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Stellungnahme zum vorgestellten RadwegekonzeptLauterbacher Grüne für konsequente Umsetzung des Radwegekonzepts

LAUTEBRACH (ol). Lauterbach soll radfahrerfreundlicher werden, darüber ist sich die Stadt schon seit langem einig. In einem Konzept hat man vor Kurzem Vorschläge für Maßnahmen formuliert, durch die das Vorhaben umgesetzt werden kann. Bündnis 90/Die Grünen nehmen zu dem vorgestellten Radwegekonzept Stellung. Erfreulich für die Grünen ist das breite Interesse an der Veranstaltung, bei der es viele hilfreiche Anmerkungen aus der Bevölkerung gab, die nun noch vom Planungsbüro eingearbeitet werden müssen.

Spätestens mit der Vorstellung des Konzepts sollte dem Bürgermeister als Chef der Ordnungsbehörde klar geworden sein, welche sicherheitsrelevanten Problempunkte derzeit durch die gegebene oder fehlende Radwegeführung in der Stadt bestehen, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. „Deutlich geworden ist zudem, dass viele Aspekte mit einer durchdachten Beschilderung und durch Fahrbahnmarkierungen bereits zeitnah gelöst werden können. Auch für die darüber hinaus notwendigen baulichen Maßnahmen ist es erforderlich, bereits in den kommenden Haushalt Gelder für Planungsmaßnahmen einzustellen, so dass die verfügbaren Fördertöpfe beizeiten in Anspruch genommen werden können“ fordert Fraktionsvorsitzender Daniel Schmidt.

Die vorgestellte Reaktivierung der ehemaligen Bahntrasse vom Nordbahnhof über den Südbahnhof bis zum Anschluss Vulkanradweg halten die Grünen zwar für sinnvoll, sie sehen darin aber nicht die Hauptpriorität. „Zunächst müssten die innerstädtischen Knackpunkte gelöst werden. Aber es ist grundsätzlich eine gute Idee, Pendlern eine schnelle Verbindung zum Bahnhof zu ermöglichen – sie sollte jedoch nicht als Hauptstrecke für Touristen ausgeschildert werden, um diese in der Stadt zu halten“, sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jutta Jawansky-Dyroff. Langfristig muss nach Auffassung der Grünen zudem die Anbindung der Stadtteile verbessert werden, zum Beispiel die Strecke von Maar nach Wernges in Richtung Schlitz, aber auch der Gleisübergang zur besseren Anbindung von „Am Stück“ und der Jugendherberge.

Einige Vorschläge noch nicht berücksichtigt

Einige im Rahmen der Arbeitsgruppe genannten Vorschläge von ADFC und den Grünen seien im Konzept noch nicht berücksichtigt worden. Enttäuscht sind die Grünen, dass es keine Empfehlung gab, die direkte Verbindung entlang der Umgehungsstraße B254 ab Bahnhofskreuzung (Konrad-Adenauer-Platz) konsequent weiter zu denken, schließlich geht es hierbei um die Erschließung wichtiger Einkaufszentre, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die Idee, den hessischen Radweg anstelle am Eisenbacher Tor am Touristzentrum vorbei zu führen, finden die Grünen laut ihrer Stellungnahme gut. Jutta Jawansky-Dyroff regt an, an der Touristinformation auch eine Lademöglichkeit für Pedelecs zu schaffen. „Zudem könnte die Stadt, ähnlich wie Bad Salzschlirf, das Ausleihen von Pedelecs anbieten, gerne in Kooperation mit dem örtlichen Fachhandel.“

Für zwingend erforderlich halten die Grünen ein Gespräch mit Hessen Mobil als Träger der Bundes- und Landesstraßen, um die Möglichkeiten der Umsetzung an den neuralgischen Punkten zu eruieren. „Leider hat in der Vergangenheit bei Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen der Radverkehr hier keine Rolle gespielt, obwohl wir Grüne dies schon seit vielen Jahren immer wieder einfordern.“ bedauert Schmidt und ergänzt: „Wir sind uns aber sicher, dass durch den grünen Verkehrsminister hier mittlerweile ein Umdenken erfolgt hat. Allen beteiligten Entscheidungsträgern sollte bewusst sein, dass mit der Zielsetzung des grünen Antrags, Fahrradfahren in Lauterbach attraktiver und sicherer zu machen, die Aufenthaltsqualität und Verweildauer der Menschen in der Stadt steigen wird, damit also ein Mehrwert für alle generiert wird.“

2 Gedanken zu “Lauterbacher Grüne für konsequente Umsetzung des Radwegekonzepts

  1. Als Schlitzer Radfahrer schaut man neidisch auf die Nachbarstadt, in der wohl nun etwas in Sachen Fahrradmobilität in Bewegung kommt. In Schlitz ist zwar die Verkehrssituation im Allgemeinen bei weitem entspannter als in Lauterbach, aber trotzdem besteht z.B. in der Bahnhofstraße und der Günthergasse wirklich dringender Handlungsbedarf. Da ist die Situation absolut unbefriedigend. Es gibt zwar eine „Art Radweg“ von Hutzdorf nach Schlitz, der aber unprofessionell und schlecht gestaltet ist (viel zu schmal abgegrenzter roter Bereich für die Radler, schlecht abgesenkte Bordsteinkanten, schlechte Verkehrsführung)und an den Stellen, wo es am Notwendigsten wäre (wo der Verkehr am dichtesten ist)hört der Weg aber ganz auf. Der dichte Durchgangsverkehr beeinträchtigt die Sicherheit der Radfahrer auf der Hauptstraße massiv, was wiederum dazu führt, dass sich viele Radfahrer an keinerlei Regeln mehr halten. Der Gehweg wird als Radweg missbraucht. Mir tun immer die alten Leute auf den Gehwegen leid, die munter von den Radfahrern umkurvt und dadurch in Gefahr gebracht werden. Vor der Bäckerei Happ ist z.B. so eine „Fahrrad-Autobahn“.
    Ich selbst fahre viel Rad und bleibe auf der Straße, weil ich kein „Kampfradler“ sein will, habe aber oft ein sehr mulmiges und unsicheres Gefühl, wenn der Durchgangsverkehr an mir vorbeirauscht.
    Es wäre schön, wenn die Stadtverantwortlichen hier mal den Hintern hochkriegen würden. Unsere Stadt ist nicht zwangsläufig dazu verdonnert, immer in allen Dingen hinterherzuhinken. Ein Problemverständnis dafür kann natürlich nicht entstehen, wenn die meisten Stadtverordneten oder der Bürgermeister selbst nur Auto fahren. Um es mal polemisch auszudrücken: Ein Stadtverordneter oder Bürgermeister, der immer im SUV/PS-Boliden zur Rathaussitzung fährt, hat wohl etwas größere Schwierigkeiten, sich hier einzufühlen.

  2. Radwege sind auch Verkehrswege.. sie werden von dem Steuerzahler finanziert. jeder Autofahrer zahlt Kfz-Steuer zusätzlich Steuern auf Kraftstoffe. Wer solche komfortable Radwege fordert sollte auch für die Benutzung dieser Radwege auch etwas zahlen. Ich bin bereit dazu.

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