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Dreifache Premiere bei der „BäderKultur“ – Neue Alsfelder Veranstaltungsreihe mit Klassikkonzert erfolgreich eröffnetVerzauberte Sommernacht mit romantisch-exzellenter Musik

ALSFELD (ol). Es war wahrlich ein Sommernachtstraum, und ein Abend der Premieren: Die Familie Urvalov gab erstmals gemeinsam einen Konzertabend, der Violinist Anton Urvalov trat erstmals auch als Pianist auf und vor allem war es das erste Event der neuen Veranstaltungsreihe „BäderKultur“ im Alsfelder Hallenbad.

In der Pressemitteilung des Bades heißt es, mit einer fast ausverkauften Halle verbucht das Erlenbad das als Erfolg und ist zuversichtlich, dass die neu zu etablierende Veranstaltungsreihe den Zuspruch erhält, den sich die Mitarbeiter der Erlenbades für ihr innovatives Sommerangebot wünschen.

Der Boden des über die Sommermonate leergepumpten Hallenbades war Samstagabend mit königsblauem, wassergleichem Teppich ausgelegt, im Nichtschwimmerbecken war das Auditorium platziert, das mit Blick gen Erlenteich den illuminierten Flügel unter der Galerie des Bades gut im Blick hatte.

Dieser war einen Tag zuvor unter schwerem körperlichen Einsatz der „Heinzelmänner“ der Stadt Alsfeld – den Mitarbeitern des Alsfelder Baubetriebshofes – durch das einzige Fenster im Hallenbad hineingehoben und von einem eigens aus Wiesbaden angereisten Klavierstimmer am Samstagmorgen für den außergewöhnlichen, musikalischen Abend im Bad vorbereitet worden.

Der Aufwand hat sich gelohnt

Der Aufwand habe sich gelohnt – so der Tenor der Gäste, die trotz warmer Sommertemperaturen im Bad nach knapp zweistündigem Konzert beseelt von den romantischen Tönen der Alsfelder Klavier- und Violinen-Virtuosen den Heimweg antraten. Das, was ihnen Alexander, Olga, Viktor und Anton Urvalov an diesem Abend am Flügel sowie mit Violine und Viola zu Gehör brachten, sei ein Zeugnis an Professionalität, Leidenschaft und Perfektion gewesen.

Urvalovs, die erstmals alle gemeinsam einen Konzertabend als Familie gaben, hatten ein anspruchsvolles Programm von Komponisten aus der Romantik des 19. Jahrhunderts zusammengestellt. Sie begeisterten die Gäste mit Tschaikowski, Rachmaninow, Schumann, Schubert, Mendelssohn-Bartholdy, Brahms, Chopin, Liszt aber auch Stamitz, Grieg und Debussy. Dabei wählten sie temperamentvolle, vergnügte und leichte Kompositionen aus, die zu einem solchem beschwingtem, lauen Sommerabend hervorragend passten.

So waren beispielsweise von Rachmaninow, von dem man oftmals vor allem die schwermütigen Kompositionen kennt, unter anderem die Prélude G-Dur op.32/5 zu hören, von Schumann Arabesk op.18 und Bärentanz – letzteres vierhändig von Alexander und Viktor Urvalov intoniert – und von Liszt Nocturne „Liebestraum“.

Beeindruckend sei vor allem die Vielseitigkeit gewesen – nicht nur der künstlerischen Darbietungen, sondern auch im Zusammenspiel der Familie Urvalov, die man so noch nie gesehen hatte: Mutter, Vater und die zwei Söhne wechselten sich in Soli aber auch im Zusammenspiel ab – mal als Solisten am Klavier, Viola und Violine, mal vierhändig am Flügel oder auch in der Kombination Olga oder Viktor mit dem jüngsten Familienmitglied Anton am Streichinstrument.

Ein Konzert mit Einmaligkeit und Facettenreichtum

Das der Abend erstklassige Musik versprach war zu erwarten, spätestens nach der Laudatio von Organisatorin Anja Kierblewski, die nach den Grußworten von Bürgermeister Stephan Paule und Bäder-Geschäftsführer Ralf Kaufmann die vielfältig ausgezeichneten Musiker vorstellte. Alexander und Olga Urvalov, die sich einst an der Hochschule für Musik in Nowosibirsk kennenlernten, sowie auch ihre inzwischen erwachsenen Söhne Viktor und Anton Urvalov haben alle eine hervorragende Ausbildung, Studien und Meisterkurse unter namhaften Musikpädagogen erhalten und sind auf nationalen und internationalen Bühnen zu sehen und zu hören, natürlich unter ebenfalls namhaften Dirigenten. Alle vier seien Preisträger von nationalen und internationalen Wettbewerben – teils als Solisten, teils auch als Begleitpianisten.

Am Samstagabend waren sie nun exklusiv für die Gäste des Erlenbades und Liebhaber klassischer Musik in ihrer Einmaligkeit und ihrem Facettenreichtum zu erleben – unter ihnen Zuhörer mit absolutem Gehör, die sicherlich eine hervorragende Konzertkritik schreiben würden, sowie Mehrfachinteressierte, die diesen besonderen Abend einfach miterleben wollten und beeindruckt von Location, Atmosphäre und Darbietung waren.

Egal aus welcher Motivation heraus, sich das Auditorium gebildet habe: Ohne gewünschte Zugabe von allen durften die Ausnahmemusiker die Schwimmbadbühne nicht verlassen. Und in dieser überraschte die Familie nochmals: Nicht nur durch ihr lebhaftes und mitreißendes Spiel, sondern auch durch den Auftritt von Anton Urvalov, der seine Liebe zur Musik über Viola und Violine auszudrücken pflege, nun aber erstmals öffentlich sein ebenfalls meisterliches Können am Klavier zeigte – was nicht nur die Zuschauer begeisterte, sondern was auch ihm sichtlich Freude machte. Zum Schluss des Abends und des Auftakts der BäderKultur bleibe dann nur eins zu sagen: Danke.

6 Gedanken zu “Verzauberte Sommernacht mit romantisch-exzellenter Musik

  1. Von Stefanie Planz

    Ich kenne die Familie Urvalov seit 20 Jahren. Die Familie gemeinsam bei einem Konzert erleben zu dürfen, war noch nie zuvor möglich. Wie schön, dass es auf die Beine gestellt wurde und es Sponsoren gab, die es an diesem besonderen Ort ermöglicht hatten. Es war auf jeden Fall ein sehr schönes Erlebnis für meine Tochter und mich! Offensichtlich hat es einer Person, die wahrscheinlich lieber in einem wohltemperierten Konzertsaal oder in einer Aula gesessen hätte, nicht gefallen. In einem Kommentar – in solcher Weise (Pseudonym: Besucher xy) – mit Dreck zu werfen, das ist eigentlich eine Frechheit. Es ärgert mich, weil hier jemand mit einem solchen Kommentar anderen die Freude nimmt und sehr wahrscheinlich Personen verletzt, die sich stark engagieren. Wer macht so was?

    1. „Es ärgert mich, weil hier jemand mit einem solchen Kommentar anderen die Freude nimmt und sehr wahrscheinlich Personen verletzt, die sich stark engagieren. Wer macht so was?“
      Kritik ist erlaubt. Jeden freut und ärgert etwas anderes. Und wo jeder jeden kennt wäre ein Meinungsaustausch unter Klarnamen höchst unergiebig, weil sich die Leute nur noch Nettigkeiten sagten, um nicht anzuecken. Wenn wie hier eindeutig positive und eindeutig negative Eindrücke nebeneinander stehen, ist doch dafür gesorgt, dass kein einseitiger Verriss oder eine bösartige Bewertung von Aktionen/Akteuren stattfindet.
      Neulich verbrachte ich das Wochenende in einem Vier-Sterne-Hotel, das sich in unserer Region eines sehr guten Rufs erfreut. Ich habe meinen Aufenthalt auch genossen. Beim morgendlichen Frühstück jedoch ein unglaublicher Fauxpas: Da lag doch im liebevoll dekorierten Brotkorb das Backshop-Sortiment eines Discounters grau und gummiartig-zäh vor mir. Lediglich die Croissants waren genießbar. Wie geht man jetzt damit um? Beschwert man sich? Und zwar mit der gebotenen Schärfe? Oder schweigt man um des lieben Friedens willen, aber geht nie wieder hin? Ich finde, man sollte auf Kritik nie verzichten, weil man damit „sehr wahrscheinlich Personen verletzt“. Das Leben ist kein Ponyhof.

  2. Ich glaube, Sie waren auf einer anderen Veranstaltung als der Rest der Gäste. Die Musiker waren selbst von der Akustik begeistert, das Publikum hat zum Großteil darum gebeten, regelmäßig solche Konzerte zu veranstalten…. es war etwas warm, dass stimmt. Was aber auch an den hohen Außentemperaturen lag, die durch die großen Fenster das Bad aufgeheizt haben.
    Ich finde es sehr schade, dass solche Initiativen und Menschen, die sich engagieren durch so eine negative Aussage beleidigt werden, die in dem Fall absolut unsachlich und falsch ist. Keine Ahnung, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, aber vielleicht sollte dieser selber mal was auf die Beine stellen…

    1. „Keine Ahnung, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, aber vielleicht sollte dieser selber mal was auf die Beine stellen…“
      Unter den Besuchern „von A-Z“ ist immer mal einer mit einer extrem abweichenden Meinung. Es mag auch sein, dass er hierdurch die Gefühle derer verletzt, die Zustimmung erwartet haben oder sich öffentlich nicht harter Kritik ausgesetzt sehen möchten. Aber Klassik-Konzerte im Hallenbad sind eben auch ein wenig grenzwertig. Die Wagnis-Bereitschaft der Veranstalter ist zwar zu loben, doch verliert derjenige, dem solche Experimente überhaupt nicht gefallen, nicht gleich die bürgerlichen Ehrenrechte. Und das mit dem „Selbst-mal-was-auf-die Beine-Stellen“ ist doch nur eine Floskel! Wenn das die Bedingung wäre, unter der man seine Meinung „in Wort, Schrift und Bild“ frei äußern dürfte, bliebe von unserem Grundgesetz nichts übrig. Dann dürften Sie nicht mal die Müllabfuhr kritisieren, weil Sie selbst ja noch nie eine Mülltonne zum Abfallsammelfahrzeug gerollt haben.

  3. Die Veranstaltung wurde durch miese Vorbereitung ziemlich vergeigt. Es gab bestimmt +10°C Unterschied zum Außenbereich. Das Hallenbad wurde nicht gelüftet und die Saunas haben das zusätzlich aufgeheizt. Die Hitze wurde mit einem aufdringlichem abgestandenem Chlor-Gestank garniert. Die Akustik im Hallenbad war für jede Art der Musik pures Gift. Die Musiker haben ihr Ding aber tapfer durchgezogen. Ich will da auf keinen Fall wieder hingehen, solange die Halle nicht gelüftet werden kann.

    1. Das Sie in ein Hallenbad (Innen) gehen, was mit viel Glas und guter Isolierung im Winter bemüht ist angenehme warme Temperaturen zu schaffen wussten sie hoffentlich vorher!?
      Wie die Saunen (4 Stück gibt es) wovon 2 in extra Gebäuden im Außenbereich sind und die anderen zwei vom Hallenbad durch Wände und Räume ca 10 m entfernt sind den Raum aufgeheizt haben müssen Sie mir mal erklären.
      Das es in einem Schwimmbad nach Chlor riechen kann sollte auch keine neue Erkenntnis sein. Übrigens, der Chlor richt man nur wenn die zugesetzte Chemikalie im Becken mit Verschmutzungen und Bakterien reagiert.
      Dafür das es ein Hallenbad ist, fand ich war die Akustik gar nicht so schlecht. Klangqualität wie in der Elbphilharmonie oder irgendwelchen anderen Opernhäusern der Welt, hat denke ich auch keiner der Gäste dort erwartet und vor allem nicht für den Eintrittspreis. Und diese Herausforderung daraus etwas gutes zu machen haben die Musiker meiner Meinung nach mit Bravour gemeistert.
      Ich bin mir sicher das SIE zu keinem Zeitpunkt gezwungen wurden dort hinzugehen, dort zu bleiben und auch nicht nochmal wieder zu kommen.
      Es gibt Menschen die beschäftigen sich vorher mit der Veranstaltung die Sie besuchen möchten, kann ich ihnen um weitere Enttäuschungen vorzubeugen auch nur empfehlen.
      Sicher kann man hier noch Dinge optimieren, die Organisatoren freuen sich sicher über KONSTRUKTIVE Kritik und Vorschläge.
      Solch ein, im HASS Ton verfasster Beitrag, was in Deutschland leider normal geworden zu sein scheint, bringt keinen weiter und macht SIE lieber Besuchende auch nicht glücklicher.
      Hier versuchen Idealisten, in Alsfeld die Möglichkeit etwas zu erleben, am Leben zu erhalten. Geben wir Ihnen doch die Chance oder lassen Ihnen und allen die mit dem Abend zufrieden waren zumindest den Spaß daran.

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