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Konzert mit Flex a Ton und Christiane BurkardGut 60 Musikfans bei Konzert in Angenrod

ALSFELD (ol). Zu einem ungewöhnlichen „Kurkonzert“ kamen am Sonntag gut 60 Musikfans in Angenrod zusammen. Flex à Ton plus Christiane Burkard boten einen wunderbaren Auftritt im Gemeinschaftshaus mit osteuropäischer und selbst geschriebener Musik auf Klarinette, Saxofon, Marimbaphon, Percussion und Akkordeon.

Traditionals vom Balkan und Klezmerstücke wechselten sich mit träumerischen Melodien ab. Das bewegte viele Zuhörer mit Mitsingen, Mitwippen und Mitklatschen, heißt es in der Pressemeldung. Eigentlich wollten die drei Musikerinnen auf Einladung der Gedenkstätte Speier am Synagogenplatz unter freiem Himmel aufspielen, doch mit Blick auf die Regenwolken war das Gastspiel in das Gemeinschaftshaus verlegt worden, was der Akustik gerade bei ruhigeren Stücken durchaus zugute kam.

Die hochkarätigen Musikerinnen Elke Saller und Uli Schimpf haben als „Flex à Ton“ ein breites Repertoire an eigenen Werken und osteuropäisch-jiddischer Musik erarbeitet. Mit Akkordeonistin und Moderatorin Christiane Burkard erweitert sich das Spektrum der musikalischen Möglichkeiten, was das Trio am Sonntag weidlich ausnutzte. So brachten sie das Publikum als Trio mit Saller-Kompositionen über das Reisen und Urlaub ins Träumen.

Im Duett war der bewegende Balkan-Klassiker Jovana Jovanke zu erleben, im Trio kam dann wieder „Yankele“ intensiv herüber, ein Stück, das Flex à Ton auch auf der CD Olam Echad (Eine Welt) eingespielt hat.

Foto: Legatis

Das Ganze war einbettet in eine charmante Moderation der Schauspielerin Burkard als Kur-Assistentin. Im weißen Kittel und mit kleinen Ticks animierte dazu, sich zu entspannen und sich wohlzufühlen, „damit die Kur gelingt“. Schimpf und Burkard gingen immer wieder durch die locker gestellten Stuhlreihen, so wurde es zu einem Konzert auf Augenhöhe.

Zur Begrüßung wies Joachim Legatis von der Gedenkstätte Speier darauf hin, dass zum Erinnern an das Zusammenleben von Christen und Juden auch der Blick auf das gemeinsame Feiern gehört.

In Angenrod waren einst 42 Prozent der Bewohner Mitglied der jüdischen Gemeinde. Das ist der zweitgrößte Anteil in ganz Hessen. Daran sollte auch zur 750-Jahrefeier des Dorfes erinnert werden. Christa Haidu vom Festausschuss freute sich über ein schönes Konzert und den guten Besuch. Sie wies darauf hin, dass Spenden des Landes, der Ovag, Sparkasse und VR Bank den Auftritt ermöglicht haben.

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