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Homberger SPD für Sicht-und Lärmschutz sowie die Ansiedlung eines Gewerbe- und IndustriegebietesBelastungen der A49 mindern und gleichzeitig Chancen nutzen

HOMBERG OHM (ol). Wenn die Bauarbeiten für die A49 beginnen, dann werden auch Belastungen auf die Homberger Bürger zu kommen. Die SPD Homberg will sich dafür einsetzen, die Belastungen durch die A49 bestmöglich abzumildern. Gleichzeitig will sie aber auch die Chance nutzen und ein Gewerbe- und Industriegebietes ansiedeln.

Die Ziele der Bürgerinitiative Pro Appenrod aktiv zu unterstützen hat sich die Homberger SPD nach einer Videokonferenz in der letzten Woche auf die Agenda gesetzt. Bereits mit einem entsprechenden Eilantrag zum Thema Schall- und Lärmschutzmaßnahmen zur A49, den sie Ende letzten Jahres ins Stadtparlament eingebracht haben, zielten sie schon auf die gleichen Schwerpunkte.

„Es liegt also nah auch gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern an diesen Zielen zu arbeiten. Versäumnisse vergangener Legislaturperioden aufzuarbeiten und dabei nun die kommenden Belastungen durch die A49 bestmöglich abzumildern, ist auf unterschiedlichste Weise möglich“, schreiben die Sozialdemokraten in einer Pressemitteilung.

Schuldzuweisungen seien hier unangebracht und würde niemanden nutzen. Jetzt müssten Lösungen her, deren Wirkungen spürbar zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger beitragen. Ein wirkungsvoll lärmmindernder Sichtschutz an der A 49 und der Rast- und WC-Anlage sei dafür dringend notwendig. Die SPD hat laut ihrer Pressemitteilung in der Stadtverordnetenversammlung dafür gestimmt, dass die Stadt Homberg durch Pacht oder Ankauf von einem Gelände die Voraussetzungen für solche Aufschüttungen schafft.

Dadurch bestehe die Möglichkeit, dass der beim Autobahnbau anfallende Erdaushub zum Bau eines Walls verwendet werden kann und so die Kosten und der zusätzliche Schwerverkehr durch den Abtransport entfallen würde. Es könnte beispielsweise eine Bepflanzung dieses Erdwalls angedacht oder auch die Installation einer Photovoltaikanlage auf der Südseite des Walls geprüft werden, so die Sozialdemokraten.

Errichtung eines Sicht- und Lärmschutzes unabdingbar

Es werde zwar erwartet, dass durch die Elektromobilität und die dadurch leiseren Fahrzeuge die Lärmbelästigung und auch die Abgasbelastung deutlich niedriger werden, trotzdem sei die kurzfristige Errichtung von Sicht- und Lärmschutz an dieser Stelle unabdingbar. Weil die Autobahn gebaut wird, will die Homberger SPD die Chance nutzen und ein Gewerbe- und Industriegebietes ansiedeln. Genau deswegen sei in diesem Bereich der Flächennutzungsplan geändert worden.

Der nächste Schritt, um dies weiter zu verwirklichen, sei der Beschluss des Bebauungsplanes. Dieser werde allerdings erst nach der Kommunalwahl erfolgen. In diesem Bebauungsplan werden dann laut SPD alle wichtigen Rahmenbedingungen für künftige Investoren festgeschrieben – dies beinhalte unter anderem auch welche Gewerbe- beziehungsweise Industriearten sich ansiedeln und wie groß diese sein dürfen.

Bei Verhandlungen mit möglichen Investoren habe die Homberger SPD ihre Prioritäten auf Ökologie, Nachhaltigkeit, Minderung der Belastung der Anwohner und die Unterstützung der heimischen Wirtschaft gelegt. Man war sich einig, dass es einen möglichst breiten Branchenmix auf dem Gewerbegebiet geben soll. „Einen plumpen Containerumschlagplatz, so wie er momentan überall beschrieben wird, wollen wir auch nicht“, so der Fraktionsvorsitzende Michael Fina.

Neu entstehende wohnortnahe Arbeitsplätze müssen, so die SPD, unterschiedliche Qualifikationen erfordern, entsprechend dem Querschnitt der Bevölkerung. Die SPD werde Start-ups von Zukunftstechnologien, die in Homberg eine neue Heimat finden wollen, gerne aktiv unterstützen. Ein vielfältiger Branchenmix an Unternehmen vor Ort sei ein wichtiger Bestandteil für Arbeitsplätze und die Finanzierung der langfristigen, sozialen Infrastruktur in Homberg Ohm. „Die SPD will eine nachhaltige Entwicklung unserer Großgemeinde, welche die Belange von Natur und Umwelt angemessen berücksichtigt. Homberg soll auch weiterhin eine Gemeinde sein, in der sich das Leben und die Arbeit gut miteinander vereinbaren lassen und in der man gerne wohnt“, heißt es abschließend.

Wie Homberg Ohm die Folgen des A49-Baus möglichst gering halten will

6 Gedanken zu “Belastungen der A49 mindern und gleichzeitig Chancen nutzen

  1. SPD, wer ist das denn? Da gabs mal was! Willi Brandt, Helmut Schmidt! Aber jetzt????
    Fina??? Blum??? GÖRIG? NEIN Danke! Es war einmal…

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  2. „…dass durch die Elektromobilität und die dadurch leiseren Fahrzeuge die Lärmbelästigung und auch die Abgasbelastung deutlich niedriger werden“.
    Liebe Leute, wieviele Jahre soll das denn dauern??!!
    Ausserdem sind die Fahrgeräusche im Umfeld einer Autobahn weniger die Motoren, sondern das Abrollgeräusch der Reifen!! Und das maximiert sich noch bei Regenwetter oder je nach Art des Fahrbahnbelags. Beim Fahrbahnbelag ist Beton eindeutig der Lautere, auch wegen der Dehnungsfugen alle paar Meter in der Fahrbahn. Der beste Lärmschutz wäre also der Kampf um einen Teerbelag anstatt Beton. Dann bräuchte es auch kein Betonwerk in Stadtallendorf extra für den Autobahnbau, denn Asphalt kann die MHI unbegrenzt liefern. Die bezahlen zudem auch noch Gewerbesteuer in Homberg. Also werdet euch einig im Magistrat und verhandelt mit vereinter Stimme mit der DEGES, anstatt euch hier mit Pillepalle an die Bevölkerung heranzuwanzen.

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    1. „Teer“ gibt es schon lange nicht mehr, weil Krebserregend. Was Sie meinen, nennt man Asphalt. Wenn Beton statt Asphalt verwendet wird,
      gibt es sicher einen technischen Grund und keine Wahlfreiheit.

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      1. @Tim
        Ja, Sie haben Recht, es heißt Asphalt. Bitte den Fehler zu entschuldigen.
        Aber die Auswahl zwischen Beton und Asphalt führe ich nicht nur auf einen technischen Grund zurück. Bei einer Fahrbahndecke aus Beton sind einfach die Kosten niedriger, weil man etliche Arbeiten für den Unterbau der Fahrbahn einsparen kann (Tragschicht, Verdichtung, Frostschutz etc). Durch dem differenzierten Aufbau der Fahrbahn spart man bei Beton Material- und Zeitkosten.
        Das hat man schon in den 30er Jahren beim Bau der A5 im Lumdatal so gesehen.
        Kann man übrigens bei YOUTUBE anschauen.

  3. Na, wenn die SPD an Lärmschutz für Appenrod ein so vehementes Interesse hat, wie sie vorgibt zu haben, dann sollen Frau Blum und der Fraktionsvorsitzende der SPD mal erklären, warum sie Anträge zum Lärmschutz in der nächsten Stadtverordnetenversammlung ganz am Ende der Tagesordnung positionieren wollen. Es soll keine Diskussion geben und geplant ist sogar, die Stadtverordnetenversammlung so lange hinaus zu zögern, dass u.a. die Anträge zum Lärmschutz erst so spät behandelt werden können, dass eventuell eine Vertagung stattfinden muss. Die BürgerInnen werden eiskalt belogen – Hauptsache man wird wiedergewählt. Und da ein Großteil der politisch Agierenden bei der SPD die Fehlentscheidungen betreffend der nicht erhobenen Einwendungen in 2007 und 2011 mitgetragen haben, ist doch klar, warum Herr Fina keine Aufarbeitung der Versäumnisse will!

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  4. Aha, plötzlich ist der SPD das Anliegen der „Bürgerinitiative Pro Appenrod“ sehr wichtig. Sucht man hier nach Koalitionspartnern für die Zukunft nach den Wahlen? Zu den Versäumnissen vergangener Legislaturperioden gehört m.E. auch die aktuelle Amtszeit von Frau Blum.
    Drehen hier gerade die „Wendehälse“ ihr Fähnchen in den Wind?
    Frau Bürgermeisterin Blum ist in der SPD-Fraktion und hat in der Vergangenheit ein Logistikzentrum am „Roten Berg“ geradezu favorisiert. Hierzu wurde reger Kontakt zu Herrn Dr. Alexander Nehm, Geschäftsführer von Logivest Concept, gepflegt. Dieser „lobte“ unsere Gemeindevertretung mit den Worten: „Wenige Kommunen kommen zu so einem frühen Zeitpunkt auf uns zu, was positiv ist“ (OZ v. 11.04.2019)
    Weiteres Zitat aus der OZ: „Eine Großansiedlung aus der Logistikbranche ist eine wahrscheinliche Möglichkeit, wenn die Stadt Homberg ein Industrie- und Gewerbegebiet an der entstehenden A49 konzipiert. Das ergibt eine Standortanalyse.“
    „Einen plumpen Containerumschlagplatz, so wie er momentan überall beschrieben wird, wollen wir auch nicht“, so der Fraktionsvorsitzende Michael Fina.
    An dieser Aussage wird sich die SPD nach der Wahl messen lassen müssen!
    Und an dem Verbleib der Gelder, welche in den letzten Jahren für Gutachten und Analysen ausgegeben wurden, um eben das jetzt ach so böse Logistikkonzept in den Vordergrund für das Gewerbegebiet zu rücken.
    Zudem verläuft unter der einen Hälfte des geplanten Gewerbegebietes die Gasleitung, d.h., hier darf bis 8mtr. links u. rechts davon keine Bebauung stattfinden. Könnte es also doch noch passieren, dass auf der einen Hälfte ein Log.-Zentrum entsteht, und auf der anderen Hälfte die dazugehörigen Parkplätze?? Der „Kaiser“ würde sagen „Schaun wir mal….“

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