Gesundheit8

Hier steht der Vogelsberg bei den Corona-ImpfungenDiskussionen um AstraZeneca-Impfstoff verzögern Abläufe im Vogelsberger Impfzentrum

VOGELSBERG (ls). Seit fast vier Monaten wird im Vogelsberg gegen Corona geimpft. Wie viele Menschen wurden bislang geimpft – und welche Auswirkungen haben die Diskussionen um AstraZeneca auf den Impffortschritt im Kreis? Zeit für eine Zwischenbilanz.

Seit Dezember des letzten Jahres wird im Vogelsberg geimpft. Angefangen in den Altenheimen, ging es im Februar in das eingerichtete Impfzentrum in der Alsfelder Hessenhalle. 21.196 Impfungen haben dort mit Stand zum Dienstag stattgefunden – und dabei sind die Impfungen durch die Hausärzte noch nicht mitgerechnet. Insgesamt sind es 14.938 Erstimpfungen, 6.258 Menschen haben bereits die zweite Impfung bekommen.

Während die Impfungen in den Vogelsberger Altenheimen bereits abgeschlossen sind, haben unterdessen die mobilen Impfungen von Senioren begonnen, die nicht mehr selbst in das Impfzentrum kommen können. Auch die Impfungen in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sind gestartet – und sollen im Laufe der nächsten Woche abgeschlossen werden.

Bisher wurden dort 300 Bewohner und 340 Personen des Personals geimpft. „Weitere Impfungen sind in den nächsten Tagen terminiert, sodass wir bis zum 20. April insgesamt 810 Bewohner und 430 Mitarbeiter geimpft haben werden“, erklärt der ärztliche Leiter des Impfzentrums, Erich Wranze-Bielefeld. Am 14. Mai würden dann bereits die Zweitimpfungen anfangen.

Hausbesuche von Senioren in Kirtorf bereits abgeschlossen

Auch bei den Besuchen von Senioren ist man schon weiter vorangeschritten: In Kirtorf wurden alle Hausbesuche abgeschlossen, in Mücke und Freiensteinau wurde die Erstimpfung bei allen Impfwilligen gesetzt. In den nächsten beiden Wochen stehen die Impfungen in Romrod, Herbsten und Grebenhain an, die weiteren Kommunen seien bisher noch nicht geplant.

Auch die Impfspringer-Liste, also die Liste auf der sich Menschen der ersten beiden Prioritätengruppen eintragen können und bei Impfresten spontan herangezogen werden, erfreut sich großer Resonanz. Teilweise seien dort, so teilt es der Kreis mit, 3.000 Personen gleichzeitig registriert gewesen. Die Anzahl derer, die aus der Liste einbestellt und geimpft werden, sei stark tagesabhängig – Mal seien es nur fünf wie am Dienstag, Mal seien es über 50 Menschen. Insgesamt stehe man noch bei Priorität 1 und Priorität 2 – und da sei man noch nicht bis zur Hälfte durch. Mitunter liege das daran, dass die Gruppe stetig erweitert werde. Wann die nächste Impfgruppe an der Reihe ist, könne man derzeit noch nicht absehen.

AstraZeneca: Impfstoffwechsel nicht mehr möglich

Auch die Auswirkungen der Diskussionen um das Vakzin von AstraZeneca seien im Kreis spürbar. „Es gibt vermehrt Diskussionen mit Impfwilligen, die vom Terminvergabesystem des Landes einen Impftermin mit AstraZeneca zugeteilt bekommen haben“, teilt der Kreis mit. Um Verschiebungen des Zeitplans durch langwierige Diskussionen zu unterbinden und eine umfassende medizinische Aufklärung der Impfwilligen zu gewährleisten, wurde ein möglicher Impfstoffwechsel durch drei Mediziner geprüft, mittlerweile ist es nicht mehr möglich.

Die Hessenschau berichtete erst in dieser Woche, dass in den 28 hessischen Impfzentren derzeit jeder vierte Impftermin mit AstraZeneca ausfallen würde. Unter Berufung auf das hessische Innenministerium heißt es in dem Bericht, dass viele den Termin aus Angst vor möglichen Nebenwirkungen nicht wahrnehmen würden. Die Termine würden meist nicht vorher abgesagt werden.

„Was die Diskussionen um einen möglichen Wechsel angeht, sind die Kapazitätsgrenzen des Personals und der organisatorischen Abläufe hier vor Ort erreicht, und auch unsere Impfstoffzuteilungen durch das Land sind endlich“, erklärte Wranze-Bielefeld. Zwar habe man versucht, mögliche Wechsel in medizinisch fundierten und begründeten Einzelfällen zu ermöglichen, doch aufgrund der vielen heftigen Diskussionen und dem endlichen Impfstoffvorrat müsse man nun einen harten Schritt gehen: Ein Wechsel des Impfstoffes ist – auch entsprechend der Vorgaben der Task Force Impfkoordination Hessen und dem Land Hessen – ab sofort nicht mehr möglich. Das teilte der Kreis in einer Pressemitteilung mit.

Den Impfwilligen, die das Impfangebot mit dem AstraZeneca-Impfstoff nicht wahrnehmen oder ablehnen, müssen sich erneut im System registrieren – in der Hoffnung, dann ein anderes Vakzin zugeteilt zu bekommen. Der Schritt, einen Impfstoffwechsel zu unterbinden, sei kein leichter, doch sei die aktuelle Situation nur so zu lösen, erklärt Wranze-Bielefeld.

8 Gedanken zu “Diskussionen um AstraZeneca-Impfstoff verzögern Abläufe im Vogelsberger Impfzentrum

  1. Es ist unerträglich für unter 60 jährige – während wesentlich jüngere in Marburg innerhalb von 14 Tagen Impfung erhalten im Zentrum schafft man in Alsfeld noch nicht mal einen Termin zu bekommen.
    Achso alle haben nur Bescheinigung von Arbeitgeber keine vorerkrankungen – und Biontec wurde verimpft- finde den Fehler!!

    3
    7
  2. Natürlich ist das Impfen aktuell kein Wunschcontainer. Aber der Impfstoff muss! doch dem Patienten angepasst sein?! Und das sollte der Hausarzt entscheiden. Es kann dort doch nicht einfach jedem irgendwas verimpft werden?! Dann wird die Impfbereitschaft noch schlechter. Das ist ein Hickhack hierin VB-Kreis.

    4
    4
  3. Sehr geehrte Damen u Herren
    Zu den Termin in der Hessenhalle kann folgendes festgestellt werden.
    Wenn man sich in Hessen übers Internet zu dem Impftermin anmeldet ist es nicht möglich eine Auswahl der Impfstoffe vorzunehmen. Dadurch und die fehlende Information der Ärzten in der Hessenhalle über den Astrazenika Impfstoff kommt es dann zu der Ablehnung. Selbst eine Nachfrage über die Hotline Info ist es nicht möglich eine Auswahl zu tätigen. Nachweislich sind sehr viele Frauen (jede Altersstruktur) davon betroffen.
    Ich selbst bin durch meine Mutter, die zwei Schlaganfälle am Nebenhirn hatte und an dem Zweiten gestorben ist, betroffen.
    Gruß W. Burkard

    9
    11
  4. Hallo Frau Stock,
    Vom Amtsgericht Alsfeld bin ich als Betreuerin für eine junge Frau bestimmt, die in Sassen bei Schlitz in der Lebensgemeinschaft lebt.
    Mein Anliegen ist, dass die Schwerkranken und Behinderten Menschen schnellstmöglich geimpft werden.
    Es herrscht große Angst dort. Eine Praktikantin ( vom Richthofen) ist mit dem Virus infiziert.
    Können Sie Einfluß nehmen, dass das Impfzentrum Alsfeld zeitnah für alle Menschen Impftermine arrangiert?
    🙏 danke.

    7
    10
  5. Aus dem Bericht geht nicht hervor, ob sich das Impfzentrum an die Vorgabe „kein AstraZeneka“ hält, dass unter 60 Jährige bei der Zweit-Impfung einen andernen Impfstoff erhalten, obwohl sie keine Nachricht erhalten haben. Was sollen diese Personen tun, wenn sie kein AstraZeneka möchten.

    9
    7
  6. Ich, Mitte 30, nicht in Prio 1 oder 2, würde die Impfung mit Astra gerne nehmen.
    Eventuell sollte man diese Personen, die geimpft werden wollen, mal dran nehmen.
    Stattdessen lassen wir den Impfstoff weiterhin ungenutzt liegen und Tümpeln weiter im Coronas-Chaos rum.
    Schließlich gehören Personen wie ich, d.h. Die möchten aber nicht dürfen nicht zu den entsprechenden Prio Gruppe 1 oder 2.
    Kann man mir die Logik erklären…

    Also wie gesagt, nehme ich gerne eine Impfung von Astra.

    26
    2
  7. Ich, 36 Jahre, nicht in Prio Gruppe 1 oder 2, würde mich sofort mit Astra impfen lassen.
    Also wenn ihr Zuviel habt dann gebt ihn frei für die Menschen die wollen aber noch nicht dürfen…

    39
    2
    1. Ich seit 8Wochen registriert 71 Jahre tut sich nichts mein Alterskollegen im Kreis Giessen sind schon lange durch.

      10
      2

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren