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Eine Herzensangelegenheit für die Besitzer der historischen GetreidemühleNeues Wasserrad der Weidmühle in Betrieb genommen

SCHOTTEN (ol). 30 Jahre stand das alte Wasserrad der Weidmühle in Eschenrod still, das hinterließ Spuren. Nun dreht sich das erneuerte Rad wieder, unter anderem durch finanzielle Unterstützung des Regionalbudgets.

In der Weidmühle in Eschenrod wurde das Wasserrad erneuert, nachdem das vorhandene Rad durch starke Korrosion irreparabel beschädigt war. Das neue Rad in Holzbauweise wurde bereits im Oktober fertiggestellt. Dieser Projektteil wurde im Rahmen des Regionalbudgets gefördert. Nachdem anschließend noch Arbeiten am Radhaus, dem Zulaufgerinne sowie an der Mühlentechnik im Gebäude abgeschlossen wurden, konnte nun das Wasserrad endgültig in Betrieb genommen werden.

Die Weidmühle ist eine historische Getreidemühle, deren oberschlächtiges Wasserrad früher von der Eichel angetrieben wurde. Da der Bach nicht mehr ganzjährig ausreichend Wasser führte, wurde das Rad außer Betrieb gesetzt. Als Antrieb der Mühle diente von da an bis zur Einstellung des kommerziellen Betriebs ein Elektromotor.

Heute wird die Mühle mit ihrer vollständig erhaltenen Technik als Museum genutzt, heißt es in einer Pressemeldung. Das alte Wasserrad stand etwa 30 Jahre lang still. Die Zeit hinterließ Spuren: Durch starke Korrosion war das Rad einsturzgefährdet. Der Wellenbaum sowie ein Lagerbalken aus Eichenholz litten an starkem Pilzbefall und hatten sich einseitig abgesenkt.

Zu Beginn des vergangenen Jahres haben die Eheleute Eva und Ingo Bette die Weidmühle übernommen. Der Austausch des Wasserrades war für sie eine Herzensangelegenheit. „Das Wasserrad ist wie das schlagende Herz dieses Anwesens – das wollten wir wieder zum Leben erwecken“, kommentiert Ingo Bette, der als Holzbau-Ingenieur und gelernter Tischler einen Großteil der anfallenden Arbeiten selbst durchführte, so das Ehepaar in ihrer Pressemitteilung Das neue Rad ist dabei als Schaurad vorgesehen.

„Unser Ziel ist es, die Weidmühle zu einem Ort der Begegnung auszubauen. Die Erneuerung des Wasserrades ist dabei die erste von mehreren Maßnahmen. Anschließend sind ein Veranstaltungssaal, Gewerbeeinheiten und Ferienwohnungen geplant“, erklärt Eva Bette.

Ganz trivial war der Neubau allerdings nicht. Zunächst mussten die bestehenden Komponenten rückgebaut werden. Um den Wellenbaum mit einer Länge von fast fünf Metern und einem Gewicht von rund einer Tonne aus- und später den neuen einbauen zu können, musste ein Teil der Mühlentechnik vorübergehend demontiert werden. Das Rad selber hat einen Durchmesser von 4,5 Metern. Es wurde in einer Halle vor Ort gefertigt und stückweise eingebaut, da die komplizierte Einbausituation nur wenig Platz bot. Die historischen Lagerzapfen konnten wiederverwendet werden. Die Lager wurden mit neuen Katzensteinen realisiert.

Die neuen Eigentümer hatten für das Projekt eine Förderung im Rahmen des Regionalbudgets 2021 beantragt. „Wir waren uns nicht sicher, ob das klappt – das Gesamtbudget wurde gekürzt, und es gab viele Anträge. Umso glücklicher waren wir über die Zusage. Die Förderung hat uns sehr geholfen, dieses tolle Projekt durchzuführen“ freuen sich die beiden. Einen ausführlichen Projektbericht kann man auf der neuen Homepage finden.

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