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Kommersabend in der StadthalleAlsfeld startet ins Festwochenende

ALSFELD (akr). An diesem Freitagabend war es endlich soweit: Alsfeld ist in das Festwochenende des Jubiläumsjahres gestartet. Fünf Schläge hat Bürgermeister Stephan Paule gebraucht, ehe das eigens für das Jubiläum kreierte Festbier „Helle Elle“ floss und man gemeinsam auf den 800. Geburtstag der Stadt anstoßen konnte.

2022 ist ein ganz besonderes Jahr für Alsfeld, denn vor 800 Jahren wurde in einer Schenkungsurkunde des Wezzilo von Nidda aus dem Jahr 1222 erstmals ein „Sifridus scabinus de Adelsfelt“, also ein Schöffe und Bürger Siegfried von Alsfeld, genannt. Das gilt als frühester Beleg dafür, dass Alsfeld eine Stadt war.

Dieser Geburtstag muss natürlich auch gefeiert werden. Deshalb finden auch das ganze Jahr über die unterschiedlichsten Veranstaltungen statt, der Höhepunkt, beziehungsweise „Dreh und Angelpunkt“ des Jubiläumsjahres steht aber an diesem Wochenende auf dem Programm. Ins Festwochenende gestartet ist die Stadt bereits an diesem Freitagabend, und zwar mit einem offiziellen Kommersabend für geladene Gäste.

Ein Blick in die Halle.

Der fand aber nicht wie zunächst geplant vor der historischen Kulisse auf dem Marktplatz statt, sondern wegen des gemeldeten Unwetters wich man in die Stadthalle aus. Der Stimmung tat das aber keineswegs einen Abbruch und spätestens als der Regen aufs Dach der Halle prasselte, war allen klar, dass es die richtige Entscheidung war auf die historische Kulisse zu verzichten und einfach gemeinsam in der Stadthalle zu feiern.

Witz, Humor, Applaus und über 200 Gäste

Es war ein Abend mit viel Witz, Humor und natürlich Applaus – dafür sorgten unter anderem der Comedian und Radiomoderator Dirk Haberkorn, der als Moderator durch den Abend führte, das Alsfelder Original Helmut Berger, der auf humoristische Weise erklärte, wie die Stadt zu ihrem Namen kam, sowie Johanna Mildner und Jenny Wagner von der Marktspielgruppe.

„Als fällt mer de Hut vom Kopp“ – wie die Stadt zu ihrem Namen kam? Helmut Berger hatte die Antwort.

Musikalische Darbietungen durften natürlich ebenfalls nicht fehlen: Jürgen Litzka von der Mundartband Halb 6 gab seinen Jubiläumssong „Rockels Hut“ zum Besten, ehe „Der Hohe Tag“ durch die Show and Brass Band, dem Spielmannszug Reiskirchen, dem Chor Voice Factory und dem Alsfelder Konzertchor den krönenden Abschluss des Programms bildete.

Über 200 geladene Gäste konnte Bürgermeister Stephan Paule an diesem Abend begrüßen, unter anderem die beiden Bundestagsabgeordneten Felix Döring und Michael Brand, Staatssekretär Stefan Sauer, die Landtagsabgeordneten Michael Ruhl und Eva Goldbach, Regierungspräsident Christoph Ullrich sowie natürlich auch Landrat Manfred Görig und sein Vertreter Jens Mischak. Doch es waren eben nicht nur Vertreter der Politik, sei es auf Bundes-,Landes-, Kreis.- oder städtischer Ebene, die an diesem Abend erschienen waren, sondern auch Vertreter der Kirche, von Unternehmen, Institutionen, Schulen oder Vereinen.

„Ich muss leider unsere wohlgefärbte Stimmung zu Beginn meiner Begrüßung etwas dunkler färben, denn am gestrigen Tag sind zwei um Alsfeld überaus verdiente Bürger verstorben“, sagte der Rathauschef zu Beginn seiner Rede und bat die Gäste, zunächst gemeinsam eine Schweigeminute einzulegen. Bei den Verstorbenen handelt es sich wie Paule sagte um Stadtjugendfeuerwehrwartin Corinna Schlitt und Jochen Zwecker, ehemals Bürgermeister Alsfelds und erster Landrat des vor 50 Jahren gegründeten Vogelsbergkreises.

Bürgermeister Stephan Paule hatte einige „Hut ab“-Ereignisse in petto.

Anschließend gab der Bürgermeister und gelernte Historiker noch einen historischen Abriss der vergangenen 800 Jahre im Schnelldurchlauf zum Besten und machte auf die Vielzahl von Veranstaltungen aufmerksam, die bereits stattgefunden haben und noch stattfinden werden. „Wir feiern ein ganzes Jahr“, freute er sich – und zog den Hut vor allen Alsfelderinnen und Alsfeldern – dafür, dass sie „über 800 Jahre unserer Stadt ein Gesicht und ein Gepräge gegeben haben, das sie einzigartig macht.“

Viel Lob für Alsfeld

Den Hut vor Alsfelds Rathauschef zog unterdessen Staatssekretär Stefan Sauer. „Alsfeld hat einen Bürgermeister, auf den Sie stolz sein können“, betonte Sauer, der sich sehr über die Einladung nach Alsfeld freute, denn er habe bereits im Vorfeld gespürt, dass hier „etwas abgeht“. Er zeigte sich beeindruckt, dass Alsfeld das ganze Jahr zahlreiche Veranstaltungen geplant hat, die mit vielen verschiedenen Akteuren gemeinsam organisiert worden sind. „Die Qualität des ländlichen Raums ist beeindruckend“, lobte er. Man brauche gesellschaftlichen Zusammenhalt und den finde man in Alsfeld. „Wenn Alsfeld einlädt, darf man nicht daheim bleiben“, lächelte er.

Staatssekretär Stefan Sauer zog den Hut.

Der dritte Redner im Bunde war Landrat Manfred Görig, der nicht nur die Glückwünsche des Kreises überbrachte, sondern ebenfalls viele lobende Worte über Alsfeld im Gepäck hatte. „Es ist eine Perle des Vogelsbergs“, betonte er. Die Stadt sei nicht nur schön anzusehen, sondern auch von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der gesamten Region. Alsfeld sei aktiv und auch ein „Arbeitsplatzmagnet“. „Alsfeld kann stolz auf den Status sein“, hob der Landrat hervor. Nun gelte es das Erreichte zu sichern und in die Zukunft zu tragen. „Ich wünsche der Stadt eine herausragende Entwicklung für die Zukunft“, beendete der Landrat seine Rede.

Dann ging es auch schon Schlag auf Schlag: Es galt nämlich das eigens für das Jubiläum kreierte Festbier „Helle Elle“ aus dem Fässchen zu befreien. Fünf Schläge brauchte der Rathauschef, ehe das Jubiläumsbier die Gläser füllte und man gemeinsam auf den Abend anstoßen konnte. Das war aber nicht die einzige Jubiläumskreation, denn die Alsfelder Weinfreunde haben auch ein „Fest-Tröpfchen“ herausgebracht – und das durfte man sich ebenfalls schmecken lassen.

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