitere Streiks angekündigt. Ende März gehen die Verhandlungen in die dritte Runde.

In Alsfeld jedenfalls lief der Warnstreik friedlich und störungsfrei ab, erklärt die Pressestelle der Polizei auf Anfrage von OL. Durch den angemeldeten Demonstrationszug von der Hessenhalle zum Marktplatz sei es zwischenzeitlich zu kurzzeitigen Verkehrseinschränkungen gekommen. Über 330 Teilnehmer hätten an dem Demozug teilgenommen, auf dem Marktplatz hätten weitere Teilnehmer des Streiks gewartet, sodass es am Ende laut Polizeiangaben schätzungsweise über 380 Teilnehmer gewesen seien. Insgesamt sei es zu keinerlei besonderen Vorkommnissen gekommen.

Weitere Eindrücke der Demo

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren