4

Was muss man jetzt bei der Anschaffung beachten? Regierungspräsidium Gießen gibt TippsTiere nicht unüberlegt verschenken

VOGELSBERG (ol). Weihnachten naht. Neben Hunden, Katzen, Kaninchen oder Meerschweinchen finden sich zunehmend Schildkröten, kleinere Reptilien oder größere Papageien und Sittiche auf den Listen und landen als Geschenk auch unter dem Weihnachtsbaum. Der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich warnt aber: Die Freude ist häufig nur kurz, und unüberlegt gekaufte Tiere werden bald „entsorgt“.

„Viele Tierheime richten genau in dieser Jahreszeit einen Vermittlungsstopp ein, denn Tiere sind Lebewesen und keine Spielzeuge, Geschenke oder Accessoires“, betont Corinna Vahrenkamp vom zuständigen Dezernat mit Sitz in Wetzlar. Einem Tier ein Zuhause zu schenken, sei eine verantwortungsvolle Aufgabe. Das ist oft zeit- und kostenintensiv – und das nicht selten für viele Jahre.

Darf man exotische Tiere verschenken?

Vor allem die Haltung exotischer Tiere erfordere umfassende Sachkenntnis, und die Haltung muss sehr speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Art ausgerichtet sein. Die Anschaffung von solchen Tieren müsse deswegen sorgfältig geplant werden. „Die Tiere haben einen Anspruch auf art- und verhaltensgerechte Unterbringung sowie eine angemessene Pflege auf Lebens-zeit“, sagt die Artenschützerin. Da diese Tiere häufig geschützt sind, müssen die Halter bestimmte Bedingungen erfüllen. Neben der artgerechten Haltung müssen die erforderlichen Papiere vorliegen und die Tiere müssen bei der zuständigen Artenschutzbehörde registriert sein.

Was muss man jetzt bedenken?

Wer überlegt, sich unabhängig von Weihnachten ein Tier zuzulegen, für den hat Corinna Vahrenkamp noch einige Tipps. „In Zeiten von Corona ist es verständlich, dass sich viele Menschen gerade jetzt ein Tier anschaffen – vielleicht auch, um der Einsamkeit ein Stück weit zu entkommen. Aber jeder sollte sich zuvor ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen.“ Kann ich mir ein Tier überhaupt zeitlich, räumlich und finanziell leisten? Und bleibt auch genug Zeit, wenn das gesellschaftliche Leben wieder hochgefahren wird? Diese und andere Fragen gilt es zu berücksichtigen. Und vor allem: „Lassen Sie sich Zeit bei der Entscheidung, ein Tier zu kaufen“, rät die Mitarbeiterin des Regierungspräsidiums.

Wenn es dann tatsächlich so weit ist, sollte sowohl im seriösen Zoohandel als auch beim privaten Züchter darauf geachtet werden, dass stets ein Herkunftsnachweis oder bei streng geschützten Arten eine amtliche Bescheinigung (EG-Bescheinigung) ausgehändigt wird. Ohne diese unterliegen die Tiere einem Besitzverbot und können unter Umständen sogar weggenommen werden. Tiere aus zweifelhafter Herkunft dürfen gar nicht erst gekauft werden. „Wer leichtsinnig kauft, unterstützt unter Umständen den illegalen Handel mit Tieren oder Tierprodukten – und das ist kein Kavaliersdelikt“, mahnt die Expertin. Wissen müsse man auch, dass die Haltung gefährlicher Tiere in Hessen verboten ist. Das treffe zum Beispiel auf einige Schlangen, Spinnen, Krokodile, Skorpione und Großkatzen zu.

Weitere Informationen zum Artenschutz und zur Haltung gefährlicher Wildtiere sind auf der Homepage des Regierungspräsidiums Gießen unter www.rp-giessen.de und dann weiter zu „Umwelt & Natur“ und „Forsten & Naturschutz“ zu finden.

4 Gedanken zu “Tiere nicht unüberlegt verschenken

  1. Ist doch wieder mal klar mit den Vogelsbergern.
    Zerstoeren blind ihren eigenen Wald und verschenken nun zu Weihnachten auch noch seltene Tiere. Hauptsache die Autobahn steht.

    2
    37
    1. Na klar Tom sind wir froh wenn die Autobahn endlich steht. Irgendwie müssen doch die ganzen exotischen Tiere zu uns in den Vogelsberg kommen. 😂
      Du hast sonst auch nix zu tun außer zu provozieren, oder?

      19
      4
    2. Voll lustiger Kommentar,
      glücklicherweise lehnen die meisten Vogelsberger die Zweitautobahn nach Kassel ab.
      Und jeder darf zu Weihnachten verschenken was er will.
      Frohe Weihnachten fuer alle Vogelsberger, die ihre Heimat und ihre Wälder wirklich lieben.

      3
      19
      1. @Tom
        Du schreibst: glücklicherweise lehnen die meisten Vogelsberger die Zweitautobahn nach Kassel ab.

        Ach wirklich? Das ist ja mal etwas neues. Woher weisst Du dass denn? Hast Du alle 105.643 Vogelsberger gefragt? Ich denke nicht und wäre etwas vorsichtig eine solche Behauptung aufzustellen.

        Weisst Du eigentlich was der Vogelsberg ist und wer denn die Vogelsberger sind? Ich denke nicht, denn du hast überhaupt keine Ahnung, nicht die geringste. Das zeigt, dass Du nicht von hier stammst und die Geschichte nicht kennst. Weisst Du eigentlich dass der Vogelsberg Nordöstlich des Limes ist?
        Warum, denkst Du denn, haben die Römer einen 550 Km langen Limes gebaut? Nur zum Spass? Und es gibt auch, einen guten Grund, warum gerade die Polizei den Wald räumt.

        Du solltest wirklich einmal die Germania von Tacitus lesen, bevor du hier solche Kommentare abgibst. Davon könnte man etwas von lernen. Hier der Link, Seite 23 bis 25: http://www.gutenberg.org/files/39573/39573-pdf.pdf

        Und noch eines zur Geschichte: Die Chatten, sind, außer den Friesen, nach Grimm, „der einzige deutsche Volksschlag, der mit behauptetem alten Namen bis auf heute an derselben Stelle haftet, wo sie in der Geschichte zuersterwähnt werden“.

        Als echter Chatte ist mein Barthaar und mein Haupthaar natürlich ab.

        4
        2

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren