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Radwegenetz, Erweiterung der Kläranlagen und Klimagemeinde als Themen im Lauterbacher BauausschussFür eine fahrradfreundlichere Stadt

LAUTERBACH (tsz). Die Kreisstadt des Vogelsbergs will fahrradfreundlicher werden. Schon im November 2019 wurde in einer Bürgerversammlung ein entsprechendes Radwegekonzept vorgestellt, nun wurde ein neuer Konzeptentwurf dem Bau-, Planungs- und Ausschuss für ländlichen Raum präsentiert.

Vor zwei Jahren stand noch ein weiterer Kreisel, deutlich mehr Mittelinseln und ein neuer Umgehungsradweg im Raum, um die Kreisstadt fahrradfreundlicher zu gestalten. Der Konzeptentwurf, der in dieser Woche im Bau-, Planungs- und Ausschuss für ländlichen Raum vorgestellt wurde, wirkte dagegen deutlich abgeschwächter: In drei Zeitintervallen – kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Maßnahmen – könnte die Innenstadt fahrradfreundlicher gestaltet werden.

Als kurzfristige Maßnahmen sieht das Konzept, das von Karl Herrmann von KH Planwerk vorgestellt wurde, Vorhaben wie das Errichten einer Fahrradstraße, das Erstellen von Fahrradstreifen oder neuen Beschilderungen und Markierungen vor. Geplante Maßnahmen betreffen hier unter anderem die Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt über die Bahnhofsstraße, sowie die Lauterstraße und die parallel verlaufenden Straßen In der Au und Am Kreppelstein.

Im selben Bereich ist auch eine neue Beschilderung der Moselstraße und der Rhönstraße vorgesehen. Auch die bessere Anbindung der Schule an der Wascherde und der Eichberggrundschule sind überwiegend über kurzfristige Maßnahmen vorgesehen. Als letztens auf dem Plan der kurzfristigen Maßnahmen stehen zudem neue Radfahrstreifen auf der Neuen Straße in Richtung des alten Güterbahnhofs im Konzeptentwurf.

Bauende im Jahr 2022 als Ziel

Mittelfristig nimmt das Radwegekonzept vor allem die Straßen Hinter der Burg, Am See, Entenberg und den alten Steinweg in den Blick. Hier soll das Anordnen von Fahrradstraßen den Verkehr für Zweiradfreunde besser gestalten. Außerdem sollen diverse Ampelquerungen in der Stadt um neue Abtrennungen erweitert werden.

Langfristig seien unter anderem eine barrierefreie Mittelinsel und die Asphaltierung des Wege auf der Bleiche vorgesehen. Zum weiteren Vorgehen stellte Herrmann klar, dass es auch hier zunächst erstmal um das Vermessen der Bereiche und die Abstimmung mit Hessen Mobil gehen werde. Weiter stehe noch eine Kostenschätzung aus, sowie die Beantragung diverser Fördermittel. „Einen Baubeginn könnte man für das Frühjahr 2022 ansetzen, mit einem Bauende im Herbst 2022 rechnen“, steckte Herrmann den zeitlichen Rahmen ab.

Sechs große Maßnahmen sind für das Lauterbacher Radwegenetz angedacht.

Im Anschluss an das Radwegenetz informierte Dr. Sebastian Tews den Ausschuss über die neuen Entwicklungen der Lauterbacher Kläranlage. Die Anlange, bei der man in der Vergangenheit stark in die Betriebssicherheit investiert hat, wolle man in eine energieautarke Anlage umbauen. Die Kosten hierfür seien laut Tews bei 3,3 Millionen Euro angesetzt, wobei etwas über die Hälfte gefördert werden würde. Zu den Zielen der Sanierung gehörte unter anderem die Senkung der Energiekosten auf lange Sicht und damit auch die Entlastung des Haushalts der Stadt. „Wenn es nach Plan läuft, könnten wir die wesentlichen Arbeiten noch in 2021 abschließen“, erklärte Tews.

Lauterbach als Klimakommune

Nach einem Antrag der Grünen wurde zuletzt über den Beitritt Stadt zum Bündnis „Die Klimakommunen Hessen“ diskutiert. „Der Betritt ins Bündnis ist kostenlos und bietet den Vorteil, dass wir mehr Förderungen erhalten können, in Einzelfällen können sogar 100 Prozent Förderung bewilligt werden“, erklärte der Fraktionsvorsitzende der Grünen Daniel Schmidt die Intention hinter dem Antrag.

Dennoch sei es für den Beitritt nötig, einen Aktionsplan erstellen zu lassen, für welchen zunächst die Kosten geschätzt werden müssen, entgegneten die anderen Parteien. Am Ende einigte sich der Ausschuss, den Beitritt der Stadt in das Bündnis zu empfehlen, jedoch zunächst eine Kostenschätzung für das Aktionskonzept aufstellen zu lassen.

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