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Diese Projekte sollen mit dem Landesprogramm "Zukunft Innenstadt" gefördert werdenWas Alsfeld mit 250.000 Euro geplant hat

ALSFELD (ls). 250.000 Euro bekommt Alsfeld aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ und hat damit die Möglichkeit, verschiedene und besonders experimentierfreudige Projekte zu verwirklichen. Was ist dabei geplant? Ein Blick auf die acht Projekte.

Alsfeld kann sich wieder einmal über eine große Förderung freuen: Durch das Programm „Zukunft Innenstadt“ erhält die Stadt 250.000 Euro für verschiedene innovative Projekte, die gewagt und vor allem einfallsreich sind. Zusammen mit der Bewerbung in diesem Jahr wurden acht verschiedene Ideen eingereicht. An diesem Donnerstagabend müssen die Stadtverordneten die einzelnen Maßnahmen formell absegnen und bestätigen, dass die Projekte der Innenstadtstrategie entsprechen.

Dazu steht der Stadt eine Fördersumme von 250.000 Euro zur Verfügung, 35.714 Euro müssen aus Eigenmitteln finanziert werden. Mit großer Mehrheit fanden die Ideen bereits im Ausschuss großen Anklang, nun fehlt nur noch die Zustimmung des Parlaments, dann können die folgenden Projekte bis Ende 2023 umgesetzt werden.

Die Projekte im Einzelnen

Stadtbus (25.000 Euro): Um den Stadtbus attraktiver zu machen und die Menschen zu animieren, den Bus auch zu nutzen, können künftig Fahrgäste kostenlos mit dem Stadtbus fahren – jedenfalls wenn sie vorher etwas in der Innenstadt gekauft haben und einen entsprechenden Bon oder eine Quittung vorzeigen. Dafür stehen 25.000 Euro zur Verfügung.

Öffentliche Toiletten (15.000 Euro): Um die Gastfreundschaft deutlich zu erhöhen und den Aufenthalt angenehmer zu gestalten, soll die Problemzone der öffentlichen Toilette durch explizit erlaubte und offensiv beworbene Toilettennutzung in Gaststätten und Geschäften verbessert werden. Aus dem Budget sollen die Teilnehmer eine kleine Aufwandsentschädigung als Geste erhalten, um zukünftig diesen Service insbesondere für Touristen zu ermöglichen. Besonders soll hier auch die Möglichkeit für Babyversorgung ausgebaut werden.

ToGo-Becher (5.000 Euro): Bisher hat sich, auch aufgrund der Coronaauswirkungen und nunmehr mangelnden Investitionsmöglichkeiten, in der Gastronomie kein durchgehendes Mehrwegsystem bei ToGo-Bechern und Verpackungen in Alsfeld durchgesetzt. Im Rahmen des Budgets soll es die einheitliche Erstausstattung mit Mehrweggegenständen geben. Die Gastronomen übernehmen dann die weitere Organisation und Nachkäufe.

Marktspiel (10.000 Euro): Das Marktspiel als Highlight soll wiederbelebt werden. Die ehrenamtlichen Freiwilligen dafür stehen bereit, Ausrüstung, Stücke, Bühne jedoch leider nicht. Mit dem Budget soll der Grundstein und Anschub für die „Wiederbelebung“ des Alsfelder Marktspiels gelegt werden.

Tastmodell (10.000 Euro): Seit Jahren arbeitet die Stadt mit dem Verein Barrierefreies Alsfeld zur Verbesserung der Barrierefreiheit zusammen. Ein lange vom Verein gehegter Wunsch ist die Anfertigung eines Tastmodelles von Alsfeld, um sehbehinderten Menschen einen Eindruck der Altstadt vermitteln zu können.

Barrierefreie Turmbesichtigung (55.000 Euro): Seit Jahrzehnten möchten Bürger wie Besucher der Stadt gleichermaßen den hohen Kirchturm in der Mitte Alsfelds besteigen und die Aussicht genießen. Leider ist das ein Privileg, das nur wenigen Menschen in Ausnahmefällen zu Teil wird. Aufgrund seiner Bauweise ist der Turm nicht für den Publikumsverkehr begehbar zu machen – oder wenn, dann nur für große Summen. Die Digitalisierung bietet nun die Lösung: Die Installation von vier Kameras zu einem Live-Panorama Bild. Dieses wird an ein digitales Aussichtsstandfernrohr am Fuße des Turms übermittelt. So kann jeder die Turmaussicht live genießen, da das 360-Grad-Schwenken des Aussichtsfernrohres an das Bild der Kameras angepasst wird.

Außengastronomie (60.000 Euro): Leider konnten die Gastronomen zum Teil auch schon vor Corona nicht mehr ausreichend investieren. Das wird in Alsfeld ganz besonders mit Blick auf die Ausstattung der Gastronomie im Außenbereich der Altstadt sichtbar. Die einzigartige Optik der Altstadt werde durch teils herabgekommene und unangepasste Werbeschirme, Markisen und Abgrenzungsgegenstände zum öffentlichen Raum hin stark beeinträchtigt. Die Beschwerden der Touristen seien keine Einzelfälle. Im Rahmen des Budgets möchte die Stadt eine Bezuschussung für die Anschaffung einheitlicher Schirme und Markisen für die Gastronomie anbieten.

Größte Summe für die Umnutzung des Leerstands geplant

Mit 70.000 Euro geht der größte Teil der Förderung an die Um- oder Zwischennutzung der Leerstände. Vier kleinere Maßnahmen sind dabei im einzelnen geplant:

„Showroom und Makerspace“ für Handwerk in Alsfeld (Handwerkstadt Alsfeld): Der Handel erhält für seine Nachwuchssuche eine Plattform, um Begeisterung für die Ausbildung im Handwerk zu wecken. Analog von Makerspaces soll hier nicht nur die Information, sondern auch das praktische Erfolgserlebnisse für Jugendliche im Vordergrund stehen

„E-Sport und Digitalevent für Jugend“: Jugend belebt Leerstand aufbauend auf der „Ab in die Mitte“-Konzeption wird ein Leerstand für die zukünftige Nutzung für die Jugend im Rahmen von E-Sport und anderen, angesagten Digitalkonzepten umgenutzt.

„Pop-Up Store Try Alsfeld“: Ein Leerstand wird angemietet und als Pop-Up Store eingerichtet und zur Verfügung gestellt.

„Pop-Up-Hut-Museum“: Die berühmten drei Fliegen mit einer Klatsche: in 2022 feiert Alsfeld 800 Jahre Stadtrechte unter dem Motto „Hut-Ab“. Außerdem wird derzeit das Regionalmuseum bis zum Jahre 2024 aufwändig saniert. Zudem schrecken Leerstände in der Altstadt die Touristen und Kunden ab. Um ein wenig Werbung für das zukünftige Museum zu machen, einen Leerstand zu beseitigen und ein Angebot zum Jubiläum anzubieten, könnte ein Leerstand als vorübergehendes „Hut Museum“ genutzt werden. Hüte sind in Alsfeld aus der jahrzehntelangen Hutproduktion (bis in die 80er Jahre) ausreichend vorhanden.

Ein Gedanke zu “Was Alsfeld mit 250.000 Euro geplant hat

  1. Stadtbus: Kostenfreie Nutzung bei Vorzeigen einer Kaufquittung! Wie komme ich zu den Läden? Mit dem Einkaufszettel?

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