EUDORF (ol). Die Pandemie tat dem Männergesangverein Eudorf keinen Abbruch. Die kürzlich stattgefundene Jahreshauptversammlung des Vereins nahm man unter anderem zum Anlass, die Vereinstätigkeit in der vergangenen Coronazeit zu resümieren.

Anders als in den vergangenen Jahrzehnten erlebten die Mitglieder des Männergesangvereins Eudorf die diesjährige Jahreshauptversammlung (JHV), die in den letzten beiden Jahren pandemiebedingt pausieren musste. Diese nahm man unter anderem zum Anlass, die Vereinsaktivitäten, die anders als die JHV, so weit es möglich war weiter geführt wurden, zu resümieren.

So warm war es in der 161-jährigen Geschichte des Männergesangvereines bei einer Jahreshauptversammlung, die kürzlich im Dorfgemeinschaftshaus stattfand, noch nie. Laut der Pressemitteilung des Vereins findet diese normalerweise immer am Samstag vor dem ersten Advent statt, aber die Pandemie machte es nicht anders möglich.

Ebenso anders als in den vergangenen Jahrzehnten war die musikalische Eröffnung der JHV durch den Chor Friends of Music, zu dem sich die Sänger bei dem „Bierlied“ dazu gesellten. Auch die Vorstandswahlen mussten um zwei Jahre verschoben werden, was aber der Chorgemeinschaft kein Abtrag tat. Als Wahlleiter fungierte Wolfgang Betz.

Einigkeit bei den Vorstandswahlen

Bei den anstehenden Vorstandswahlen herrschte absolute Einstimmigkeit. Alle Inhaber des Vorstandes signalisierten weiterhin eine ehrenamtliche Mitarbeit. Auch nach 44 Jahren als Vorsitzender ist bei Edgar Merle keine Amtsmüdigkeit festzustellen, und so leitet er auch weiterhin den Verein. Sein Stellvertreter blieb Egon Skalitzki, Schriftführer Stefan Schreiber, Rechnerin Nicole Merle, Beisitzer Ralf Pfeiffer und Mirco Merle.

Wie der Vorsitzende in seinem ZweiJahresrückblick- ausführte, sei die Weltwirtschaft doch durch die Pandemie fast zum Stillstand gekommen, aber der Chor habe sich in dieser Zeit trotzdem stabil gehalten, weil es doch zu Zusammenkünften der Sänger kam um unter anderem mit Geschlossenheit den Chor am Leben zu erhalten. Das sei die wichtigste Erkenntnis der vergangenen 27 Monate gewesen.

Auch Bernd Allendorf als neuer Sänger, und Björn Wessel als passives Mitglied, bestätigten, dass man im Vorstand nicht untätig bleibe. Merle stellte auch fest, dass der Kulturwandel in der Gesellschaft fortschreite, weil bei runden Geburtstagen oder Jubiläen nicht mehr zum Singen eingeladen werde. Bei den gewünschten Auftritten konnten man aber durch die musikalische Leistung überzeugen.

Bäume zum Alsfeld Jubiläum gepflanzt

Ein Novum sei es für den Verein gewesen, dass man dem Aufruf der Stadt Alsfeld zum 800-jährigen Jubiläum gefolgt ist und am alten Brennplatz Bäume gepflanzt hat. Auch die Idee von Vorstandsmitglied Mirco Merle, an Fasching den Sängern „Heringssalat to go“ auszuliefern, fand große Beliebtheit und hohe Anerkennung bei den Sängern. Auch die Beschaffung und Aufstellung der Seilbahn hinter dem Dorfgemeinschaftshaus mit der Freiwilligen Feuerwehr sei ein Musterbeispiel, wie man sich in der Pandemiezeit aktiv für die Kinder oder Gemeinschaft einsetzen kann.

Zum Abschluss dankte der Vorsitzende den Sängern für ihren Einsatz, und besonders Chorleiter Knut Petersen für seine Tätigkeit und für die positive Einstellung in der Pandemiezeit. Der Vorstand habe in der Coronazeit versucht die Sänger zu inspirieren, zu sensibilisieren und motivieren, das habe sehr gut funktioniert. Seine Botschaft für das Jahr 2022: Der Zusammenhalt und das gemeinsame Handeln soll so weiter bestehen bleiben, damit der Chor auch weiterhin singfähig bleibt.

Pandemie tat keinen Abbruch

Schriftführer Stefan Schreiber gab bekannt, dass man sechzehn Übungsstunden durchführen konnte, und neun öffentliche Auftritte absolvierte. Der Vorsitzende ist hauptverantwortlich für das pulsierende Leben im Chor, so Chorleiter Knut Petersen. Seine Aktivität sei „überdimensional und überzeugend“. Er freute sich über die gute Teilnahme an den Übungsstunden und sei zufrieden mit den Leistungen. Rechnerin Nicole Merle berichtete von einem verbesserten Kassenbestand und die Revisoren Hartmut Rüger und Björn Hintz bescheinigten eine korrekte Beleg- und Buchführung. Als neue Prüfer wurden Helmut Rüger und Walter Schaffer gewählt.

Für 25 Jahre aktive Sängertätigkeit wurde Björn Hintz mit einer Urkunde ausgezeichnet und Dank und Anerkennung ausgesprochen. Ortsvorsteher Edgar Merle überbrachte die Grüße von Bürgermeister Stephan Paule und des Vogelsbergkreises und freute sich, dass der Chor die schlimme Coronazeit stabil überstanden habe. Er appellierte an die Sänger weiterhin dem Chor die Treue zu halten.

Der zweite Vorsitzende Egon Skalitzki ließ noch einmal detailliert die 44 Jahre des Vorsitzenden Revue passieren und sagte, Merle sei wie ein Sechser im Lotto für den Verein, seine nicht nachzulassende Aktivität sei eine besondere Gabe, und er sei deshalb ein außergewöhnlicher Mensch, der seine Freizeit ehrenamtlich für den Verein geopfert habe.

Merles Tatendrang, sein Tun und Handeln, sowie die Begeisterungs- und Motivationsfähigkeit müsse man als bewundernswert bezeichnen. Auch seine Eigenschaft Zuschüsse zu generieren seien besonders hervorzuheben. In den viereinhalb Jahrzehnten habe er den Chor am Leben erhalten können, und die zwei großen durchgeführten Sängerfeste seien der Höhepunkt seiner Vorsitzendentätikeit gewesen. Man sei zu großem Dank verpflichtet, und müsse den „Hut“ vor dieser Leistung ziehen.

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