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Tag der offenen Tür im „Tagestreff Schlitzerland“ am Seniorenzentrum SchlitzerlandEinblicke in die Tagespflege mit kulturellem Programm

SCHLITZ (ol). Die Vorbereitungen laufen bereits: das Team der Tagespflege am Seniorenzentrum Schlitzerland in Schlitz bereitet sich auf den „Tag der offenen Tür“ vor. Am Freitag, 7. Juni, sind die Öffentlichkeit, interessierte Senioren und deren Angehörige eingeladen, sich von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr einen Einblick über das vielfältige Angebot im „Tagestreff Schlitzerland“ zu machen.

Ob eingeschränkte Mobilität oder demenzielle Erkrankung, engagierte Pflegekräfte kümmern sich laut Pressemitteilung der Eichhof Stiftung um das Wohlbefinden der Senioren während der Anwesenheit in der Einrichtung. Das Angebot an Aktivitäten reiche von Bewegungseinheiten über Gedächtnistraining bis hin zu Entspannungsübungen, die in Einzel- und Gruppenbetreuung noch vorhandene Fähigkeiten stabilisieren oder gar verbessern sollen. Am Tag der offenen Tür gebe das Team um Leiterin Manuela Traud einen Einblick in die Arbeit und informiere umfassend.Neben der Möglichkeit zur Teilnahme an Frühstück, Mittagessen oder Kaffee und Kuchen würde den Besuchern auch ein kulturelles Programm geboten.

„Um 11.15 Uhr werden junge Gesangkünstler aus der benachbarten Kindertagesstätte Schlossgartenweg ein Ständchen für Senioren und Besucher geben. Am frühen Nachmittag zeigt die Musikschule Schlitz mit einem Ensemble von jungen Musikern den Bewohnern und Gästen, welche Fähigkeiten man mit entsprechender Anleitung an Instrumenten erlernen kann“, lädt Einrichtungsleiter Klaus Schaefer alle Interessierten dazu ein, sich am Tag der offenen Tür über die individuellen Optionen der Tagespflege zu informieren – von einem bis zu fünf Tage pro Woche sei jede Variante möglich, vergnügliche Zeit in entspannter Atmosphäre zu verbringen.

Als besonderer Gast wurde Clown Martin Lohse engagiert, der ab 10 Uhr zeigen wird, wie mit Humor Empathie geschult werde und welche Entlastung ein Lachen für Senioren und Pflegekräfte sein könne.

Ein Gedanke zu “Einblicke in die Tagespflege mit kulturellem Programm

  1. Berichte über Tagespflegeangebote im Vogelsbergkreis lese ich immer mit großem Interesse. Denn leider gibt es kaum Plätze in der Tages- und noch weniger in der
    Nachtpflege/Kurzzeitpflege. Dabei ist es angesichts des hohen Anteils häuslicher Pflegeverhältnisse (ca. 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause von Angehörigen betreut!) dringend notwendig, ausreichend Plätze im Tages- und Nachtpflegebereich vorzuhalten, damit pflegende Angehörige Auszeiten nehmen können, um sich zu erholen, oder trotz häuslicher Pflege ihren Beruf nicht aufgeben bzw. den Rest der Familie nicht vernachlässigen zu müssen. Bei Demenzkranken, die nachts besonders aktiv sind, oder Patienten, die auch während der Nachtstunden medizinisch behandelt oder überwacht werden müssen, ist die Nachtpflege dringend erforderlich, um chronischem Schlafmangel der pflegenden Angehörigen und damit weiteren gesundheitlichen Belastungen entgegen zu wirken.
    Allerdings scheitert eine ausreichende Entlastung der pflegenden Angehörigen nicht nur daran, dass überall in Deutschland zehntausende Plätze fehlen. Gerade Angehörigen, die noch ihren Beruf ausüben oder eine größere Familie zu versorgen haben, ist mit ein paar Stunden Entlastung hier und da nicht gedient. Sie brauchen eine Betreuung an mindestens fünf Tagen der Woche. Und das geht so richtig ins Geld. Je nach Region und Einrichtung können die Tageskosten bis ca. 100,- Euro betragen. Ähnlich ist es bei den Nachtkosten.
    Mit Pflegegrad 2, 3, 4 oder 5 haben Betroffene jedes Jahr Anspruch auf einen Zuschuss zu den Kosten der Tagespflege/Nachtpflege zwischen 689 € (Pflegegrad 2) und 1995 € (Pflegegrad 5) monatlich. Da fallen erhebliche private Zuzahlungen an, zumal viele notwendige Leistungen wie die Beförderungskosten extra berechnet werden.
    Tage der offenen Tür nach dem oben beschriebenen Muster zeichnen ein übertrieben positives Bild von der Situation in den bestehenden Einrichtungen. Dies nicht nur, weil die aufgeführten Darbietungen eben nur an diesem besonderen Tag stattfinden, der normale Alltag also weit weniger ereignisreich ist. Eine umfassende Betreuung an fünf Tagen in der Woche (Jahreskosten über 25.000 Euro) kann sich ein Normalverdiener nur bei Pflegegrad 5 des Angehörigen und bei strengster Kostenkontrolle (siehe Zusatzgebühren für alles und jedes!!!) leisten. Damit erweist sich eine nennenswerte Entlastung der pflegenden Angehörigen zumeist als frommer Wunsch und teurer Luxus.

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