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Mammutsitzung des Romröder OrtsbeiratsIdee im Ortsbeirat: „Lost Place“ am Waldrand wiederbeleben

ROMROD (pw). Vom Spielplatz bis zum Friedhof: Der Ortsbeirat in Romrod diskutierte am Freitagabend über zwei Stunden im Mehrgenerationenhaus. Unter der Leitung von Ortsvorsteher Hauke Schmehl  widmeten sich die Beiratsmitglieder den örtlichen Themen mit einer langen Tagesordnung.

Zum Behelf gegen den Bauplatzmangel im Ortsgebiet warb Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg in dem Gremium zur Umwandlung einer Friedhofsfläche zum Wohngebiet. „Es könnten sechs bis acht Bauplätze entstehen“, sagte Richtberg. Sie mahnte, dass ohne diese Lösung in den nächsten zwei Jahren keine Bauplätze in Romrod bestehen würden. Laut ihren Angaben sprach sich ein Großteil der Anwohner für das Vorhaben aus, insbesondere weil ein bestehender Erdwall in Richtung des Friedhofs erhalten bleiben soll.

Welche Kosten für die Umwandlung der Friedhofareals zum Wohngebiet anfallen, konnte die Bürgermeisterin dem Ortsbeirat nicht mitteilen. Langfristig könnten laut ihren Angaben zwei weitere Optionen für Bauplätze in Betracht kommen, dazu nannte sie die Erweiterungen des bestehenden Neubaugebiets in Richtung Rabenstrut sowie in Richtung des ehemaligen Landhotel.

Der insbesondere von Besuchern des Romröder Schlosses genutzte Parkplatz Brauwiese ist seit Jahren ein Thema in dem Beirat, so auch am Freitagabend. Auf die Anfrage von Ortsvorsteher Schmehl zur Neugestaltung der Fläche, stellte Bürgermeisterin Richtberg eine Maßnahme für das kommende Jahr in Aussicht. Laut ihren Angaben soll das Vorhaben im Rahmen des Förderprojekts Hessenkasse angegangen werden. Der Ortsbeirat soll bei der Planung beteiligt werden, beispielsweise zur Einführung von Wohnmobilstellplätzen.

Lost Place am Waldrand

Zur Erholung und dem Freizeitgenuss in der Schlossstadt stellte Schmehl drei Ideen vor, die auch im Rahmen des sogenannten SILEK-Prozesses (Schwerpunkt-Integriertes Ländliches Entwicklungs-Konzept) bereits diskutiert wurden. Allen voran warb der Ortsvorsteher für einen Aktiv-Weg, auf dem Jung und Alt zur Bewegung im Freien motiviert werden sollen. Bürgermeisterin Richtberg kündigte dazu die Bewerbung bei einem Förderprogramm an.

An weiteren Ideen wurden ein Teich-Wanderweg zu beispielsweise dem Merschröder-, Buchhölzer- oder Heiligenteich und eine Wiederbelebung des brach liegenden Schullehrpfads genannt. Dieser „Lost Place“ verwildert seit Jahren am Waldrand hinter der Mittelpunktschule, zu ihm zählen ein großes Erdterrarium, ein Hügelgrab, verschiedene Hütten und ein Rhododendrongarten.

Für den Spielplatz an der katholischen Kirche machte sich der Ortsbeirat für ein weiteres Spielzeug stark. Ein Karussell wurde jüngst durch einen umgestürzten Baum zerstört. Bürgermeisterin Richtberg informierte zum Spielplatz, dass ein barrierefreier Zugang von der Alsfelder Straße (B 49) in Aussicht steht. Dieser soll über einen Art Pfad im Bereich eines Bäckerei-Geländes hergerichtet werden. Gleich mehrere Mitglieder des Beirats berichteten von einer wiederkehrenden Verunreinigung des Platzes, die sich immer Freitagabends zutragen soll.

Künftig Blitzer auf Tempo-30-Strecke

Die neu eingerichtete Tempo-30-Strecke auf der Zeller Straße wurde vom Ortsbeirat begrüßt, er hatte sich in der Vergangenheit für das Vorhaben stark gemacht. Bürgermeisterin Richtberg kündigte in diesem Rahmen Geschwindigkeitskontrollen an: „Blitzen ist als erzieherische Maßnahme notwendig“. Die Mitglieder des Ortsbeirats merkten an, dass auf die Geschwindigkeitsbegrenzung von der Jägerstraße kommend nicht hingewiesen wird und dass das Tempo-30-Schild an der Zufahrt von der Bundesstraße kommend leicht zu übersehen ist.

Auch wurde vorgeschlagen, dass Tempolimit auf der Fahrbahn großflächig im Bereich der neu angebrachten Poller aufzumalen. Zur Sanierung der maroden Zeller Straße teilte Richtberg mit, dass Hessen Mobil eine Maßnahme für das Jahr 2021 plane. Aus diesem Anlass sollen die Kanäle in diesem Bereich überprüft werden. Sie regte zudem eine Querungshilfe für Fußgänger auf dieser Straße an.

Eine biologische Gefährdung in Form des Eichenprozessionsspinners wurde vom Romröder Ortsbeirat ebenfalls thematisiert. Diese bestand zeitweise in der Lutherstraße und sorgte für Erkrankungen in Form von Juckreizen sowie Hautausschlägen. Bürgermeisterin Richtberg merkte dazu an, dass dort mehrere Nester entdeckt und durch eine Fachfirma beseitigt wurden. „Wir haben streng nach Handlungsanweisung gearbeitet“, so Richtberg. Aus diesem Grund kam es in diesem Bereich kurzzeitig auch zu Absperrungen.

Im Rahmen der Sitzung warb Bürgermeisterin Richtberg für eine zukunftsfähige Entwicklung des Friedhofs. Sie regte dazu eine Sanierung der Trauerhalle sowie Pflasterarbeiten an. Zudem informierte sie über die Restauration der Grabkreuze von Ferdinand Richtberg und seinen Angehörigen. Der Namensgeber für eine Straße in Romrod hatte sich unter anderem um den Schulausbau verdient gemacht und erhielt zu Lebzeiten eine besondere Grabfürsorge zugesprochen. Die Grabkreuze sind im Eingangsbereich des Friedhofes aufzufinden.

Einstimmige Befürwortung des Ortsbeirates fand die neue Gebührenordnung für die Gemeinschaftshäuser. Diese sieht eine Begünstigung für Bürger der Schlossstadt vor. Ortsvorsteher Schmehl merkte in diesem Rahmen eine Erneuerung der Beschallungsanlage an, die derzeit nicht benutzerfreundlich sei.

Probleme um den Jugendraum in Romrod

Im Rahmen der Sitzung wurden Probleme um den Jugendraum in Romrod bekannt. Aus diesem Grund soll die nächste Sitzung des Beirats in der Räumlichkeit stattfinden. „Wichtig ist, dass die Jugend ein Zuhause hat“, so Schmehl. Zur Mobilfunksituation kündigte Richtberg im Rahmen der Sitzung zwei neue Funkmäste im Bereich des Alsfelder Bergs und der Bornhecke an. Das Gremium warb zum Abschluss zur Teilnahme am lebendigen Adventskalender in Romrod, Informationen dazu sind über team-mgh@romrod.de erhältlich.

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