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Jahreshauptversammlung: 780 Einsatzstunden in den vergangenen zwei Jahren - über 40.000 Euro für gemeinnützige ZweckeRomröder Förderverein boostert das Ehrenamt im Brandschutz

ROMROD (pw). Über 40.000 Euro hat der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr in Romrod für gemeinnützige Zwecke in den beiden vergangenen Jahren aufgebracht. Unter anderem Rettungsgeräte für Verkehrsunfälle, Hilfsmittel bei Wohnungsbränden oder Nützliches für die Jugendarbeit finanzierte der 276-köpfige Verein, dessen Jahreshauptversammlung am Freitag auf dem Programm stand.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Versammlung unter besonderen Bedingungen ausgerichtet. „Wir tun alles, um die Infektionszahlen nicht zu erhöhen“, so der Vorsitzende Reinhold Weitzel. Laut seinen Angaben erfolgte im Vorfeld der Versammlung eine Beratung durch das Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises, welches den Zutritt nur für Genesene und Geimpfte empfahl.

Zusätzlich wurde eigens für die Veranstaltung ein Corona-Test-Center in einem Nebenraum des Bürgerhauses mit qualifiziertem Probennehmer eingerichtet. Mitglieder, die aus medizinischen Gründen nicht teilnehmen konnten, wurden auf Wunsch per Videoanruf zugeschaltet.

Unzählige Stunden wurden von den Mitgliedern des Fördervereins in den Jahren 2020 und 2021 ehrenamtlich aufgebracht, um den Brandschutz und die Hilfeleistung in der Schlossstadt zu unterstützen. Der Vereinsvorsitzende Reinhold Weitzel resümierte die zahlreichen Aktivitäten. So wurden unter anderem 38 Unterstützer des Vereins zu Jubiläen besucht sowie dem Nachwuchs der Schlossstadt an Sankt Martin die Lieferung eines Weckmännchens per blinkendem Feuerwehrauto ermöglicht.

Den Zusammenhalt der Einsatzkräfte der städtischen Feuerwehr unterstützte der Verein unter anderem mit einem Ausbildungsfrühstück, Aufmerksamkeiten bei digitalen Ausbildungen sowie einem Imbiss zur Mehrgenerationenübung mit Übergabe eines neuen Grills. Traditionelle Beteiligungen des Vereins entfielen, da aufgrund von Corona der örtliche Weihnachtsmarkt, die Kranzniederlegung zum Volkstrauertag und der lebendige Adventskalender nicht stattfanden.

Die Wanderung des Fördervereins zum Himmelfahrtstag konnte aus diesem Grund seit zwei Jahren ebenfalls nicht stattfinden. Durch Zufall erhielt der Förderverein kürzlich vom Amtsgericht in Gießen den Einblick in alte Akten, aus denen die offizielle Eintragung des Vereins am 3. Oktober 1936 hervorgeht.

Erfolgreich in Sachen Förderprogrammen

Der Förderverein bewarb sich in jüngster Zeit erfolgreich bei verschiedenen Förderprogrammen. So konnte in 130 Stunden eine „mobile Dorflinde“ in Anhängerform hergerichtet werden, die für gemeinnützige Veranstaltungen genutzt werden soll. Des Weiteren konnte ein Mitmachabend zur Werbung für die städtische Feuerwehr ausgerichtet werden, dabei konnten fünf neue Einsatzkräfte geworben werden. Für die Jugendfeuerwehr konnte ein Brandtrainer beschafft werden.

Gerhard Bing (links) und Gert Volp (rechts) erhielten für ihr ehrenamtliches Engagement eine hölzerne Verweilbank mit persönlicher Gravur. Foto: Philipp Weitzel

Derzeit wird die Vorstandarbeit des Vereins mit Hard- und Software digitalisiert. Demnächst soll es eine bienenfreundliche Blühwiesenaktion der Jugendfeuerwehr sowie eine Werbeaktion zur Mitgliedschaft im Förderverein geben. Dahingehend machte der Vereinsvorsitzende deutlich: „Wir sind für die Unterstützung des Engagements der Feuerwehrleute auf Spenden angewiesen“.

Dankbar zeigte sich der Vorsitzende über die Erneuerung der Schließanlage des städtischen Feuerwehrhauses, dass auch dem Verein für seine Tätigkeiten zur Verfügung gestellt wird. Nach gerichtlicher Anordnung erhielt der Verein von einem Täter des Einbruchs in das Feuerwehrhaus im Jahr 2016 eine Überweisung in Höhe von 1.500 Euro.

780 Einsatzstunden in den vergangenen zwei Jahren

Großen Dank für die finanzielle und ideelle Unterstützung richtete Romrods Wehrführer Heiko Heilbronn an den Förderverein. Er berichtete von den 53 Alarmen der städtischen Feuerwehr mit insgesamt 780 Einsatzstunden in den beiden vergangenen Jahren. Besonders gefordert waren die Feuerwehrleute bei einem Hochwasser sowie bei einem Einsatz in einem Corona-Haushalt, der langwierige Desinfektionen der Einsatzfahrzeuge, Einsatzkleidungen und Einsatzgeräte nach sich zog.

Wie Heilbronn schilderte, absolvierten die 38 Romröder Feuerwehrleute neun Übungseinsätze und brachten 109 Stunden für Gerätewartungen und Reinigungen auf. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten viele Übungen und Lehrgänge ausfallen, aus diesem Grund widmete man sich digitalen Ausbildungen. Im Vorjahr konnten fünf neue Feuerwehrleute in der Einsatzabteilung begrüßt werden, dies war laut dem Wehrführer auf den Mitmachabend des Fördervereins zurückzuführen.

Statt mit den neuen digitalen Alarmpagern wurden die Feuerwehrleute oft noch mit alten analogen Meldeempfängern zur Hilfe gerufen. Dazu erläuterte der Wehrführer, dass die Abdeckung des Digitalfunks im Gebiet der Stadt Romrod augenscheinlich nicht ausreichend sei. Zum Feuerwehrhaus der Stadt Romrod sagte er, dass dieses nicht mehr den heutigen Anforderungen entspreche. Zur Reduzierung der Unfallgefahr soll demnächst an der Alarmausfahrt direkt neben dem Kindergarten eine Warnanlage installiert werden.

Über die Nachwuchsabteilung

Jugendfeuerwehrwart Stefan Bing berichtete von der Nachwuchsabteilung. In den vergangenen beiden Jahren wurden 67 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung mit der Jugend unternommen. Aufgrund von Corona mussten die Montagstreffen unregelmäßig stattfindenden. Die traditionelle Weihnachtsbaumsammelaktion musste in beiden Jahren aufgrund von Corona ausfallen. Viel Spaß hatten die Jugendlichen bei einer gemeinsamen Übung mit der Einsatzabteilung der Feuerwehr und einer Mehrgenerationenübung mit Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten. Weitere Highlights für die Jugendlichen waren ein Kürbisschnitzen an Halloween, das Spiel einer Runde Lasertag sowie die Indienststellung eines Brandtrainers.

Willy Eifert, der Leiter der Ehren- und Altersabteilung, konnte in seinem Jahresbericht aufgrund von Corona auf nur wenige Unternehmungen zurückblicken. So fanden lediglich drei Treffen unter anderem mit einer Wanderung nach Ober-Breidenbach statt. Eifert hob in seiner Rede die Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit in der heutigen Zeit besonders hervor: „Gemeinschaft kann man nur pflegen, wenn man etwas dafür tut“.

Kassenverwalter Gert Volp informierte, dass die Jugendfeuerwehr und die Einsatzabteilung im vergangenen Jahr außerordentlich vom Feuerwehrverein unterstützt wurden. In das Amt der Kassenprüfer wurden Marius Gemmer und Hauke Schmehl gehoben, die letzte Prüfung der Kasse durch Mirco Köhler und Berndt Schmidt fand online statt. Zu Delegierten für den Kreisfeuerwehrverbandstag wurden Franz Krautwurst, Rainer Weitzel und Mirco Köhler auserwählt.

Grußwort der Bürgermeisterin

Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg dankte in einem Grußwort für das Engagement. „Die Leistung schlägt für alle Bürgerinnen und Bürger durch“, so Richtberg. Sie sprach von einer Erfolgsstory des Vereins. Aus ihrer Sicht wurde die Corona-Situation für einen Entwicklungsschritt genutzt. „So ein Virus bremst uns nicht aus“, sagte die Bürgermeisterin und erinnerte an die Impfaktion mit Unterstützung der Feuerwehr zur Bürgermeisterwahl. Stadtverordnetenvorsteher Hauke Schmehl sprach von schweren Voraussetzungen für das Ehrenamt während der Pandemie.

„Trotz Widrigkeiten wurde das Beste herausgeholt“, so Schmehl. Er hob die zahlreichen Projekte des Vereins hervor und würdigte die dafür aufgebrachte Arbeit. „Gemeinsam halten wir Romrod weiterhin sicher“, so der Stadtverordnetenvorsteher. Romrods Stadtbrandinspektor Björn Müller grüßte die Versammlung telekommunikativ und sprach ebenfalls von einer Herausforderung für das Ehrenamt in der Corona-Pandemie. Er dankte insbesondere für das Digitalprojekt des Vereins und die Werbeaktionen für das Mitmachen in der Freiwilligen Feuerwehr. „Bitte unterstützt weiterhin den Brandschutzgedanken in unseres schönen Stadt“, so Müller.

Für Jahrzehnte lange Tätigkeit im Vorstand wurden Schriftführer Gerhard Bing und Kassenverwalter Gert Volp geehrt. Der Förderverein hat aus diesem Anlass für beide eine hölzerne Verweilbank mit persönlicher Gravur anfertigen lassen. Gert Volp wurde am 12. Oktober 1972 Mitglied und bekleidete seit dem unter anderem das Amt des Jugendwarts, des Beisitzers und des Feuerwehrausschussmitglieds.

Seit dem 6. Februar 1981 ist Volp seit über vierzig Jahren der Kassenverwalter des Vereins. Im aktiven Dienst der städtischen Feuerwehr war der Oberbrandmeister a.D. unter anderem als stellvertretender Wehrführer und stellvertretender Stadtbrandinspektor aktiv. Gerhard Bing wurde am 10. Mai 1967 Mitglied und bekleidete seit dem unter anderem das Amt des Vorsitzenden und des Beisitzers. Seit dem 2. Dezember 1987 ist Bing seit über dreißig Jahren der Schriftführer des Vereins. Im aktiven Dienst der städtischen Feuerwehr war Bing Hauptfeuerwehrmann.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden vom Vereinsvorstand zwanzig Präsente an verdiente Mitglieder für besonderes Engagement verliehen. „Viele Leute haben viel geleistet“, so Weitzel. Dem Vereinsvorsitzenden Reinhold Weitzel sowie den Wehrführern Heiko Heilbronn und Philipp Weitzel wurde von den anwesenden Vertretern der Einsatzabteilung mit weiteren Präsenten gedankt. Am kommenden Samstag, 15. Januar, sammelt der Förderverein in Romrod ausgediente Weihnachtsbäume ein.

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