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"Grüne Zukunftswerkstatt Mittelhessen" am 1. Februar an der "Mahnwache" am Dannenröder Sportplatz ab 15 UhrExkursion und Diskussion zum Weiterbau der A49

DANNENROD (ol). In Zeiten, in denen die Menschen von Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen der Verkehrspolitik vergangener Jahrzehnte mehr denn je negativ in ihrer Lebensqualität und Lebensraumgestaltung betroffen sind, nimmt der seit Jahrzehnten geplante Weiterbau der A49 auf einer 42,5 Kilometer langen Strecke zwischen Neuental und Gemünden eine ganz besondere Dimension ein. Zu einer Exkursion und einer Diskussion lädt die Grünen Zukunftswerkstatt Mittelhessen an die Mahnwache nach Dannenrod ein.

Während gleichzeitig die hessische Landeregierung sinnvollerweise Straßenbaumittel in Höhe von rund einer Milliarde Euro 2020 (870 Mio. Bundesmittel, 130 Mio. Landesmittel – HR-Nachrichtenmeldung vom 9. Januar 2020) vor allem in die Sanierung und Unterhaltung sowie den stellenweisen Ausbau der vorhandenen Straßeninfrastruktur investieren wolle, reagiere die für die Missstände mitverantwortliche oppositionelle FDP mit der reflexartig vorgetragenen Forderung nach mehr Finanzmitteln für Straßenneubauten.

Weiter heißt es in der Veranstaltungsankündigung, als ob die Erkenntnis „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“ ungehört wie Schall und Rauch verflogen wäre, fordern einschlägig interessierte Wirtschaftsverbände, ihre Seilschaften in der Politik und auch vom überbordenden Durchgangsverkehr seit Jahrzehnten genervte Bürger endlich eine Lösung für die gesamtgesellschaftlich verursachten Verkehrsprobleme. Deren Lösung lasse jedoch auch angesichts vieler Ankündigungen, Wortschöpfungen wie „Verkehrswende“ und trotz vielerlei konstuktiver Gegenvorschläge von Verkehrswissenschaftlern, ÖV-Verkehrsunternehmen und Betroffenen weiterhin auf sich warten.

Ob der Weiterbau der A49 hierzu jedoch einen wesentlichen und zielfördernden Beitrag leisten könne und die eingesetzten Steuermittel in Milliardenhöhe richtig investiert würden, sei jedoch höchstumstritten: Der seit 40 Jahren aktive Widerstand gegen das Autobahnprojekt stelle die Zerstörung der heimatlichen Landschaft, die Übernutzung und Vernichtung von Naturgütern (z.B. Wald, Wasser, Artenvielfalt), die Anheizung des Klimawandels sowie Ressourcenverschwendung als zentrale Gegenargumente in den Raum.

Um sich ein Bild von der Situation vor Ort machen zu können, laden die Initiatoren der „Grünen Zukunftswerkstatt Mittelhessen“ zu einer Exkursion und Diskussion mit Betroffenen vor Ort ein. Der Grüne Kreisverband Gießen habe auf Anregung der Grünen Jugend vor Kurzem ebenfalls einen unterstützenden Beschluss gegen die A49 gefaßt.

Der Ablauf der Veranstaltung vor Ort sei wie folgt geplant:

  1. Begrüßung und kurze thematische Einleitung am Samstag, den 1. Februar 2020 um 15 Uhr an der „Mahnwache“ am Sportplatz Dannenrod
  2. Führung zur „Baumwipfelsiedlung und Widerstandsinsel“ durch den Dannenröder Forst durch den Biologen Dr. Wolfgang Dennhöfer (BUND-KV VB) und andere Mitglieder des „Aktionsbündnisses Keine A 49“
  3. Anschließend vertiefende Information zur Autobahnplanung und ihren erwarteten Auswirkungen in einem nahegelegenen Gemeinschaftsraum.
  4. Zum Abschluß Diskussion mit Bürger*innen und Betroffenen aus den PRO-A49-Bürgerinitiativen der Umgebung

Die „Grüne Zukunftswerkstatt Mittelhessen“ sei eine offene, demokratisch legitimierte Initiative der Grünen in Mittelhessen, die mit ihren Arbeitsgruppen „Landnutzung & Naturschutz“, „Wasser & Gewässer“, „Energie & Energiesyteme“, „Mobilität & Güterverkehr“ sowie“Bodenschutz, Siedlungsentwicklung & Siedlungsökologie“ Beiträge zur gesellschaftlichen Umkehr im ökologischen Sinne leisten will.

4 Gedanken zu “Exkursion und Diskussion zum Weiterbau der A49

  1. Warum so respektlos im Umgang mit
    Einer Person die ihre Meinung
    Deutlich macht?
    Man muss diese Meinung ja nicht
    Teilen aber es ist unnötig darauf
    So abwertend zu reagieren.

  2. Den Aktivisten gebührt unser Respekt. Sie leben so, wie man es von Schülern verlangt, die für unsere Umwelt auf die Straße gehen: fast ohne ökologischen Fußabdruck, nachhaltig, sie sind die einzigen Menschen, die wirklich bei sich selber anfangen, ohne jedoch bei sich selbst aufzuhören. Sie sind sachlich, beleidigen nicht. Sie schützen den Wald unter Einsatz ihres Lebens. Unsere Enkel werden es ihnen danken. Wir alle können von ihnen lernen.

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  3. Wie geil: „Die Anheizung des Klimawandels.“

    Selbst von den größten grünen Ideologen habe ich selten solche begrenzten Wortschöpfungen gehört 🤠🤠🤠

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