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Mitarbeiter während der Corona-Pandemie gesucht - Personal stößt langsam an die GrenzenGesundheitsamt des Vogelsbergs braucht Unterstützung

VOGELSBERG (akr). Die Zahl der Corona-Infektionen steigt stetig an – und damit auch die Anforderungen an die Gesundheitsämter. Auch das Personal im Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises stößt langsam an seine Grenzen. Deshalb sucht der Kreis nun Mitarbeiter, die während der Corona-Pandemie das Gesundheitsamt im Bereich Hygiene unterstützen.

Die erste Corona-Welle ist vorbei, nun befinden wir uns mitten in der zweiten. Tag für Tag steigen die Corona-Infektionszahlen und damit auch die Belastung in den Gesundheitsämtern. In ganz Deutschland geraten Gesundheitsämter an ihre Grenzen, gerade was die Verfolgung von Kontaktpersonen betrifft. In einem Spiegel-Artikel heißt es, dass mittlerweile in jedem zweiten der insgesamt rund 400 Gesundheitsämtern Soldaten der Bundeswehr eingesetzt werden, die die Mitarbeiter bei der aufwendigen Nachverfolgung von Kontaktpersonen unterstützen.

Im Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises ist das noch nicht der Fall. Das bedeutet aber nicht, dass dort keine Unterstützung gebraucht wird, denn das wird es. „Die Fallzahlen sind im Vogelsbergkreis enorm gestiegen. Das vorhandene Personal stößt langsam an seine Grenzen und benötigt Unterstützung“, heißt es aus dem Kreishaus. Deshalb sind im Gesundheitsamt im Bereich der Hygiene ab sofort mehrere Stellen als „Mitarbeiter zur Unterstützung während der Corona-Pandemie“ frei – in Vollzeit und Teilzeit. Auf eine genaue Stellenanzahl hat man sich nicht festgelegt. „Wir müssen situationsbedingt entscheiden. Vielleicht müssen wir in wenigen Wochen erneut Personal aufstocken, eine endgültige Zahl lässt sich daher nicht nennen“, so der Kreis.

Hygieneabteilung muss entlastet werden

Aktuell sei die Arbeitsbelastung im Gesundheitsamt zwar hoch, aber der Betrieb funktioniere noch gut. Besonders belastet sei die Hygieneabteilung mit der Nachverfolgung von Kontaktpersonen. „Aufgrund steigender Infektionszahlen ist die Kontaktverfolgung sehr viel umfangreiche geworden, als noch zu Beginn der Pandemie. In diesem Arbeitsbereich muss unsere Hygieneabteilung entlastet werden“. Aber auch die Hotline sei stark frequentiert.

„Es gibt zahlreiche Anrufe aus der Bevölkerung, aber auch fachliche Beratung und Abstimmung mit niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern sind nötig. Saisonal bedingt wird sich das Arbeitsaufkommen noch erhöhen. Für alle Beteiligten ist diese Lage eine Herausforderung, die es weiterhin zu meistern gilt“.

Die Mitarbeiter des Gesundheitsamt brauchen Unterstützung. Foto: Sippel/Vogelsbergkreis

Nun aber ein paar Informationen zu der eigentlichen Stellenanzeige. Was sind die Aufgaben? Welche Anforderungen muss man mitbringen? Wo befindet sich der Arbeitsplatz und wie sehen die Arbeitszeiten aus? „Schwerpunktmäßig geht es um die telefonische Nachverfolgung von Kontaktpersonen sowie bei der Telefonhotline um die Beratung von Bürgern des Vogelsbergs, beispielsweise bei Fragen zu den Corona-Verordnungen, Quarantäne, Risikogebieten“, erklärt der Kreis.

Reicht es also aus, wenn man gerne telefoniert und sich während der Pandemie einbringen möchte? Nein, tut es nicht. Man muss eine abgeschlossene Ausbildung in der Verwaltung, im kaufmännischen Bereich oder im Gesundheitswesen haben. Zum Aufgabengebiet gehört nämlich auch die Dokumentation der Infektionsfälle sowie der Kontaktpersonen im EDV-System und die Aktenführung. Darüber hinaus sei es auch besonders wichtig eine „serviceorientierte Kommunikationsfähigkeit“ zu besitzen, da man mit sehr vielen verschiedenen Anliegen und Problematiken der Bürger konfrontiert wird. Zeitlich sollte man flexibel sein und man sollte bereit sein, auch an Wochenenden oder Feiertagen im Wechsel mit Kollegen Dienst zu übernehmen.

Eingearbeitet wird man dann durch die zuständigen Kollegen der jeweiligen Bereiche, gemeinsame Telefonate und Beratungen der Bürger werden geübt. Der Arbeitsplatz selbst befindet sich auch im Gesundheitsamt. „Die Arbeit im Home-Office ist aufgrund des erforderlichen, regelmäßigen Austauschs der Kollegen und der Arbeitsdynamik nicht möglich“, so der Kreis. Die Arbeitszeiten würden flexibel gehandhabt werden, das könne Vollzeit oder Teilzeit sein. „Auch hier gilt: Wir entscheiden nach aktueller Lage“. Zunächst sei die Stelle für ein halbes Jahr befristet, könne aber bei Bedarf dann auch noch verlängert werden.

Weitere Informationen zur Stellenausschreibung „Mitarbeiter zur Unterstützung während der Corona-Pandemie“ gibt es hier.

6 Gedanken zu “Gesundheitsamt des Vogelsbergs braucht Unterstützung

  1. Da werden sich die Bewerber aber die desinfizierte Klinke in die Hand geben. Es wird nicht nur eine abgeschlossene Ausbildung in Verwaltung,im Kaufmännischen (Kauffrauischen?)oder im Gesundheitsbereich gefordert, man muß z.Zt. auch ohne Beschäftigung sein, Schicht- und Wochenendarbeit und eine sechsmonatige Befristung auf sich nehmen wollen. Dazu das übliche wochenlange Auswahlverfahren, Beachtung der Frauen- und Behindertenquote, ausführliche Bewerbungsgespräche unter Einbindung des Personalrats und der Frauenbeauftagten, alles unter Coronahygienebedingungen. Gilt aber alles nicht für abkommandierte Soldaten.
    Und die Zeit läuft weg.
    SO bekämpft man Pandemie!!

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  2. Sehr geehrte Damen und Herren,
    Gerne würde ich für die Zeit der Pandemie das Gesundheitsamt, im Vogelsbergkreis, unterstützen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Irene Schmidt
    Vogelsbergweg 4
    36325 Feldatal

  3. Im Landratsamt laufen mehr wie genug Mitarbeiter rum, die momentan wenig bis kaum wichtigere Aufgaben haben.
    Wo ist da das Problem? Scheinbar nur in der Prioritätensetzung der Führung. Arm.

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    1. Erst informieren und dann kritisieren.

      Du meinst also wir zahlen in den nächsten Monaten keine Unterstützungen wie Hartz IV mehr aus. Bis Weihnachten lassen wir keine Autos mehr zu. Bei Kindeswohlgefährdungen schauen wir einfach mal ne Weile weg. ….

      Die Liste wäre noch lange ausbaubar. Und ich arbeite nicht beim Landkreis, schreib ich hier gleich dazu.

      Wenn das immer so einfach wäre wie Du das hier darstellst. Ich finde auch nicht alles gut, aber anonym irgendeinen Blödsinn (Stammtischparolen) schreiben tue ich nicht. Vielleicht wäre es doch besser man lässt die Gaststätten für solche Leute offen und lässt sie einfach für ein paar Monate nicht mehr raus.

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