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Elton ist das OL-Tier an diesem WochenendeRüde Elton sucht ein Zuhause fürs Leben

ALSFELD (ol). Auch an diesem Wochenende sucht das Tierheim Alsfeld in Zusammenarbeit mit Oberhessen-live nach einem neuen Zuhause für einen ihrer Schützlinge. Dieses Mal hofft Rüde Elton, endlich anzukommen.

Elton sucht seine dritte, ehrlich und ernst genommene Chance, keine vorübergehende Pflegestelle, sondern ein Zuhause fürs Leben. Elton ist zwischen zwei und drei Jahren alt und wurde als Junghund in eine Familie vermittelt. „Dort hat er sich wohl zu einem unflätigen Burschen entwickelt, der seine Zähne im, seiner Meinung nach, richtigen Moment zeigte. Ein Tierarztbesuch schlussendlich zeigte, dass die Familie keinerlei Kontrolle über ihren Hund hatte, er konnte nicht behandelt werden und wurde schweren Herzens in das Tierheim abgegeben, das ihn vermittelt hatte.“

Dies im Übrigen sei der Sinn und Zweck eines Schutzvertrages, er schütze das Tier, indem er verhindert, dass es im freien Handel von einer Hand in die andere gereicht wird.
Das Tierheimteam in der Nähe von Nürnberg arbeitete mit Elton, er hatte Trainer, Bezugspersonen und Gassigeher, die sich sehr um ihn bemühten.

„Aber auch hier entwickelte Elton zeitweise beispielsweise Leinenaggression bei der Begegnung mit anderen Hunden und in schlimmen Situationen zeigte er dann auch Übersprunghandlungen und attackierte den Menschen, der die Leine in der Hand hielt.
Der Maulkorb wurde Pflicht, aber auch das lernte Elton, dieser kluge und aufmerksame Mischling“, heißt es in der Beschreibung des Alsfelder Tierheims.

Nun fand der Tierschutzverein endlich eine passende Pflegestelle für Elton, sogar mit Hundegesellschaft. Da Hundemädchen im dortigen Haushalt waren, hat sich das Tierheim dazu entschieden, Elton zu kastrieren, um weitere Komplikationen zu verhindern – aber nun trat genau das ein, was Elton fast das Genick gebrochen hätte: der Betreuer begleitete Elton zum Tierarzt, er durfte ihn nicht mehr abholen,  nichts durfte niemand mehr, jeder, der sich ihm näherte, wurde laut Tierheim massiv attackiert.

Dies sei in diesem Fall nicht auf die Kastration an sich zurückzuführen, die ja auch Verhaltensänderungen hervorrufen können, sondern auf das Erlebnis, das Elton erfahren hatte und nun trug er zu allem Übel zusätzlich noch einen Halskragen, der seine Wunde schützen sollte und ihn aber völlig in Rage versetzte. „Elton war nicht mehr tragbar, auch die Euthanasie stand im Raum.“

Das Tierheim stellte sich die Frage: Kann es Elton wirklich helfen? „Auch bei uns war in den ersten beiden Tagen keine Annäherung möglich, am dritten Tag aber half uns Herr Schmidt von der Tierhilfe Hoffnung Elton vom Halskragen zu befreien und Eltons Leben bei uns konnte beginnen. Geschirr, Gassigehen, Hundegesellschaft.“

Elton muss dauerhaft einen Maulkorb tragen

Elton hat einen sehr gut angepassten Maulkorb mitgebracht, den er noch dauerhaft trägt. Fressen ist so zwar mühsam, „aber wir müssen Elton vor Fehlentscheidungen schützen, müssen ihn lesen lernen und uns und andere schützen.“ Elton müsse lernen, dass wir den Weg vorgeben und er uns begleiten darf.

Fühlen Sie sich angesprochen? Elton sucht Sicherheit und Klarheit. „Wir suchen Menschen, die absolut verantwortungsvoll mit ihm umgehen und ihm den Weg in ein entspanntes Hundeleben ebnen, Schritt für Schritt.“

Was das Tierheim derzeit sagen könne ist, dass Elton Hundegesellschaft genießt, prima Auto fährt, gerne Spazieren geht, stubenrein ist und auch bei der Fütterung mit Napf keinerlei Probleme macht. In der Begegnung mit anderen Hunden an der Leine zeigt sich Elton bislang aufmerksam, freundlich und ruhig, man wird beobachten, ob sich das ändert, heißt es weiter-

Was das Tierheim beobachten konnte: „Plötzliches Zähnefletschen bei der Gabe von einem Leckerchen durch den Maulkorb. Dies trat nach der Entfernung des Halskragens bislang nur einmalig auf. Ausgerechnet bei unserer ersten Autofahrt passierte es, dass die Sicherungsleine in den Kofferraum fiel. Beim Versuch sie herauszuangeln, reagierte Elton mit heftigen Attacken. Das hätte nicht passieren dürfen, aber so konnten wir gut beobachten wie Elton reagieren kann. Auffällig war, dass er kaum beziehungsweise sehr lange brauchte, um aus dieser Situation wieder herauszufinden.“

Seitdem habe er noch einige Fahrten mitgemacht, die völlig unkompliziert verliefen.
Man war zusammen mit ihm in einem Café mit Außenbereich, hier benahm sich Elton vorbildlich. Er war sichtbar überrascht von den vielen Menschen, die dort waren, dauernd kamen und gingen. Den Kuchen hätte er schon auch gerne genommen, aber er zeigte sich sehr wohl erzogen. Ob Kätzchen in Eltons Zuhause leben dürften, weiß das Tierheim noch nicht sicher, man beobachte aber doch großes Interesse seinerseits.

„Wir raten jedem Menschen und jeder Familie, die einen Hund bei sich einziehen lassen möchte, sich vorab um eine professionelle Hundeschule zu bemühen. Wir können unsere Tiere nur so beschreiben, wie wir sie hier im Tierheim- Umfeld kennenlernen. Im neuen Zuhause entwickeln sich viele Hunde neu und hier ist es unbedingt angeraten, sofort eine kompetente Beratung an seiner Seite zu haben.“

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