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Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Lauterbach berät über Zukunft des BahnhofesDiskussion um Parkplätze bei Lauterbacher Bahnhofssanierung

LAUTERBACH (tsz). Wie viele Parkplätze braucht der Lauterbacher Bahnhof, nachdem er wie von der Stadt geplant in Zukunft saniert und neugestaltet werden soll? Nicht nur über diese Frage schien es Uneinigkeit im Haupt- und Finanzausschuss zu geben.

Aktuell liegt er noch dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Lauterbach vor, der Antrag zum Kauf des Geländes um das Lauterbacher Bahnhofsgebäude. 38.000 Euro soll die Stadt dabei für den über 600 Quadratmeter großen Parkplatz neben der Einfahrt auf das Gelände bezahlen. Dazu sollen nochmal 42.000 Euro für den Ankauf der Flächen im Bereich hinter der Straße am Brennerwasser kommen, die im Moment noch der Deutschen Bahn gehören. Diese habe sich in den letzten Jahren nicht um eine „Attraktivierung des Bahnhofes gekümmert“, hieß es bei der Sitzung. „Wir nehmen den schwarzen Peter auf und versuchen, das beste daraus zu machen“, argumentiert Gunther Sachs von der CDU Lauterbach seine Befürwortung des Antrags.

Kritisch äußerte sich Prof. Dr. Markus Göltenboth von der FDP. Zwar sei er auch für den Ankauf der Flächen um den Lauterbacher Bahnhof, jedoch müsse man auch die Folgemaßnahmen bedenken. So sei in der Machbarkeitsstudie über die Neugestaltung des Bahnhofes mit weniger Parkplätzen gerechnet worden, als es im Moment gibt. „Das was wir jetzt haben, die Anzahl ist für die Pendler perfekt, beziehungsweise gerade so passend“, sagte Göltenboth.

Folgekosten könnten im sechsstelligen Bereich liegen

Ebenso skeptisch steht er auch der Finanzierung der Neugestaltung im Rahmen der Studie gegenüber. „Wir wissen ja, dass wir circa 75 Prozent der Kosten fördern lassen können. Bei der Neugestaltung im Rahmen der Studie würden Kosten von etwa drei Millionen Euro auf die Stadt zukommen. Dann müssen wir uns fragen, wie wir Kosten von etwa 800.000 Euro finanzieren wollen“, sagte Göltenboth. Dem entgegnete Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, dass eine Finanzierung durch die Hessenkasse theoretisch möglich sei, die Möglichkeit müsse jedoch noch einmal geprüft werden.

Die der Stadt vor zwei Monaten vorgestellte Studie zur Neugestaltung des Lauterbacher Bahnhofes beinhaltet unter anderem den barrierefreien Ausbau des Bahnhofes, sowie überdachte Plätze zum Abstellen von Fahrrädern. Außerdem sollen Ladesäulen für E-Autos und E-Bikes aufgestellt werden. Die Neugestaltung bezieht sich jedoch nur auf das Bahnhofsumfeld. Das Bahnhofsgebäude selbst wurde 2013 an einen privaten Investor verkauft. Damit liegt die Restaurierung des Gebäudes nicht in der Händen der Stadt, sondern in denen eben jenes Investors. Von Seiten der Stadt heißt es, man habe mehrfach versucht, mit dem Investor Kontakt aufzunehmen, jedoch seien diese Versuche mehrfach fehlgeschlagen.

Letztlich sprach sich der Ausschuss mit zwei Enthaltungen für den Ankauf der Flächen aus. Damit wird der Antrag an die Stadtverordnetenversammlung weitergegeben, die letztendlich den Beschluss bewilligen muss.

3 Gedanken zu “Diskussion um Parkplätze bei Lauterbacher Bahnhofssanierung

  1. Licht wäre schön, wenn man aus dem Zug aussteigt. Im Sturzdunkelm auszusteigen ist auch für Lauterbacher nicht lustig. Für Fremde ganz zu schweigen.

  2. Da sollen Millionen ausgegeben werden, obwohl sich dadurch am Kernproblem, dem vergammelten Bahnhofsgebäude, überhaupt nichts ändern wird?

  3. Die Schäbigkeit der Deutschen Bahn kennt wirklich kein Ende mehr. Sie verscherbelt Bahnhofsgebäude an aktiven Strecken an irgendwelche Privatinvestoren, die – wie in Lauterbach aktuell zu „bewundern“ – die Immobilie einfach verrotten lassen. Wer in welcher Form für das Umfeld des Bahnhofs zuständig ist – darüber kann man diskutieren. Als Kommune würde ich jedoch nicht mal mit dem Finger zucken, wenn es um einen Pendler-Parkplatz geht. Das ist Sache der Deutschen Bahn. Wenn sie Kunden will, hat sie Parkplätze bereit zu halten. Den Platz aus Steuermitteln zu kaufen, nur damit dort ein paar Autos stehen, halte ich für fatal.

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