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Offener Brief an die Stadtverordnetenversammlung„Wir lehnen diese Art des politischen Gebarens ab“

ALSFELD (ol). „Das sind linke Chaoten, die da in den Bäumen sitzen“: Das sagte Alsfeldes Stadtverordneter und CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Heinz in der letzten Stadtverordnetenversammlung am 7. November. Gehört haben das auch ein paar Vertreter der lokalen Initiative „Alsfeld – Fremdenverkehr“. In einem offenen Brief an das Stadtparlament schreibt die Initiative jetzt, dass man diese Art des „politischen Gebarens“ ablehnt.

Zum Hintergrund: „Alsfeld – Fremdenverkehr“ ist eine Initiative, die sich aus den aus lokalen Umweltverbänden wie VCD und ADFC zusammengeschlossen hat und dem BUND nahe steht. Vertreten wird die Initiative von Mira Aretz.

In der vergangenen Stadtverordnetenversammlung am 7. November stand ein Resolutionsantrag aller Parteien als Eilantrag auf der Tagesordnung, der den zügigen Weiterbau der A49 forderte. In den Diskussionen darüber bezeichnete CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Heinz die Baumbesetzer im Dannenröder Wald als „linke Chaoten“, was die Initiative zu einem offenen Brief bewegt hat, der hier im Folgenden im Wortlaut dokumentiert wird.

Lesen Sie hier nochmal den entsprechenden Artikel von Oberhessen-live zur Stadtverordnetenversammlung.

Offener Brief an die Stadtverordnetenversammlung vom 7. November

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Paule,
sehr geehrte Mitglieder des Magistrats,
sehr geehrte Damen und Herren Stadtverordnete,

im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung am 7. November 2019 sind wir unfreiwillig Zeugen einer der Stadt Alsfeld unwürdigen Situation geworden: Der Stadtverordnete und CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander Heinz hetzte gegen Menschen, die sich aktiv für eine bessere Umwelt einsetzen. Sowohl Wortwahl als auch Ton waren hasserfüllt und dienen damit als idealer Nährboden für Radikalisierung, die sich in unserem Lande zunehmend durch Morddrohungen und Übergriffe äußert. Besonders bedenklich finden wir in diesem Zusammenhang die namentliche Nennung von Personen als Zielscheibe.

Der Abend hat uns sehr nachdenklich gemacht. Wir lehnen diese Art politischen Gebarens ab und fühlen uns durch diesen Politikstil nicht vertreten. Wer ernsthaft an Demokratie glaubt, möge als Volksvertreter seine Verantwortung und Vorbildfunktion wahrnehmen. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang mit anders denkenden und handelnden Menschen gehört selbstverständlich dazu.“

12 Gedanken zu “„Wir lehnen diese Art des politischen Gebarens ab“

  1. Der eine nennt es „Menschen, die sich aktiv für eine bessere Welt einsetzen“. Der andere nennt es „Vandalen, die nach eigenem Ermessen für ihre persönliche Überzeugung Eigentum besetzen und Sachwerte beschädigen“.

    Ich finde die Wortwahl von Herrn Heinz übrigens alles andere als angemessen, freundlich und hilfreich. Dennoch sollte man den Unterschied zwischen Demonstration und Vandalismus nicht unter den Tisch kehren. Ich war gestern im viel zitierten Dannenröder Wald und muss sagen: viel mit Respekt und Umweltschutz hat die dortige Gemeinschaft nicht auf mich ausgestrahlt. Die Bierflaschen und Zigarettenstummel im Wald (!!!!) habe ich nicht gezählt.

    1. Meine Wahrnehmung ist eine andere: Ich war nun auch schon mehrfach bei den Baumhäusern und habe dort drumherum weder Bierflaschen noch Zigarettenstummel gesehen.
      Dass es im Wald Verschmutzungen gibt bestreite ich gar nicht. Ich maße mir aber nicht an, genau zu wissen, wer wann was wohin geworfen hat.

    2. Vandalismus ist definiert als blinde Zerstörungswut. Das hat meiner Meinung nach nichts mit dem Umgang der Aktivisten mit dem Dannenröder Wald zu tun.
      Und Bierflaschen und Zigarettenstummel (die ich selbst auch nach mehrmaligen Besuchen im Wald nicht dort habe finden können) könnten genauso gut auch von allen anderen Besuchern des Waldes stammen. Vielleicht haben Sie sich aber auch verzählt, da einfach keine zu sehen waren.

    3. Waren Sie aus reiner Neugierde dort?
      Oder haben Sie was zu essen und zu trinken mitgebracht?
      Auf einer Autobahn hätte man Sie ansonsten als „Gaffer“ bezeichnet!

    4. Sehr geehrter Herr Dannenroeder,

      Ihr Kommentar ist zu durchsichtig.
      Vor einer Woche wären sie unter
      Anderem Pseudonym auch im Dannenroeder Wald und haben versucht die Menschen dort zu
      Diskreditieren, auf andere Art und
      Weise. Ich glaube Sie wissen gar nicht wie Vandalismus aussieht.
      Zuerst geben Sie den verstaendnis-
      Vollen Menschen und im gleichen
      Atemzug machen Sie deutlich um was
      Es Ihnen wirklich geht, nämlich um
      Diskriminierung der Aktivisten und
      „Demonstranten“. Das ist zu plump, lassen sie es einfach.

  2. Es zeigt wie über Menschen gedacht wird die nicht meine Ansicht teilen. So fängt es an ,und was daraus werden kann wissen wir alle.

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  3. Danke an die Initiative „Alsfeld- Fremdenverkehr“ für diese Positionierung. Immer wieder fällt Herr Heinz mit solchen oder ähnlichen Äußerungen auf. Andere Meinungen werden – auch von der Rathausspitze – oft genug abgebügelt, das ist das Selbstverständnis der Alsfelder CDU.
    Was aber hat der Alsfelder CDU Vorsitzende vorzuweisen? Den eigenen Laden vor die Wand gefahren lässt sich ganz gut mit dem Finger auf andere Zeigen.
    Wenn das jedenfalls das Demokratieverständnis des Herrn Heinz ist, hat er in der Politik nichts verloren.

    1. Was das Selbstverständnis der SPD in der Ära Diestelmann war ist aber auch hinlänglich in Alsfeld bekannt. Was es mit Demokratie zu tun hat, wenn irgendwelche Nichtsnutze privates oder öffentliches Eigentum besetzen, egal ob es sich um Wohnungen oder Bäume handelt, kann ich nicht verstehen. Aber sicher können mir das die lokalen Umweltverbände erklären.
      Wenn diese Leute von Hetze reden weil eine kleine Minderheit gesunden Menschenverstand und auch geltendes Recht ausser Kraft setzen möchte frage ich mich, von welcher Art Demokratie die wohl reden.
      Ich hoffe, daß mein Kommentar nicht wieder von Heikos Zensurhanseln gesperrt wird.

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    2. Heinz Buch,

      dass Sie sich zu dem Thema äußern ist ok. Der Rest ist einfach verbaler Müll eines …ja Chaoten. Ob Links oder Rechts kann ich an dieser Stelle leider nicht beurteilen.

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