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Rund 150 Leute gingen in Lehrbach zusammen mit der Schutzgemeinschaft Gleental auf die StraßeMit Traktoren und Fahrrädern wurde gegen den A49-Ausbau demonstriert

LEHRBACH (ol/kd). „Für Wasser und Wald, wir sagen Halt“, „Keine A49 im Trinkwasserschutzgebiet“, „Wird die A49 gebaut ist das Trinkwasser im Gleental versaut“ oder aber „Bitte Politiker, stoppt den Wahnsinn“ ragten auf den Schildern der Menschen oder an den großen Traktoren in Lehrbach an diesem Freitag – und das hatte einen Grund. Rund 150 Menschen gingen dort nach dem Aufruf der Schutzgemeinschaft Gleenbachtal auf die Straße und demonstrierten. Sie demonstrierten lautstark gegen den geplanten Ausbau der A49 und der damit einhergehenden Rodung von insgesamt 110 Hektar Wald.

„Die Gefahren für Mensch und Umwelt, die mit der Vernichtung des Waldes einhergehen, sind verheerend“, so die Demonstranten auf der Straße. Mit Traktoren und Fahrrädern forderten sie die sofortige Umplanung der Trasse durch das Klima- Trinkwasser- und Artenschutzgebiet in Mittelhessen.

Damit wurde innerhalb weniger Wochen bereits zum zweiten Mal gegen die Pläne der Straßenbaugesellschaft DEGES und der hessischen Landesregierung demonstriert. „In Zeiten, in denen junge Leute rund um den Globus für das Klima auf die Straße gehen und klimaschützende Entscheidungen der Politik dringend gefragt sind, ist ein solches Vorhaben schlicht unverantwortlich,“ erklärt Christoph Schulze-Gockel, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Gleental, die die Demonstrationen organisiert.

Bei der Kundgebung der Demonstration. Alle Fotos: kd

„Die geplanten Rodungen im Herrenwald und Dannenröder Forst zerstören unwiederbringlich ein in sich geschlossenes und gesundes Ökosystem und die Heimat vieler bedrohter Tierarten und Insekten.“ Zudem ließen sich bei dem Ausbau der A49 die Gefahren für die Trinkwasserversorgung in Hessen nicht abschätzen. „Die geplante Trasse führt durch ein Trinkwasserschutzgebiet mit einer Brunnenkette, die bis in den Großraum Frankfurt Trinkwasser liefert. Wir kämpfen ja heute schon gegen sinkende Grundwasserpegel – wer weiß denn schon, was ein solcher Autobahnausbau langfristig für Risiken birgt?“

Die Schutzgemeinschaft appellierte daher dringend an die Beteiligten, das geplante Vorhaben aus Klimaschutzgründen grundsätzlich zu überdenken. Zudem seien bei dem Projekt gravierende Verstöße gegen den Planfeststellungsbeschluss erwiesen, insbesondere bei Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie.

Ihre Vorwürfe hat die Schutzgemeinschaft daher auch in einem offenen Brief an den hessischenWirtschaftminister Tarek Al-Wazir formuliert. Dieser hatte jüngst auf ein Einhalten der Planfeststellungsbeschlüsse verwiesen, ohne die neuesten Erkenntnisse, die für eine Neubewertung des Autobahnausbaus unerlässlich sind, in Betracht zu ziehen. „Es ist fünf vor zwölf. Wir bitten die Landesregierung daher eindringlich, im Interesse der heutigen und künftiger Generationen zu handeln“, sagte Schulze-Gockel.

10 Gedanken zu “Mit Traktoren und Fahrrädern wurde gegen den A49-Ausbau demonstriert

  1. —Ich werde mich immer wiederholen solange ich diesen Blödsinn lese——
    Ich bitte alle Verantwortlichen die A49 so schnell wie möglich weiterzubauen und den Anschluss an die A5, zu Entlastung der Anlieger der A5, herzustellen. Wir werden jeden Tag von Lärm und Schmutz von tausenden LKWs krank gemacht. Auch bei uns sollen wieder Bienen und Insekten leben dürfen und das wichtigste, auch wir Menschen an der A5 wünschen uns ein etwas gesünderes Leben. Dazu muss die A49 gebaut werden. Danke. Alles andere ist Egoismus und Eigeninteresse. Die Alternativen kann ich schon nicht mehr hören. B62 noch mehr Verkehr auf die Bundesstraße, A485 und dann wohin? Bundesstraße und wieder die A5. Dieses Konstrukt entlastet nicht ein bisschen die Anwohner der A5 sondern belastet auch noch das Umfeld!! Die Schutzgemeinschaft Gleental denkt nur an sich.
    Also sofortiger und beschleunigter Weiterbau der A49 mit Anschluss an die A5 bei Gemünden.

  2. wer gegen die A 49 ist sollte mal an die Anwohner denken die den täglichen LKW Verkehr entlang der B 62 ertragen müssen denken. Grotten Molche die es nie dort gab Gräser Sorten aus der Phantasie Grüner Pappnasen entsprungen sind was denn noch?????

  3. So so mit Traktoren unterwegs, und wieviel Diesel wurde da verschwendet bzw. Sinnlos Abgase produziert.(Das ganze natürlich vom Steuerzahler mit finanziert durch EU gefördert, einfach nur Top)

    Und zum Thema Trinkwasser wer ist den dafür verantwortlich, dass unser Trinkwasser ständig mit Nitrat verseucht wird?

    Diese Menschen sollten bitte nur für eine Woche mal an der B62 wohnen, besonders wenn auf der A5 wiedermal Stau ist.

  4. Der Ausbau wird Frankfurt und Kassel besser und umweltfreundlicher verbinden. Dazu werden Menschen im strukturschwachen Gebiet besser an Arbeitsplätze angebunden.
    Der Planfeststellungsbeschluß ist 2012 (!) erlassen und erfolglos beklagt worden. Warum man jetzt noch demonstriert ist unklar.
    Müssen wirklich jetzt erst die Befürworter und Leidtragenden der Nichtanbindung demonstrieren?

  5. Grüne und Großgrundbesitzer blockieren seit Jahrzehnten diesen überfälligen Ausbau der Autobahn. Denkt eigentlich auch jemand die ganzen Anwohner im Umkreis von 40 Kilometern, die unter dem LKW Verkehr leiden und wer kommt für die ganzen Hausschäden auf, die durch den massiven Verkehr verursacht werden? Hier zählt der Kammmolch wieder mehr als der Mensch.

  6. Ich bin überzeugt davon das unsere Umwelt sehr schützenswert ist, faszinierend finde ich trotzdem immer wieder wieviele überzeugte bedingungslos Umweltschützer spontan aufwachen wenn es an die private Wohlfühlzone geht. Da sind neue Windräder plötzlich der Untergang des Abendlandes, Molche und Fledermäuse die bisher kaum jemand kannte absolut schützenswerte und Wasserschutzgebiete überlebenswichtig für die ganze Region.
    Über die Autobahn A5 z.B. die unsere Heimat seit Jahrzehnten durchschneidet wird trotzdem weiter fröhlich nach Rhein Main gependelt. Ist ja auch nicht schlimm, die Autobahn geht ja an anderen Wohn- und Schlafzimmern vorbei…
    Tut mir wirklich leid. Ich liebe unsere Heimat aber was hier manchmal veranstaltet wir ist wirklich wahnwitzig.

  7. Bin gelegentlich unterwegs am jetzigen Autobahnende in Neuental. Da brummt es! Ein neues Industriegebiet entsteht in Autobahnnähe. Ich sag‘ mal so: Wo die Verkehrswege verlaufen, da läuft es rund. Wo es nicht rund läuft, können die Vogel-Freunde und Bienenzüchter gerne ihr beschauliches Leben führen. Überall, wo Autobahnen verlaufen, entstehen neue Jobs und neue Möglichkeiten. Siehe: AS Homberg (Ohm). Nur wo Bewegung ist, ist Leben. Stillstand ist Tod.

  8. Ja nee ist klar… wenn man eine Autobahn baut fällt danach weniger Regen und der Grundwasserspiegel sinkt.

    Also das ist sowas von daneben, wie kann eine erlöse Redaktion jemanden zitieren, der offensichtlich betrunken auf dem Traktor saß?

  9. Diese massive Berichterstattung über ein paar Fortschrittsverweigerer nimmt ja schon groteske Züge an!

    Ich als Gleentaler sage ganz klar: Baut die A49 so schnell es geht. Endlich < 1h Pendeln bis Frankfurt und Kassel und noch dazu fällt ein Großteil der LKWs weg, die sich auf dem Weg nach Stadtallendorf oder Marburg derzeit direkt durch die Dörfer zwängen.

    PRO A49! Bauen! Jetzt!

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