Politik3

Stadtverordnetenversammlung in RomrodNoch freie Plätze in den Hausgemeinschaften Schlossblick

ROMROD (pw). Eineinhalb von fünf Hausgemeinschaften der Seniorenunterkunft Schlossblick sind belegt. Diesen Belegungsstand teilte Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung am Dienstagabend mit.

Laut Richtbergs Angaben steht für die Hausgemeinschaften ausreichend Personal bei dem Betreiber zur Verfügung. „Es gibt noch Kleinigkeiten, die schwierig sind, aber es läuft“, sagte Dr. Richtberg zu dem ehemals LuWiA genannten Projekt in Romrods Ortsmitte. Sie informierte die Stadtverordneten über die einzelnen Namen der Hausgemeinschaften: „Schlossallee“, „Am alten See“, „Sieben Linden“, „Zum Jägertal“ und „Am Lenchen“. Die Begegnungsstätte soll den Namen „Antreff“ erhalten.

In den Mitteilungen aus dem Magistrat teilte Dr. Richtberg mit, dass der Gemeindeverwaltungsverband einen Förderbescheid über 50.000 Euro für die Erstellung eines Straßenkatasters erhalten wird. Wie die Bürgermeisterin informierte, steht in der kommenden Woche ein größerer Heckenschnitt im Stadtgebiet an. Sie warb darum, schnittwürdige Gewächse zu melden. Im Hinblick auf den Breitbandausbau informierte der Erste Stadtrat Matthias Heller, dass ein kleinerer Anbieter 100 der 130 Knotenpunkte für ein Jahr reserviert hat. Dies könne zu Verzögerungen führen, da ein weiterer größerer Anbieter so lange nicht tätig werden könne. Auf die Anfrage des Stadtverordneten Rainer Weitzel (SPD) zum Ausbau des Mobilfunks sagte Dr. Richtberg: „Das sollte hoffentlich losgehen“.

Stadtverordnetenvorsteher Udo Kornmann am Dienstagabend. Foto: Philipp Weitzel

Einstimmig fasste die Stadtverordnetenversammlung den Beschluss für eine weitere Beteiligung an der Region Vogelsberg Touristik GmbH mit 0,15 Prozent bei 100.000 Euro. Ebenfalls einstimmig stimmten die Stadtverordneten für keine weitere Anpassung der Wassergebühren in den kommenden drei Jahren sowie eine Änderung der Friedhofsordnung.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit berieten das Stadtparlament über den Verkauf eines Acht-Familien-Hauses in der neuen Straße und stimmte einstimmig dafür. Der Verkaufspreis und der Name des Käufers wurden der Öffentlichkeit nicht bekannt gegeben. Das Grundstück hat eine Fläche von 1873 Quadratmetern, das Gebäude wurde im Jahr 1963 errichtet. Laut städtischer Drucksache waren die Sanierung des Hauses und der Verbleib der Mieter im Haus eine Verkaufsbedingung. Laut der Drucksache soll eine Zusage für die Modernisierungsmaßnahmen Heizung, Fenster und Badezimmer vorliegen.

Mangels unvollständiger Unterlagen musste die endgültige Feststellung des Jahresabschlusses für das Jahr 2016 und die Entlastung des Magistrates zur endgültigen Beschlussfassung in den Haupt- und Finanzausschuss überwiesen werden. In diesen Ausschuss wurden auch die Beratungen zur Gebührenordnung der Friedhofsordnung überwiesen, nachdem der Stadtverordnete Arndt Planz (SPD) diskussionsbedarf anmerkte. Laut seinen Angaben müssten die Gebühren für die Räumung von Grabstätten nach 30 Jahren noch einmal besprochen werden, wenn diese künftig im Voraus bezahlt werden sollen.

Ankündigung

Am kommenden Samstag (19. Oktober) findet eine groß angelegte Katastrophenschutz-Übung des Deutschen Roten Kreuzes an den Hausgemeinschaften Schlossblick in Romrod statt. Ab 15.30 Uhr werden mehr als 50 Einsatzkräfte an dem Objekt trainieren. Beteiligt ist auch ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Romrod. Interessierte Zuschauer können die Übung am besten vom Platz vor der Schlossapotheke verfolgen.

3 Gedanken zu “Noch freie Plätze in den Hausgemeinschaften Schlossblick

  1. Am 04.11.2019 sollten meine Eltern einziehen. Jetzt ist es schon wieder auf den 15.11.2019 verschoben worden. Irgend etwas stimmt doch nicht.

  2. Täusche ich mich oder ist da mal wieder ein Angebot für Besserverdiener-Rentner entstanden? Die meisten Romröder werden sich ausrechnen können, dass sie sich eine Wohnung in den „Hausgemeinschaften Schlossblick“ von ihrer Rente nicht werden leisten können.
    Beim alternativen Konzeptionieren hat man nämlich vergessen, auch alternativ – und das hätte nicht zuletzt geheißen – kostengünstig (Modulbauweise, Holzkonstruktion usw.) zu BAUEN! Stattdessen hat man Unsummen öffentlichen Geldes und vielerlei Zuschüsse zuerst verplant und dann in der Baugrube versenkt, Geld, das sich die Stadt Romrod von den Pächtern/Betreibern wieder holen will, die es dann den Bewohnern auf die Rechnung setzen. „Eineinhalb von fünf Hausgemeinschaften der ‚Seniorenunterkunft Schlossblick‘ [Ach, schon wieder ein neuer Name? Da werden sich demente Bewohner*innen aber freuen!] sind belegt.“ Das wären 16 der 54 Plätze. Ziemlich mager für ein Objekt, das eigentlich schon hätte eröffnet sein sollen. Nun wird man wohl – wie bei den meisten ähnlichen Projekten – in einem weit größeren Radius nach solventen Senioren suchen müssen. Diese kämen – so neulich ein von einem ähnlichen Vorhaben restlos begeisterter Initiator – „aus ganz Deutschland“! Da wird es dann aber schwierig mit der „sozialräumlichen Vernetzung in die umliegenden Ortschaften“. Na ja, noch sind Inlandflüge ja billig.
    Es ist so typisch für das „alternative“ Residieren wohlhabender Senioren: Wer genug auf der Naht hat, braucht nach freien Plätzen in der Komfortzone nicht lange zu suchen. Er kann sich vor Angeboten nicht retten, inklusive Betreuung im Bedarfsfall und angenehmer Mitbewohner.
    Und was machen die Durchschnittsrentner mit 900 Euro monatlich und diejenigen, die zur kargen Rente noch Grundsicherung beantragen müssen? Insbesondere wenn sie allein leben (https://www.youtube.com/watch?v=M1b0ZrDV3PM)? Alternatives Wohnen ist da nicht vorgesehen, es sei denn, man zählte „Seniorenunterkünfte“ in Obdachlosenquartieren oder auf Campingplätzen mit dazu. Kirche ist was für die Mittelschicht. Denn die in den Gemeinden Aktiven sind in aller Regel Leute, denen es materiell gut geht. Entsprechend meidet man den „Geruch der Armut“ und wendet sich rosinenpickenderweise lieber unproblematischen Senioren zu, den „jungen Alten“, die einem Kreise Gleichgesinnter im Gemeindehaus gern Videos vorführen, die sie Fahrrad fahrend am Kilimandscharo zeigen.

  3. …ein schönes Motto sowohl für Ex-LuWiA als auch für den Mobilfunk-Ausbau. Liebe, Glaube, Hoffnung. Derweil denken sich die Stadt Romrod und der neue Betreiber der „Seniorenunterkunft“ (klingt wie Notunterkunft) blumige Namen aus: „Schlossallee“ (wohl die Ersterklasseabteilung für Privat-Pflegeversicherte), „Am alten See“, „Sieben Linden“, „Zum Jägertal“, „Am Lenchen“ für die Hausgemeinschaften sowie „Antreff“ (man beachte das geistreiche Wortspiel mit Antrift!) für den Treffpunkt. Ja, das schafft eine heimelige Heim-Atmosphäre. Allerdings „top down“. „Bottom up“ wär natürlich auch gegangen (Sprich: Die Bewohner oder Nutzer denken sich selbst einen Namen aus.) Aber warum mit dem alternativen Seniorenwohnen schon gleich zu Anfang beginnen. Der „Grüne Faden“, die Mitarbeiterzeitschrift des St. Elisabeth-Vereins (https://www2.elisabeth-verein.de/fileadmin/user_upload/PR/Dokumente/Faden/GF-67.pdf), bejubelt in seiner letzten Ausgabe (S. 31) immerhin die hehren Zielsetzungen des Tochterunternehmens „Altenhilfe St. Elisabeth gGmbH“, die neben den drei stationären Pflegeinrichtungen an den Standorten Wetter, Lahntal-Sterzhausen und Rosenthal künftig auch die „Unterkunft“ in Romrod betreiben soll:
    „Hausgemeinschaftskonzept“, „sozialräumliche Vernetzungen in die Ortschaften“ sowie „Einbindung von bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt“ heißen die „großen Bausteine“ der eigenen gemeinwohlorientierten Arbeit. „Im Anfang war das Wort […], und ohne dasselbe wurde auch nicht eins, das geworden ist (Johannes 1, 1-3). Nun ja, grün ist die Hoffnung und schwarz der Humor. Oft waren die schönen Worte auch das einzige, was geworden ist, da beißt die Maus keinen „grünen Faden“ ab.
    Während die Altenhilfe in den Startlöchern steht und mit den diakonischen Hufen scharrt, müssen sich Glasfaser-Freunde an ihren Milchkannen noch gedulden. Denn
    auf den letzten Metern zwischen Verteilerkasten und Teilnehmerhausanschlüssen hat sich die Telekom mit ihrem Kupfermonopol (Vectoring) tief eingegraben und erst mal schlafen gelegt, weil kleinere Anbieter, die sich aufgrund kartellrechtlicher Bestimmungen ein paar Hundert Knotenpunkte sichern konnten, den Immer-noch-Staatskonzern jetzt beim zügigen Endausbau blockieren. Man muss das nicht verstehen. Der Deutschlandfunk versucht es aber trotzdem zu erklären (https://www.deutschlandfunk.de/breitbandausbau-die-probleme-der-telekom-mit-dem-breitband.684.de.html?dram:article_id=440029). Viel Spaß bei der Lektüre.

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren