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Info-Veranstaltung an der Albert-Schweitzer-Schule über Möglichkeiten nach der ZehnAusbildung, Schulwechsel, Ausland oder einfach weitermachen

ALSFELD (ol). Nach der zehnten Klasse am Gymnasium kann alles so weitergehen wie bisher: Oberstufe, Abitur und weiterplanen. Nach der zehnten Klasse können aber auch die Karten noch einmal neu gemischt werden: Schülerinnen und Schüler der Gymnasien haben dann ihre Mittlere Reife in der Tasche. Sie könnten eine Ausbildung starten, eine andere Schulform wählen oder auch ein Jahr im Ausland zwischen weitere Pläne schalten. Über die Möglichkeiten nach der Mittelstufe informierte nun erstmals eine Veranstaltung an der Albert-Schweitzer-Schule.

Antje Stein, Koordinatorin für die Berufs- und Studienorientierung an dem Alsfelder Gymnasium, hatte sie ins Leben gerufen und vier kompetente Referenten zu den verschiedenen Möglichkeiten eingeladen. „Ihr sollt heute nicht nur die Möglichkeiten kennenlernen, sondern auch die Menschen, die ihr ansprechen könnt, wenn ihr euch für einen Weg entscheiden möchtet, der nicht direkt von der Zehn in die E-Phase an unserer Schule führt“, so Stein an die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 gerichtet, die sich dafür am vergangenen Donnerstag eine gute Stunde Zeit nehmen durften. So aus der Pressemitteilung der Schule.

Michael Rausch, Berufsberater der Arbeitsagentur, machte den Anfang. Für Gymnasiasten mit der Mittleren Reife öffnen sich viele Türen, skizzierte der Experte: Mit einer Ausbildung könne man direkt in den Beruf starten. Man könne aber auch hier in manchen Fällen – beispielsweise, wenn man Erzieherin werden möchte, eine höhere Berufsfachschule vor die Ausbildung setzen.

Foto: Traudi Schlitt

Die Ausbildung selbst könne schulisch oder betrieblich erfolgen. Und auch danach sei noch lange nicht Schluss, betonte Rausch, der Weiterbildungsmöglichkeiten wie Fachschule, Hochschule oder auch Meisterschule nach der Ausbildung vorstellte. Als weitere Wege ab der Zehn stellte er die verschiedenen Formen der Fachoberschule vor sowie die Möglichkeit, an ein berufliches Gymnasium zu wechseln.

Schulwechsel nur, wenn es sinnvoll in Hinblick auf den Beruf ist

Warum dies sinnvoll sein kann, erläuterte im Anschluss Friedhelm Walther. Er ist Schulleiter an der Max-Eyth-Schule, die mit der gemeinsamen Cafeteria ohnehin mit dem Oberstufenstandort der Albert-Schweitzer-Schule verbunden ist. Er freut sich sehr, dass die Zusammenarbeit beider Schulen intensiviert wird und stellte mit der Höheren Berufsfachschule, der Fachoberschule und dem Beruflichen Gymnasium gleich drei Wege vor, die man nach der Zehn einschlagen kann.

„Man sollte dies aber nur tun, wenn es mit Blick auf die Berufswahl sinnvoll ist“, so Walther, denn ein Schulwechsel bedeute auch immer einen großen Einschnitt. Sinnvoll sei dies auf jeden Fall, wenn man weiß, dass man einen Bereich einschlagen will, den man beispielsweise mit den Fächern des BG abdecken kann, wie Gesundheit, Ernährung, Soziales, IT oder Mechatronik.

Foto: Traudi Schlitt

Gleiches gilt für das Angebot der Fachoberschule, die nicht zum Allgemeinen Abitur, sondern zur Fachhochschulreife führt. Auch wenn die Stundenpläne und das Stoffangebot des BG in manchen Teilen vom Allgemeinbildenden Gymnasium abweichen, so Walther, nehme man dort am Ende an den zentralen hessischen Abiturprüfungen teil und erlange die Allgemeine Hochschulreife, das Abitur, mit dem man – unabhängig von de Fächerwahl am BG – jedes beliebige Fach studieren könne. Elf Schulformen beherbergt die MES. Mit 1600 Schülerinnen und Schüler ist sie die größte Schule im Kreis – etwas ganz Besonderes sei ihr Status als Europaschule, auf den Walther explizit verwies. Dieser Status ermögliche internationale Austausche und Praktika.

„Es gehören Mut, Motivation und Offenheit dazu“

Wer nach der Zehn oder in der Oberstufe ein ganzes Jahr im Ausland verbringen möchte, der war aufgerufen, bei Oberstufenleiterin Doris Roth und der Auslandskoordinatorin Susanne Homola genau zuzuhören. Sie stellten Möglichkeiten vor, über verschiedene Programme bereits während der Schulzeit ins Ausland zu kommen, darunter das Parlamentarische Patenschaftsprogramm, die Austauschprogramme des Landes Hessen, die Angebote der Rotarier, des Deutschen Fachverbandes High School, des Arbeitskreises gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen oder privater Anbieter. Roth und Homola stellten das Antragswesen vor, sprachen über die Vorbereitungszeit und natürlich auch über die finanzielle Seite solcher Aufenthalte, die oft auf Gegenseitigkeit beruhen, finanziell ausgestattet sind und damit durchaus erschwinglich sind.

Foto: Traudi Schlitt

Vorteile dieser Reisen liegen auf der Hand, so Doris Roth: Sprachenerwerb, neue Freunde und Menschen kennenlernen, kulturelle Bildung, Erweiterung des Horizonts, Kontakte knüpfen, die auch über die Schulzeit hinaus Bestand haben können. Aber: „Es gehören Mut, Motivation und Offenheit dazu.“ In der Regel, so betonte die Oberstufenleiterin, werde das Auslandsjahr anerkannt, so dass man kein Schuljahr verliert. Man könne aber auch freiwillig ein Jahr zurückgehen – auch dies sei problemlos möglich. Auch wer nach dem Abitur ins Ausland möchte, könne sich bei ihr oder Homola informieren, so Roth, dafür stünde jedoch auch Michael Rausch von der Arbeitsagentur zur Verfügung. Er ist jede Woche am Schulstandort in Alsfeld, abwechselnd an der Albert-Schweitzer-Schule und der Max-Eyth-Schule.

Für die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen bedeutet dieses Angebot eine Vielfalt an Möglichkeiten. Und sollten sie davon schon im nächsten Jahr etwas nutzen wollen, dann sollten sie jetzt schon mit den Planungen beginnen.

Foto: Traudi Schlitt

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