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Ausstellungsreihe Kunst trifft Kommerz in Lauterbach geht zu EndeDie Geburt, die Wiedergeburt und der Tod der Kunst

LAUTERBACH (tsz). Zwei Wochen lang haben sich in Lauterbach Kunst und Kommerz die Räume geteilt. Jetzt wurde die Ausstellungsreihe mit drei verschiedenen Programmpunkten beendet: mit einem Anfang, einer Vollendung, und einem Ende.

In Lauterbach herrscht das Kunst-Fieber: nachdem in den vergangenen zwei Wochen in 28 verschiedenen Geschäften in der Lauterbacher Innenstadt die Gemälde und Werke 28 unterschiedlicher Künstler ausgestellt wurden, wurde an diesem Samstagmittag um 12 Uhr die Ausstellungsreihe offiziell beendet. Doch bevor die Ausstellungsreihe endete, warteten noch drei Programmpunkte auf die Lauterbacher Kunstinteressierten.

Statt Pixel werden Steine geschoben

Zuerst stand dabei die Inbetriebnahme, quasi die Geburt, eines neuen Kunstwerkes an: den Lauterbacher Pixelsteinen. Hinter diesem Werk von den ansässigen Künstlern Andreas Schmelzer und David Weiss versteckt sich eine Wand mit 330 getöpferten Steinen. Diese kleinen Steine, die mit der Hilfe der Töpferei Bauer aus Lauterbach gestaltet wurden, sind auf vier Seiten bemalt und können gedreht werden. Somit können die Besucher des Kunstwerkes am See in Lauterbach ihr eigenes Kunstwerk „erdrehen“.

Das erste Kunstwerk bekam dabei spaßeshalber den Titel „Blaue Pyramide vor fahlem Hintergrund mit gelber Sonne und einem toten König“, wie der Geschäftsführer des Stadtmarketing Lauterbach, Erwin Fauß, scherzte. Dabei soll das Kunstwerk dauerhaft an der Lauter stehen bleiben und die Passanten dazu einladen, einen Moment inne zu halten und ihrer eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen.

Die Lauterbach Pixelsteine laden ein zum Kreativ sein.

Auch die beiden Künstler Schmelzer und Weiss bedanken sich bei den Helferinnen und Helferin für die Mithilfe an der Gestaltung von Lauterbachs neustem Kunstwerk. Dabei ist der überwiegende Teil des Kunstwerks, wie die Aussparungen an der Tafel für die Steine, von Hand gemacht wurden. Damit wollte man erreichen, dass das Werk möglichst organisch bleibt und nicht industriell wirkt. „Hätten wir vorher gewusst, was wir da für eine Arbeit auf uns nehmen, hätten wir uns das vielleicht nochmal überlegt“, scherzte das Künstlerduo bei der Inbetriebnahme – beide mit viel Stolz.

Ist das Kunst oder kann das weg?

Neben der Geburt der Lauterbacher Pixelsteine stand auch die Fertigung eines Gemäldes an, das sich in den letzten zwei Wochen Stück für Stück veränderte. Bei der Kunstaktion Renaissance von Fritz Reith in der Buchhandlung Lesezeichen verwandelten sich alte Gemälde in neue Kunstwerke, angelehnt an einen der bedeutendsten Vertreter des abstrakten Expressionismus, Jackson Pollock. Das Actionpainting wurde dabei zuerst beweißt, anschließend besprenkelt und schließlich zum Abschluss mit echtem Blattgold bestückt.

„War das Kunst? Das kann jetzt weg!“. Das am Berliner Platz entstandene Tor verfällt nun der Flüchtigkeit der Kunst.

Letztlich stand neben der Geburt und der Wiedergeburt auch der Tod eines Kunstwerkes an: Unter dem Motto „War das Kunst? Das muss jetzt weg!“ wurde das am Berliner Platz aufgebaute Eisenbacher Tor abgebaut. Das wurde zur Eröffnung in dem spielerischen Kunst-Workshop „Kunst – Raum – Material“ zu Beginn der Ausstellungsreihe errichtet, muss nun aber auch der Flüchtigkeit der Kunst unterliegen.

Die schönsten 'Pixelsteine' Lauterbachs
Nach der Inbetriebnahme startet der Stadtmarketing Lauterbach e.V. jetzt auch einen kleinen Wettbewerb zum schönsten Pixelgemälde Lauterbachs.

Zum Mitmachen muss nur ein Bild von einem eigenen Kunstwerk mit den Pixelsteinen an den Verein gesendet werden. Das beste Bild wird schließlich am 8. September prämiert.

Die Teilnahme ist unter folgender E-Mail möglich: stadtmarketing@lauterbach-hessen.de

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